Stellungnahmen: Stadtverordnetenversammlung Kronberg im Taunus
Nicht angefragt, keine E-Mail-Adresse verfügbar (14) 40,0% |
Unbeantwortet (10) 28,6% |
Ich lehne ab (6) 17,1% |
Ich stimme zu / überwiegend zu (4) 11,4% |
Ich enthalte mich (1) 2,9% |
5% unterstützen einen Antrag im Parlament.
8% befürworten eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
5% befürworten eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Bernhard Klother-Karrenberg
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
Grüne, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich habe als parteiloses Mitglied der Fraktion von Bündnis90/Die GRÜNEN gegen das geplante Hotel gestimmt. Meiner Meinung nach ist das Hotel bezüglich Höhe und v.a.
Bauvolumen völlig überdimensioniert. An dieser exponierten Stelle im Zentrum Kronbergs
( quasi die Visitenkarte der Stadt ) in der Nähe von Viktoriapark/Bahnhof ist die Konzentration einer solchen Baumasse, damit sie sich für den Investor rechnet, aus städtebaulichen Gründen nicht vertretbar. Ich bin davon überzeugt, dass nur eine kleinteilige und deutlich reduzierte Bebauung in unser Stadtbild passt.
Thorsten Keller
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
Bündnis 90 / Die Grünen, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich stimme der Petition größtenteils zu. Vor allem das Hauptanliegen, ein 23m hohes Businesshotel an diesem Standort zu verhindern, kann ich voll unterstützen. Wir Grüne haben uns schon lange gegen ein großes Hotel an dieser Stelle ausgesprochen. Mit einem kleineren hätten wir leben können, aber da wurde immer argumentiert, dass sich dies nicht rechnet. Interessanterweise ist das Hotel jetzt doch kleiner, als ursprünglich geplant, aber natürlich immer noch nicht klein genug, um zustimmen zu können. Nicht zuletzt durch unsere Luftballonaktion wurde mir klar, wie groß das Hotel sein wird. Mag sein, dass die Häuser in der Bahnhofsstraße ähnlich hoch sind. Da sie aber am Hang und nicht direkt am Bahnhof stehen, fällt diese Höhe nicht so auf. Das für die Abstandsflächen bis zur Straßenmitte gerechnet wurde - was wohl rechtlich erlaubt ist -, finden wir auch nicht richtig.
Wenn Kronberg unbedingt ein Businesshotel brauchen sollte, dann ist das Filetstück direkt am Bahnhof zu schade dafür. Ein Standort bei Kronberg Süd wäre passender. Es gibt auf dem Gelände von Accenture auch noch ein nicht genutztes Baufenster.
Beim zweiten Anliegen, dem Erhalt der Park&Ride-Plätze muss genau differenziert werden. Park&Ride-Plätze sind auf jeden Fall erhaltenswert, auch am Kronberger "Hauptbahnhof". In Kronberg Süd braucht man auch welche, die die P&R-Nutzer z.B. aus Oberhöchstadt ansteuern können. Aber dort wird man ohne die Zerstörung der Natur keine ausreichende Anzahl bereitstellen können. Als passioniertem Radfahrer und ÖPNV-Nutzer sind mir aber lediglich die P&R-Parkplätze wichtig. Daher sollten die Parkplätze mit der Nutzung der S-Bahn verknüpft werden. Eine Verkehrszählung vor ein paar Monaten hat ergeben, dass jeweils ein Drittel der Parkenden die S-Bahn nutzen, Anlieger und Kronbergbesucher sind. Gerade am Bahnhof mit seiner guten ÖPNV-Anbindung müssen die beiden letzteren Parkplatzkategorien nicht bereitgehalten werden. Es gibt ja auch noch das nicht weit entfernte Parkhaus, das selten vollständig ausgelastet ist.
