11.10.2018, 13:51
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.
Haus der Presse
Präsident
Herr Dr. Martin Döpfner persönlich
Markgrafenstraße 15
D-10969 Berlin
11.10.2018
Betr.: Petition „Der Lyrik eine Bresche – für ein Gedicht je Ausgabe“ –
Ergebnis der Petition
Sehr geehrter Herr Dr. Döpfner,
am 25.08.2017 hatte ich Sie in der obigen Angelegenheit um Unterstützung und eine Nach-richt gebeten. Beides ist nicht geschehen.
Daraufhin habe ich eine Petition gestartet und diese auch unter Ansprache der Twitter-Accounts der von Springer verlegten Zeitungen beworben. Als Ergebnis wurde der Twitter-Account des Projekts geblockt. Das ist eine wenig souveräne Reaktion, an der sich auch der Spiegel-Verlag beteiligt. Das macht die Sache natürlich nicht besser. Alle anderen Zeitungen und Zeitschriften konnten meine gereimten Ansprachen ertragen. Das spricht weder für die von Ihnen verlegten Organe noch den Spiegel.
Als Ergebnis darf ich Ihnen über 340 Unterschriften nennen, einige Organisationen sind da-runter, so dass man von über 500 Unterstützern sprechen kann. Aus Gründen des Daten-schutzes kann ich Ihnen die Namen nicht nennen. Auf Wunsch kann die Liste bei mir persön-lich eingesehen werden.
Ich habe gelernt, dass man alleine ohne Social Media Accounts und ohne eine geeignete Peti-tionsplattform, die ebenfalls hilft, mehr Zeit als 12 Monate braucht, um zu einem schlagenden Ergebnis zu kommen, vor allem, wenn das Thema kein lautes ist und gegen den Aufre-gungsmainstream liegt, der unsere Öffentlichkeit nicht immer zu unserem Nutzen inzwischen regelrecht piesackt und damit den Blick für das wirklich Wichtige verstellt – auch eine Frage, der sich die professionelle Berichterstattung mal hinter den Spiegel klemmen sollte.
Es bleibt die Notwendigkeit, „der heutigen Poesie wieder einen Platz in den Feuilletons deut-scher Zeitungen, Magazine und Zeitschriften zu geben – wie dies früher üblich war. Es gehört zur Verantwortung des Verlegers, nicht nur kommerzielle Erwägungen als Leitlinien für die Geschäftspolitik heranzuziehen; die Förderung von Kunst und Literatur gehörte immer dazu.“
Der Rest meiner Argumentation ist der Anlage zu entnehmen.
Es würde die Unterzeichner, die vielen Lyrikverlage, die Poetinnen und Poeten, die deutsch-sprachige Lyrik schreiben, freuen und motivieren, wenn ihr Resonanzraum wieder zu dem würde, der er war. Sie und Ihre Verlegerkolleginnen und -kollegen haben es in der Hand, die-ser Initiative Raum zu geben.
Das Projekt zugetextet.com wird auf seiner in Kürze erscheinenden Facebook-Seite weiter für das Vorhaben „Der Lyrik eine Bresche – für ein Gedicht je Ausgabe“ aktiv eintreten. Die Unterstützer werden mehr werden. Jede richtige Idee findet ihre Zeit und ihre Unterstützer. Setzen Sie sich an die Spitze dieses Vorhabens und zeigen Sie Souveränität, Klasse, Stil und – Kultur!
Und weil man das kaum besser sagen kann, zitiere ich mein erstes Anschreiben: „Ich freue mich Ihre Nachricht und wünsche Ihnen und uns, dass im Land der Dichter und Denker die Lyrik wieder die Rolle erhält, die sie verdient. Die Dichter schreiben wichtige Gedichte, die vielen engagierten Kleinverlage machen daraus wunderbare Bücher. Wenn Sie mithelfen und dieses wichtige Anliegen, werden wir alle davon einen Nutzen haben: Dichter, Denker, Verle-ger, Leser – und die deutsche Literatur.“
Mit herzlichen Grüßen
- Redaktion zugetextet.com -
Feuilleton für Poesie-Sprache-Streit-Kultur
Walther, Herausgeber
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