23.07.2023, 18:02
Nach freundlichen Hinweisen - für den Sachverhalt Unwichtges entfernt und Änderung der Textstruktur, Reihenfolge ohne inhatliche Änderungen zur besseren Verständlichkeit
Neuer Petitionstext:
Adolf Holst wurde 1867 in Branderoda geboren und starb 1945 in Bückeburg.
Seine schulische Ausbildung absolvierte er in der Königlichen Landesschule Pforta und den Franckeschen Stiftungen Halle (Saale). Holst studierte Philosophie, Geschichte, Erdkunde und Neuere Sprachen in Tübingen, Leipzig und Berlin. 1893 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. in Tübingen.
Holst verfasste Gedichte, Verse, Spielanleitungen, Lieder und andere Texte, die die Leser und Zuhörer, Jung und Alt, noch bis heute begeistern können, wie es regelmäßig bei aktuellen Aufführungen zu erleben ist.
Mehrere Generationen lernten mit Holst-Texten lesen, rechnen, schreiben, singen und sogar kochen.Im Mai 1929 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau einer Volksschule in Mücheln (Geiseltal), die 1930 eingeweiht wurde. Zu Ehren des Dichters und Märchenfreunds Adolf Holst erhielt die Schule seinen Namen.
Es ist belegt, dass Adolf Holst am 1.5.1933 Mitglied der NSDAP wurde.
Dieses und weitere Argumente, haben dazu geführt, dass auf der Gesamtkonferenz der „Adolf-Holst-Schule“ am 21.6.2023 beschlossen wurde den Namen des Kinderbuchautors abzulegen. Das höchste Gremium dieser Bildungseinrichtung sah es als erwiesen an, dass sich eine ausdrückliche Abgrenzung des Schriftstellers vom nationalsozialistischen Gedankengut seiner Zeit nicht glaubhaft nachweisen lässt.
Wir, die Unterzeichnenden, sind der Meinung, dass die Biografie und das Schaffenswerk Adolf Holsts noch unzureichend erforscht sind, um eine eindeutige wissenschaftliche Einordung von Holst, seinem Schaffen und seiner Wirkung vorzunehmen.
Als wesentlicher Bestandteil des kulturellen Erbes ist der Name „Adolf-Holst-Schule“, trotz aller berechtigter Kritik, erhaltenswert.
Neue Begründung:
Von Adolf Holst und seinen Texten gingen zu seiner Zeit progressive und positive Impulse aus, die noch bis heute nachwirken
• Adolf- Adolf Holst förderte durch seine Texte sowie durch seine zahlreichen persönlichen Kontakte zu seinen Lesern auf unterschiedliche Weisen verschiedene musische Begabungen bei Kindern
• Das- Das pädagogische Prinzip der Interaktion praktizierte Holst bereits vor über 100 Jahren erfolgreich
• Reformpädagogen- Reformpädagogen verwendeten Holst-Texte als Gedichte, Lieder oder Theaterstücke, vor allem in der Zeit der Weimarer Republik
• Mindestens- Mindestens 55 zum Teil heute noch bekannte Illustratoren arbeiteten mit Adolf Holst zusammen
• Mehr- Mehr als 65 Komponisten ließen sich von Holst-Texten zu eigenen Werken inspirieren
• Mehrere- Mehrere Rundfunksender sendeten vertonte Holst-Texte (z.B. Rundfunk der DDR, Deutschlandradio, Bayerischer Rundfunk, SWR, NDR, MDR)
• Holst-Texte- Holst-Texte wurden, nach bisherigen Recherchen, in bis zu 9 Sprachen übersetzt
• Aktuell- Aktuell werden Holst-Texte, als Gedichte und Lieder, in Kindertagesstätten und Schulen verwendet, oft unter der Angabe "Autor unbekannt"
• Vertonte- Vertonte Holst-Texte werden im Liederverzeichnis des Fachs Musik in einzelnen Bundesländern aufgeführt
• Das- Das gesamte Werk von Holst enthält keine antisemitischen Texte
• Adolf- Adolf Holst galt in den Augen der Nationalsozialisten, ungeachtet seiner Parteizugehörigkeit, als typischer Vertreter eines abzulehnenden Bilderbuchtyps der Weimarer Republik
• In- In der Zeit des Nationalsozialismus war Holst Repressalien ausgesetzt und stand unter kritischer Beobachtung
Die Holst-Forschung hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt und sollte unbedingt weitergeführt werden, so wie es im Buch „Adolf Holst – Bilderbücher-Reimgeschichten“, erschienen 2021, an mehreren Stellen erwähnt wird.
Die Erhaltung der Schulbezeichnung „Adolf-Holst“ und die damit verbundene ständige aktive Auseinandersetzung mit der Biografie, dem Schaffen und der Wirkung Adolf Holsts stellt eine besondere pädagogische Herausforderung dar.
Jede Form die Diskussion auch im öffentlichen Raum zu behindern, wie es die Ablegung der Schulbezeichnung „Adolf-Holst“ befördern würde, lehnen wir ab und treten für eine Weiterführung der Forschungstätigkeit und Diskussion ein.
Diese Bittschrift richtet sich vor allem an das zuständige Landesschulamt Sachsen-Anhalts sowie an den Kreistag im Saalekreis als Schulträger und Eigentümer sowie an alle anderen zuständigen und verantwortlichen Entscheidungsträger bezüglich beabsichtigter Schulnamensänderung.
Setzen Sie sich deshalb bitte:
1. für die Erhaltung der Schulbezeichnung „Adolf Holst“ ein!
2. fördern Sie die weiterführende Adolf-Holst-Forschung!
z.B. durch die Unterstützung bei der Durchführung eines weiteren Adolf-Holst-Kolloquiums, um den Diskurs zu erweitern!
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Heimatverein Branderoda e.V. 06632 Mücheln (Geiseltal), OT Branderoda und Adolf-Holst-Netzwerk
Spenden zur finanziellen Unterstützung, um Adolf Holst im kulturellen Gedächtnis zu bewahren, bitte unter dem Verwendungszweck "Adolf Holst" auf das folgende Konto der Saalesparkasse
IBAN: DE17 8005 3762 1894 0438 51
Kontoinhaber: Heimatverein Branderoda e.V.,
Anschrift: Dorfstraße 49, 06632 Mücheln OT Branderoda
eingetragen beim Amtsgericht Stendal unter Geschäfts-Nr. VR 3871
anerkannte Gemeinnützigkeit seit 25.08.2014 vom Finanzamt Merseburg laut Bescheid AZ 112 / 143 / 04211 K243
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 72 (52 in Saalekreis)