Zur gesamten Bebauung im Bahnhofsareal ist zu sagen, dass wir Grünen gegen die Bebauung der Schillergärten sind. Die restlichen Areale sollen aber bebaut werden. Dies ist eines der wenigen größeren Grundstücke im Besitz der Stadt und mit seiner zentralen Lage und der sehr guten ÖPNV-Anbindung ein Filetstück. Es ist schade, dass es schon so lange weitestgehend ungenutzt ist. Die Bebauung entlang der Ludwig-Sauer-Straße mit Geschosswohnungsbau - und diesen möglichst als Sozialwohnungsbau - befürworte ich. Würde statt des Hotels auch in diesem Bereich Geschosswohnungsbau realisiert werden, könnte die Höhe reduziert werden. Der Kammermusiksaal sowie das Studienzentrum sind architektonisch auf jeden Fall zu befürworten.
Zu der Frage, ob ich einen der Petition entsprechenden Antrag unterstützen würde: Es bedarf meines Erachtens keines Antrages. Es muss lediglich der aktuelle Bebauungsplanentwurf, der Hotel, Kammermusiksaal und Studienzentrum beinhaltet, mit der entsprechenden Begründung abgelehnt werden, was ich bei der Abstimmung zur Offenlegung schon getan habe.
Volker Stumm
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
FDP, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion FDP
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Sehr geehrter Herr Hackl, verehrte Mitstreiter,
ich verweise auf unsere FDP-Pressemitteilung, die in FAZ, TZ und Kronberger Bote veröffentlicht wurde.
Gemeinsam sind wir stark !
Herzlich
Volker Stumm
FDP-Fraktionsvorsitzender
Kronberg im Taunus
Dr. Heide-Margaret Esen-Baur
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
KfB, zuletzt bearbeitet am 14.10.2015
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Die KfB hatte schon im Jahre 2008 den Bau eines kleineren Hotels am Bahnhof - den Kronberger Verhältnissen angepaßt - befürwortet, übrigens damals mit breiter parlamentarischen Mehrheit. Im Falle der Nichtrealisierung eines solchen Hotels war als Plan B für diese Fläche vorgesehen, Wohnungen und kleinteilige Buros zu errichten. Es fand sich kein Investor für ein kleines Hotel. Noch bevor es zur Ausschreibung des Plan B kam, verschwisterte sich die SPD mit der CDU (unterstützt von der FDP und der UBG), und erhöhte die Baumasse für das Hotel um ca. 80%. Dieses Vorgehen war nicht mehr gekennzeichnet von einem bisher gesehenen für Kronberg vertretbaren städtebaulichen Interesse, sondern diente ausschließlich dem Interesse etwaiger Investoren. Die KfB wird der jetzigen Hotel-Planung nicht zustimmen, da sie städtbaulich unverträglich ist. Die KfB setzt sich für einen Mix aus Wohnungen und Büros oder Praxen anstelle eines überdimensionierten Hotels ein. Leben und Arbeiten am Bahnhof wird im Zusammenspiel mit Lokschuppen und Bahnhofsgebäude und einer den Kronberger Verhältnissen angemessen dimensionierte Wohnbebauung entlang des Gleises 3 sowie ausreichenden Park- und Ride-Parkplätzen zur städtbaulichen Aufwertung des Gebietes führen. Zum jetzigen Zeitpunkt lehnen wir eine Bebauung der Schillergärten entschieden ab.
Mechthild Schwetje
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
Grüne, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich enthalte mich.
Dass ich „Enthaltung“ geklickt habe, heißt selbstverständlich nicht, dass ich keine Haltung zum Thema habe, daher hier meine Gedanken:
Auch ich bin gegen ein Businesshotel am Bahnhof. Ein solches Hotel, das überwiegend beispielsweise von Messebesuchern genutzt wird, trägt nicht dazu bei, am Bahnhof eine belebte, lebendige Atmosphäre entstehen zu lassen – diese ist für das wichtige innerstädtische Bahnhofsareal aber ganz und gar maßgeblich. Statt eines Hotels, das rein auf (tagsüber abwesende) Geschäftskunden ausgerichtet ist, hätte ich mir hier eine gemischte Nutzung, Wohnen und ggf. Gewerbe und ein kleines Hotel, gewünscht, die die geplanten Gebäude der Kronberg Academy lebendig ergänzt und ein belebtes „Eingangsportal“ für Kronberg schafft.
