04.10.2023, 12:50
Sehr geehrte UnterstützerInnen,
ein TAZ-ESSAY vom 2.10. vom Bildungsforscher Prof. Klaus Zierer (Uni Augsburg) hat es in sich. Es ist ein Abgesang auf dne Digitalisierungs-Hype in Deutschland, der Grund für die Bildungsmisere ist:"
Misere der Schulen: Bildung auf Talfahrt
Mehr Digitalisierung ist keine Lösung in der Bildungskatastrophe. Was es braucht, ist mehr Raum für Mitgestaltung und musische Fächer." taz.de/Misere-der-Schulen/!5960841/
Zitat aus dem Essay. "Ebenso ist unstrittig, dass ein geringes Bildungsniveau über kurz oder lang demokratiegefährdend ist. Eine Demokratie braucht Demokraten, und diese brauchen Bildung. Die Demokratie als Staats- und Lebensform verlangt von jedem Einzelnen am meisten ab, wenn sie vital bleiben soll. Umso bedrohlicher wirken die jüngsten Erhebungen zum Demokratiebewusstsein und -verständnis der nachwachsenden Generation: Obschon die Demokratie als Wert hoch angesehen ist, verlieren immer mehr Menschen das Vertrauen in die Politik und ihre Institutionen.
Seit Jahren ist die Wahlbeteiligung wieder rückläufig, gerade unter jüngeren Menschen. Meinungsbildung, das Herzstück einer Demokratie, wird immer schwieriger und verliert sich immer öfter in computergesteuerte Blasen der stetig an Einfluss gewinnenden sozialen Medien, während die Zahlen der Leserschaft von Tageszeitungen von Jahr zu Jahr rückläufig sind. Seit jeher gehört es zu den klassischen Reaktionen öffentlicher Debatten, gesamtgesellschaftliche Probleme an die Schulen weiterzuleiten.
Diese sind die Orte der Bildung. Dort ist zu lernen, was für die Demokratie von Bedeutung ist. So überrascht es nicht, dass in den letzten Wochen vermehrt die Forderung zu vernehmen war: Schulen müssen sich besser um die Demokratiebildung kümmern. Als sei das bisher noch kein Thema im Bildungssystem gewesen. Demokratiebildung ist seit der Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland ein fester Bestandteil schulischer Arbeit...
All dies kann nur gelingen, wenn aus bildungspolitischer Sicht endlich die Zeichen der Zeit erkannt werden und die Bildungskatastrophe angegangen wird. Aber nicht mit einem weiteren Digitalisierungswahn, wie ihn die Bildungspolitik flächendeckend betreibt: Digitales Lernen sei modernes Lernen und damit gut."
Diagnose Funk schreibt dazu (www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=2011):
TAZ: Bildung auf Talfahrt - Katalysator Digitalisierung