01.10.2015, 01:17
Wo kämen wir den da hin ...
So wurde es mir in den letzten Wochen immer wieder entgegengehalten. Von Beschädigung des Bischofsamtes war da die Rede, von Spaltung oder - etwas milder formuliert – vom falschen Zeitpunkt für eine solche Aktion.
Wo kämen wir da hin ...
das höre ich auch immer wieder als Argument, wenn es um den Weg unserer Gesellschaft und den Weg unserer Kirche geht.
Nun liegt also der Mantel des Schweigens schon bereit.
Der Teppich, unter den schon so vieles gekehrt wurde, ist angehoben.
Meine Hoffnung ist, dass sich 1.722 Unterschriften nicht so leicht unter den Teppich kehren lassen.
Meine Hoffnung ist, dass durch diese Petition viele Gemeindeglieder (immerhin sind ca. 1.300 Unterschriften aus Sachsen) wach gerüttelt wurden und sich auch weiterhin für den Weg ihrer Kirche interessieren und diesen aufmerksam und kritisch begleiten werden.
Meine Hoffnung ist, dass die Kolleginnen und Kollegen unter den Unterzeichnenden (immerhin rund 14 % der aktiven sächsischen Pfarrerschaft), weiter mit Engagement für die Kirche streiten werden, die uns gemeinsam wichtig ist.
Wo kämen wir hin ...
Manchmal ist Polarisierung hilfreich, um schärfer zu sehen, wo wir hinkommen.
Manchmal ist Positionierung unerlässlich, um den nächsten Schritt gehen zu können.
Mut hat mich das nicht gekostet und Freude hat mir jeder theologische Diskurs auf diesem Weg bereitet. Mancher Gedanke liegt noch unreif vor mir auf dem Schreibtisch und will noch hinaus.
Traurig wurde ich über Berichte von Unterzeichnenden, die Anfeindung erleben mussten.
Dankbar bin ich für alle Solidarisierung und die vielen Mitstreiter im Hintergrund.
Dankbar bin ich für die Möglichkeiten und das Instrumentarium, das die Plattform „OpenPetiton“ hier bereitstellt. Ausdrücklich möchte ich dazu einladen, diese Organisation mit einer Spende zu unterstützen.
So bleibt am Ende (vorerst) ein großes DANKE!
Und dieser GEDANKE:
Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagte,
wo kämen wir hin
und keiner ginge,
um zu sehen,
wohin wir kämen,
wenn wir gingen.
(Kurt Marti)
Mit herzlichen Grüßen
Christoph Maier