Die Größe des Gebäudes ist für mich hingegen nicht das maßgebliche Problem. Ein innerstädtischer Raum, der auch in der Umgebung hohe Gebäude aufweist verträgt in meinen Augen durchaus eine höhere Baudichte. Aus ökologischen Gründen ist zudem sinnvoller nicht zu niedrig zu bauen. Denn versiegelte Fläche effizient und mit höherer Dichte zu nutzen, spart anderswo Flächen, die unversiegelt und naturnah bleiben können.
Zu den Stellplätzen: Auch ich befürworte, dass am Bahnhof P&R-Stellplätze erhalten werden. Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass hierfür 190 Stellplätze bereitgestellt werden sollen. Zum einen sollte ein, im Stadtgefüge so wichtiger Ort, nicht in erster Linie für Autos vorbehalten werden (ich wünsche mir eine lebendige Atmosphäre der Begegnung, diese bietet ein Parkplatz nicht). Darüber hinaus kann zumindest ein Teil der P&R-Stellplätze sinnvoll in Kronberg Süd untergebracht werden. Von den bestehenden 190 Stellplätzen werden lange nicht alle von S-Bahn-Pendlern genutzt und es kann nicht Aufgabe der Stadt sein, Anwohnern oder Menschen, die in Kronberg arbeiten, am Bahnhof kostenlosen Parkraum zur Verfügung zu stellen – hierzu steht bspw. Das Parkhaus am Berliner Platz zur Verfügung.
Fazit: Ein Businesshotel mit seiner einseitigen Nutzung verschenkt Chancen am Bahnhof, die man in Kombination mit dem sehr begrüßenswerten Konzertsaal und Schulungsräumen hätte nutzen können und müssen. Die Parkplatzsituation ist hingegen lösbar.
Stefan Möller
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
CDU, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich lehne ab.
Ich lehne die Petition ab. Für eine detaillierte Begründung meiner Meinung verweise ich auf das beigefügte Positionspapier der CDU Kronberg.
POSITIONSPAPIER DER CDU KRONBERG ZUR ENTWICKLUNG DES BAHNHOFSQUARTIERS
Die CDU Kronberg sieht in der Entwicklung des Bahnhofsquartiers eine herausragende Perspektive für die städtebauliche und gesellschaftliche Entwicklung Kronbergs. In der Gesamtentwicklung des Quartiers haben der geplante Kammermusiksaal und das Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy sowie das geplante Business-Hotel eine maßgebliche Bedeutung. Darüber hinaus ermöglichen beide Projekte neue Möglichkeiten für die Wirtschaftsförderung unserer Heimatstadt. Die CDU Kronberg steht für die Umsetzung dieser außerordentlichen Chance.
WIE SOLL DIE BEBAUUNG AM BAHNHOF KRONBERG AUSSEHEN?
Der Kammermusiksaal, das Studien- und Verwaltungszentrum und das Business-Hotel wurden gemeinsam geplant und sollen gemeinsam gebaut werden, da sie als stadtbildprägende Elemente aufeinander abgestimmt sein sollen und über eine gemeinsame Infrastruktur (Tiefgarage, Wegekonzept, Zu- und Abfahrten) verbunden sind. Die Gebäude werden gleichwohl oberirdisch als individuelle Objekte mit dazwischenliegenden Freiflächen und Plätzen wahrnehmbar sein.
Im westlichen Bereich des Gebiets soll etwa auf der Höhe des jetzigen Parkdecks der Kammermusiksaal entstehen. Das Studien- und Verwaltungszentrum soll nördlich davon an den Hang der Schillergärten gebaut werden.
Im Bereich des jetzigen Parkplatzes soll nach dem Entwurf von Staab Architekten das Hotel mit zwei Gebäudeteilen entstehen, wobei ein quer angeordneter, niedrigerer Gebäudeteil (15,5 m) in Richtung Bahnhofsplatz geplant ist und ein längs angeordneter, höherer Gebäudeteil (21,5 m) entlang der Bahnhofstraße. Das vom Bahnhofsplatz aus ebenerdige Erdgeschoss des Hotels wird entlang der Bahnhofstraße - aufgrund der Steigung der Straße - teilweise tiefer als das Geländeniveau liegen, wodurch das Hotel niedriger erscheint. Über dem Erd-geschoss erheben sich im niedrigeren Gebäudeteil drei Geschosse und im höheren Gebäudeteil fünf Geschosse, wobei weitere Dachaufbauten nicht geplant sind.
