Bauen

Gegen den Bau des Büroriegels entlang des Südrings & für den Erhalt innerstädtischer Rückzugsräume

Petition richtet sich an
Stadtplanungsamt, Brinckmannstraße 5, 40225 Düsseldorf
1.301 Unterstützende

Sammlung beendet

1.301 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 18.06.2021
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

01.07.2020, 17:19

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Landeshauptstadt Düsseldorf

30.06.2020

Städtebauliche Planungen "Südlich Auf'm Tetelberg"
Alternativentwurf zu den Planungen der Verwaltung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Geisel,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Ratsmitglieder,
sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Siegesmund,

sehr geehrte Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung,

in zahlreichen Schreiben an die unterschiedlichen Ämter und die Projektverantwortlichen habe ich in den zurückliegenden Monaten versucht, die Schnellschüsse und Fehlplanungen der Verwaltung für das Plangebiet "Südlich Auf'm Tetelberg" zu korrigieren, leider ohne jeden Erfolg. Sie alle kennen meine fachliche Kritik aus diversen Schreiben sehr genau. Als Antworten habe ich von den Adressaten entweder ausweichende Erklärungen erhalten oder meine Schreiben wurden gar nicht erst zur Kenntnis genommen. Meine Kritik bezieht sich sowohl auf das Wettbewerbsverfahren und die Qualität des Ergebnisses als auch auf die Information und Mitwirkung der Öffentlichkeit.
Auch die Politiker in den Gremien BV 3 und APS haben mehrheitlich die Kritik nicht wahrnehmen wollen. Sie haben es vorgezogen, den Fachleuten der Verwaltung mehr zu vertrauen, und die Beschlussvorlagen durchgewunken, ohne auf einzelne Kritikpunkte inhaltlich einzugehen.

Die Planungsvorlage der Verwaltung aber widerspricht in ganz wesentlichen Punkten eklatant allen eigenen städtischen Fachplanungen insbesondere den Veröffentlichungen des Dezernates 08, eine fachliche Katastrophe. Nahezu alle Fachplanungen wie das Klimaschutzkonzept 2025, das KAKDUS-Klimaanpassungskonzept, das Handlungsprogramm 2025, der Masterplan 2050, Der Grünordnungsplan 2025 - rheinverbunden, die Planungshinweiskarte, haben ganz offenkundig in der Anwendung beim Tetelberg-Projekt keine Bedeutung, sie entpuppen sich als Ansammlungen von Leerformeln und Worthülsen ohne praktische Relevanz.

Auch städtebaulich und architektonisch stellt das Ergebnis einen Qualitätsstand dar, der den Geist vor 30 Jahren verströmt. Den Spagat, den Sie, Frau Zuschke, hinsichtlich der Planungskriterien zwischen Praxis und Lehre vollziehen, werden Sie niemandem erklären können, weder in Düsseldorf noch in Aachen.

Die in den Beschlussvorlagen enthaltenen falschen Beschreibungen wurden auch von der lokalen Presse weiter kolportiert. Es handelt sich bei dem Plangebiet um keine "Brache", die unbebauten Flächen beinhalten genutzte Grünflächen (sh. Fotos im Anhang), ganz überwiegend landwirtschaftliche Felder, die alle bestellt werden, Wiesen und Gärten. Es ist ein bewußter Fake, mit dem die Öffentlichkeit gezielt hinters Licht geführt wird. Der Verlust an ökologisch genutzten und klimatisch wirksamen Grün- und Freiflächen soll kleingeredet und verschleiert werden.

Beschämend und symptomatisch ist die gewählte Lage der Schule direkt an der Völklinger Straße. Mit solch einem Vorschlag, wäre man als Student an Entwurfslehrstühlen der RWTH durchgefallen.

Meine Kritik möchte ich mit einem konstruktiven Beitrag unterstützen. Ich habe ein alternatives Konzept aufgestellt, welches ich mir erlaube, Ihnen hiermit in den Anhängen zur Verfügung zu stellen. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, den Erläuterungstext zu lesen.

Die Pandemie hat die Klimafrage neu gestellt. Umwelteinflüsse und Klimawandel spielen bei der Pandemie-Bekämpfung eine ganz wesentliche Rolle.
Der Rat hatte am 04.07.2020 für Düsseldorf den Klimanotstand erklärt, Maßnahmen für den Klimaschutz angekündigt und die Verwaltung angewiesen, bei allen Projekten die Auswirkungen auf die Klimabilanz der Stadt anzugeben. Warum werden alle diesbezügliche Angaben bei den Tetelberg-Planungen verschwiegen und auch der Öffentlichkeit vorenthalten ? Wann will Düsseldorf denn anfangen, sich ganz konkret am Kampf gegen den Klimawandel zu beteiligen ?

Mein Vorschlag der Nutzungen und Baumaßnahmen auf dem Tetelberg beinhaltet für Düsseldorf die Chance, sich als eine Metropole zu erweisen, die die Zeichen der Zeit erkannt hat und gewillt ist, beim Kampf gegen den Klimawandel einen aktiven Beitrag zu leisten, indem er auf den kurzsichtigen Verkauf von städtischen Grundstücken zu Gunsten des Erhaltes von Grünflächen verzichtet und Düsseldorfer Kulturinitiativen und -einrichtungen unterstützt. So trägt er zu einer nachhaltigen Werbung für das Stadtmarketing bei, Düsseldorf auch in der Zukunft noch als Kunst- und Gartenstadt zu präsentieren.

Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, die Planungen im Interesse aller Düsseldorfer doch noch zu korrigieren und in eine bessere Richtung zu lenken.
Bitte unterrichten Sie mich, ob meine Vorstellungen und Hinweise bei der weiteren Projektentwicklung Berücksichtigung finden können.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Ostendorf
Dipl.-Ing. Architekt


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