17.06.2014, 16:59
Wir haben Punkt 11 nachgebessert und ergänzt!
Wir haben das Sammelziel auf 2000 erhöht.
Neue Begründung: Zur aktuellen Situation am Freiherr vom Stein Gymnasium (FvSt):
Nach einer schriftlichen Information der Schulleitung des FvSt wurde in einer Steuergruppe ein Modell eines gebundenen Ganztags erarbeitet. Dieses Modell soll noch vor den Sommerferien den Gremien der Schule vorgestellt werden. Von der Steuergruppe wurde ein Fragebogen online an die Eltern der Schule verschickt, indem gefragt wurde, ob die Eltern der Schule AGs befürworten und wichtig finden. Nicht gefragt wurde, ob sie sich für oder gegen die Einführung des gebundenen Ganztags aussprechen. Ebenfalls wurde danach gefragt, ob die Eltern das schulische Angebot der Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen, aber nicht, ob sie mit dem bisherigen Betreuungsangebot zufrieden sind. Der Fragebogen lässt auf jeden Fall leichte Zweifel aufkommen, ob der Entscheidungsprozess am FvSt wirklich ergebnissoffen geführt wird. Nach den Sommerferien sollen dann noch Beratungen in den Gremien der Schule und die abschließende Abstimmung in der Schulkonferenz stattfinden.
Wir bitten zu bedenken:
1. In einer Befragung von Grundschuleltern durch die Stadt Leverkusen in 2013, äußerten nur die Hälfte der Eltern den Wunsch nach einer Ganztagsbeschulung.
2. Es gibt in Leverkusen bereits fünf städtische Ganztagsschulen mit gymnasialer Oberstufe und mit dem FvSt nur noch eine im Halbtag.
3. Auch wenn der Ganztag ab 2015 /16 von unten aufbauend eingeführt werden soll, ist eine nachträgliche Einbeziehung von Jahrgängen, die noch im Halbtag gestartet sind, nicht ausgeschlossen. So wird etwa am benachbarten Werner Heisenberg Gymnasium die Stufe 9 ab dem Schuljahr 2014/2015 nachträglich in den Ganztag mit drei Langtagen einbezogen werden, obwohl sie im Halbtag gestartet war. Auch am WHG sollte der Ganztag ursprünglich nur von unten aufbauend eingeführt werden.
4. G8, wie häufig argumentiert, bedeutet nicht automatisch gebundener Ganztag. Gerade für die ersten Jahrgangsstufen ist dieses Argument nicht schlüssig.
5. Ab Stufe 5 gäbe es 3 Langtage und Erfahrungen zeigen, dass Schüler auch im Ganztag zu Hause noch viel arbeiten müssen. Besonders für die unteren Stufen bedeutet dies eine deutlich größere Belastung, da sie bisher nur einen längeren Tag haben.
6. Der am FvSt angestrebte „Ganztag light“, hört sich zwar nach Diät an, aber alle Kinder, die keine anrechenbaren Aktivitäten besuchen, haben zukünftig drei Langtage.
7. Die avisierten 7,5 Lehrerstellen mehr für eine Ganztagsschule sind keine Garantie dafür, dass diese Stellen in dieser Zahl eingerichtet und überhaupt besetzt werden. Oft sind es weniger Stellen.
8. Unterricht, der im Ganztag ausfällt, muss bis zur letzten Stunde vertreten werden. Das bedeutet häufiger Vertretungsunterricht, der in der Regel uneffektiv und für Schüler wie Lehrer anstrengend ist. Eine Erhöhung der Springstunden für Lehrer ist zusätzlich die Folge. Dies führt zu deutlich erhöhter Belastung der Lehrer und kann damit zur Verschlechterung der Vor- und Nachbereitung von Unterricht führen. So verpuffen häufig die zusätzlichen Lehrerstunden im Ganztagsbetrieb, denn nur in diesem dürfen sie verwendet werden.
9. Auch ohne zusätzliches Geld und Lehrerstellen durch den Ganztag, können qualitativ gute AGs angeboten werden. Dies beweisen viele Gymnasien die im Halbtag laufen.
Auch am FvSt haben sehr engagierte Lehrkräfte die Einrichtung der AGs nie von einer Bezahlung abhängig gemacht. Sie haben auch - trotz G8 und der erforderlichen Aufsichtszeiten - in diesem Schuljahr mehr AGs angeboten als zuvor.
Die Formel „kein Ganztag, keine AGs “ ist insofern nicht plausibel und irreführend.
10. Die flexible Übermittagsbetreuung am FvSt besuchen gerade einmal ca. 40 Kinder. Am FvSt scheint es also keinen gesteigerten Bedarf, an einer gebundenen ganztägigen Betreuung zu geben.
11. Nach Zählung der Förderstunden, Fachunterrichtsstunden, auf einem von der Steuergruppe erstellten Stundenplanes wird es nicht mehr Förderunterricht Fachunterricht geben (in der 6 sogar eine Stunde weniger), dieser wird lediglich zu Lasten der Freizeit der Kinder auf mehrere Tage verteilt, so dass mehr Mittagspausen in der Schule verbracht werden müssen. Ferner bedeutet eine Kombination aus Förderunterricht und Lernzeit für Kinder, die gefördert werden sollen, dass die Förderzeit von der Lernzeit abgeht.
12. Das gerade neu errichtete Steincafe ist nicht für einen Ganztagsbetrieb ausgelegt. Ein qualitativ gutes Mittagessen für alle Schüler ist am FvSt nicht möglich.
Viele Eltern und Kinder haben sich in den vergangenen Jahren für das FvSt auch deshalb entschieden, weil es dort keinen verpflichtenden Ganztag gibt.
Wir möchten, dass diese Möglichkeit auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt und fordern:
Ja, zum Halbtag am Freiherr vom Stein!