WIE IST DER STAND DES PLANUNGSVERFAHRENS?
Seit über zwei Jahrzehnten wurden verschiedene Optionen für die Bebauung des Bahnhofsgeländes erdacht, dargestellt und geprüft. Aus dieser langen Diskussions- und Planungsphase heraus entstand die jetzt vorliegende Lösung der Entwicklung des Bahnhofsquartiers als Favorit. Die Stadt Kronberg im Taunus ist gegenwärtig dabei, einen Bebauungsplan für das Bahnhofsareal für diese Lösung endgültig zu verabschieden. Dieser Bebauungsplan soll Grundlage für den Bau des Kammer-musiksaals mit Studien- und Verwaltungszentrum sowie des Business-Hotels sein. Hierzu fand ein internationaler Architektenwettbewerb statt, aus dem ein Entwurf von Staab Architekten aus Berlin nach einem Urteil des Preisgerichts, das mit Experten sowie Vertretern aller Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung besetzt war, als Sieger hervorging. Im Sommer 2014 hat die Stadtverordnetenversammlung in großer und überparteilicher Einigkeit (nur 2 Gegenstimmen) einen Aufstellungsbeschluss gefasst. Im März 2015 wurden diese Pläne auf einer Bürgerversammlung in der Stadthalle der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Auf der Basis des Siegerentwurfs wurde ein gemeinsamer Bebauungsplanentwurf für das Baufeld II (Kronberg Academy und Contraco als Vorhabenträger für das Hotel) erstellt und im Juli 2015 von der Stadtverordnetenversammlung ebenfalls mit großer parlamentarischer Mehrheit (nur 2 Gegenstimmen) die Offenlegung beschlossen. Im August und September 2015 wurde der beschlossenen Bebauungsplanentwurf im Rahmen der im Baugesetzbuch vorgesehenen Beteiligung der Öffentlichkeit offengelegt, um Bürgerinnen und Bürgern sowie Behörden die Möglichkeit zu geben, Anregungen oder Bedenken in das Verfahren einzubringen. Die Offenlegung ist seit mehreren Wochen abgeschlossen.
WAS GESCHIEHT ALS NÄCHSTES?
Die Stadtverwaltung ist gegenwärtig dabei, die eingegangenen Stellungnahmen von Bürgern, Behörden und Trägern öffentlicher Belange fachlich und sachlich zu bewerten und mit einer Empfehlung zu versehen. Abschließend entscheidet die Stadtverordnetenversammlung darüber, welche Anregungen vor der endgültigen Beschlussfassung Berücksichtigung finden sollen. Danach (voraussichtlich am 3. Dezember 2015) wird der Bebauungsplan von der Stadtverordnetenversammlung gemäß der Hessischen Gemeindeordnung endgültig beschlossen
WIE STEHT DIE CDU KRONBERG ZU DEN GEÄUSSERTEN ARGUMENTEN GEGEN DIE GEPLANTE BEBAUUNG?
In den letzten Wochen wurden in Kronberg Unterschriften gesammelt gegen Höhe und Qualität des Hotels, den Wegfall von Park & Ride-Plätzen am Bahnhof, wie auch insgesamt gegen eine als zu massiv wahrgenommene geplante Bebauung für das gesamte Bahnhofsareal. Bezüglich des Hotels wurde in der Öffentlichkeit der verzerrende Begriff eines „23-Meter-Bettenturms“ verwendet.
