29.03.2023, 08:12
Forderung deutlich gemacht im ersten, einleitenden Abschnitt
Neuer Petitionstext:
Gute Bildung braucht Zeit - wieder 9 Jahre bis zum Abitur! I
Wir fordern die sofortige Umstellung der jetzigen Klassen 5-11 auf G9 - qualitativ hochwertig und zeitgemäß an allen Gymnasien in Hamburg
Hamburg ist eines der letzten alten Bundesländer, das an der 2010 eingeführten G8 Reform festhält – alle anderen haben nach anhaltender Kritik die Änderungen teilweise oder ganz wieder zurückgenommen (de.wikipedia.org/wiki/Abitur_nach_der_zw%C3%B6lften_Jahrgangsstufe). Mit der Einführung von G8 war insbesondere das Ziel verfolgt worden, Schülerinnen und Schülern einen früheren Studien- bzw. Berufseinstieg zu ermöglichen. Es hat sich inzwischen aber herausgestellt, dass durch G8 dieses Ziel nicht erreicht werden konnte (www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.558957.de/17-21-3.pdf).
Die Corona-Pandemie, kriegerische Auseinandersetzungen und die Folgen der Klimakrise haben in den letzten Jahren den Druck auf die Schülerinnen noch verstärkt. Lernrückstände, fehlende soziale Reife und psychische Belastungen erfordern ein Umdenken in der Schulpolitik. Durch das Verbleiben in der G8-Struktur werden Hamburger Gymnasiasten bundesweit schlechter gestellt als Gymnasialschüler*innen anderer Bundesländer, die wieder auf G9 umgestellt haben. Dennoch bewerben sie sich nach dem Abitur sowohl national als auch international auf dieselben Studien- und Ausbildungsplätze.
Deshalb soll an Gymnasien der Freien und Hansestadt Hamburg zum nächstmöglichen Zeitpunkt das neunjährige Gymnasium (G9) wieder eingeführt werden.
- Hamburg darf sich durch Beibehaltung des G8 nicht weiter bundesweit abgrenzen: unsere Hansestadt sollte auch für Familien aus anderen Regionen ein attraktiver Standort mit hoher Lebensqualität bleiben!
- Gymnasialschüler*innen aus Hamburg sollten im deutschlandweiten Vergleich keine höheren Hürden überwinden müssen: sie müssen sich im Wettbewerb um Studien-/Ausbildungsplätze mit vielen benachbarten Bundesländern messen, die bereits auf G9 umgestellt haben.
- Wie kann über eine Vereinheitlichung der Prüfungen nachgedacht werden, wenn die Schuldauer zuvor bereits unterschiedlich ist? Die Bestrebungen eines national vergleichbaren Abiturs durch die Kultusministerkonferenz stellt für die Hamburger Gymnasiasten einen Wettbewerbsnachteil dar.(www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/kultusministerkonferenz-gleicht-rahmenbedingungen-fuer-die-gymnasiale-oberstufe-weiter-an.html)
- Die coronabedingte Ausnahmesituation verschärft die Mängel des G8 – es leidet besonders die Bildungsgerechtigkeit, schon im Regelunterricht des G8 werden Kinder bildungsferner Familien benachteiligt: www.zew.de/de/presse/pressearchiv/hoehere-lernintensitaet-verringert-chancengerechtigkeit/
- Studien zeigen, dass die Kompetenzen in den Fremdsprachen an G8 ausgerichteten Gymnasien deutlich geringer ausfallen als an den G9 ausgerichteten Gymnasien (uni-tuebingen.de/uploads/media/2015-04-20_Studie_Konsequenzen_der_G8-Reform.pdf). Da aber insbesondere auch die Kenntnis und Beherrschung von Fremdsprachen eine zwingende Voraussetzung für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit darstellt, entsteht für die Hamburger Gymnasiasten ein langfristiger Nachteil.
- Gymnasiasten sollten wieder mehr Zeit erhalten den Stoff zu lernen und Inhalte durch Üben/Anwenden zu vertiefen – Lernen kann man nicht im Akkord!
- Die Vermittlung der Lerninhalte zum geeigneten Entwicklungszeitpunkt der Schüler. Erst mit der nötigen Reife können komplexere Sachverhalte, Kompetenzen bewertet und verstanden werden.
- Wieder mehr Zeit und Möglichkeiten für Gymnasiasten, sich am Nachmittag zu engagieren (außerschulisches Lernen und Reifen!) Das Lernen an der Schule bis in den Nachmittag hinein und anschließenden Hausaufgaben & Vorbereiten auf Prüfungen überfordert die Kinder.
- Junge Menschen sollen durch das Abitur eine Studierfähigkeit erwerben, die nach 12 Jahren schulischer Bildung in der Regel noch nicht vorhanden ist. Durch Vorkurse an der Universität müssen die Schülerinnen und Schüler zunächst studierfähig gemacht werden. Teilweise sind die Abiturientinnen und Abiturienten noch minderjährig und können sich nicht einmal eigenständig immatrikulieren. Studierfähigkeit: Da läuft etwas ganz schief - Forschung & Lehre (forschung-und-lehre.de)
- Sowohl im Saarland als auch in Schleswig- Holstein gibt es ähnlich wie in Hamburg ein Zweisäulenmodell nach der Grundschule. Auch in diesen Bundesländern, wurden die Schülerinnen vor Rückkehr der Gymnasien zu G9 an den dortigen Gemeinschaftsschulen in 9 Jahren zum Abitur geführt und an den Gymnasien in 8 Jahren. Dennoch hat die Politik die Rückkehr zu G9 beschlossen. Der befürchtete „Run“ auf die Gymnasien durch die Umstellung ist aber ausgeblieben. Medieninformationen - Vorläufige Anmeldezahlen zum Schuljahr 2022/2023 für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien Weniger Anmeldungen für Gymnasien in Schleswig-Holstein (kn-online.de)
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 3 (3 in Hamburg)