Die CDU Kronberg sieht diese Vorgehensweise kritisch, weil durch plakative Vereinfachung verbunden mit einer abwertenden Begriffswahl eine Irreführung der Bevölkerung entstehen kann. Insbesondere die von einer Interessensgemeinschaft geschürte Angst, vor der Wahrnehmung eines „23-Meter-Bettenturms“, also einer 23 Meter hohen Wand am Bahnhof, ist unberechtigt. Bei der Wahrnehmung von Gebäuden spielen neben der absoluten Höhe des Gebäudes auch die Anordnung der Gebäudeteile sowie die Topographie des Geländes eine wesentliche Rolle. Vom Bahnhofsplatz aus sieht man lediglich auf den niedrigeren Gebäudeteil; hingegen wird der dahinter liegende höhere Gebäudeteil von dem niedrigen Gebäudeteil weit-gehend verdeckt. Vereinfacht ist dies in etwa damit vergleichbar, dass von Kronberg aus gesehen der Altkönig den 80 Meter höheren Feldberg verdeckt. Von der Bahnhofstraße gesehen erscheinen die Gebäudeteile ebenfalls niedriger, weil das Erdgeschoss teilweise tiefer als das Geländeniveau liegt. Insgesamt passen sich die Gebäudeteile an die Höhe der umliegenden Gebäude entlang der Bahnhofstraße an.
Bezüglich des Hotels ist es wichtig, zu erwähnen, dass in den vergangenen Jahren Kronberger Unternehmen regelmäßig den Wunsch nach einem Business-Hotel geäußert haben, das Geschäftsreisenden eine komfortable Übernachtungs-möglichkeit ohne übertriebenen und damit teuren Luxus bietet. Das Hotel liegt mit seiner Zimmerzahl an der Untergrenze für ein wirtschaftlich zu führendes Business-Hotel und ist damit nicht unnötig groß. Da Contraco mit renommierten Betreibern verhandelt, wird eine hohe Qualität des Hotels sichergestellt.
Zusätzlich zur Tiefgarage sollen oberirdische Parkplätze entstehen. Unser Ziel ist es dabei, dass im umgestalteten Bahnhofsquartier ausreichend Parkplätze für die geplanten Nutzungen zur Verfügung stehen, möglichst sogar mehr Plätze als bisher. Darüber hinaus sollen am Bahnhof Kronberg Süd weitere Park & Ride-Plätze auch für auswärtige Pendler geschaffen werden.
WARUM UNTERSTÜTZT DIE CDU DIESES PROJEKT?
Die aktuelle Planung trägt dem Wunsch der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Rechnung, die eine Aufwertung der seit Jahrzehnten brachliegenden Flächen am Bahnhof unterstützen. Die CDU sieht in der derzeitigen Planung die große Chance, zusätzlich zu dem von den Unternehmen in Kronberg gewünschten Hotel den Kammermusiksaal mit dem Studien- und Verwaltungszentrum zu realisieren.
Wir anerkennen die erheblichen Vorleistungen, die die Kronberg Academy und Contraco als Vorhabenträger für das Hotel zusammen mit dem renommierten Architekturbüro Volker Staab Architekten erbracht haben, um eine architektonisch hochwertige Gestaltung zu erreichen.
Für uns ist die Feststellung wichtig, dass das geplante Hotel nicht in direkte Konkurrenz zu den bestehenden familiäreren oder luxuriöseren Hotels in Kronberg tritt. Vielmehr soll die Ausrichtung als Business-Hotel den explizit geäußerten Bedürfnissen von Kronberger Unternehmen gerecht werden. Das Hotel verzichtet zudem im Wesentlichen auf eine eigene Gastronomie und kann daher zur Belebung der Kronberger Restaurants beitragen.
Die Höhe des Hotelgebäudes passt sich der existierenden Bebauung am Bahnhof an, denn entlang der Bahnhofstraße stehende Gebäude sind sowohl vom Straßenniveau aus gemessen als auch absolut betrachtet höher als das geplante Hotel. Der von der S-Bahn aus hauptsächlich sichtbare niedrigere Baukörper hat nur vier Geschosse, so wie viele alte und neue Gebäude in den Ortskernen von Kronberg, Schönberg und Oberhöchstadt. Die Kronberg Academy und Contraco werden zudem die Plätze um die Gebäude sowie den Bürgersteig entlang der Bahnhofstraße ansprechend gestalten und durch Begrünung erheblich aufwerten.
Eine Verlagerung eines Teils der Park & Ride-Plätze nach Kronberg Süd wird zu einer Entlastung der Anwohner vom Verkehr auswärtiger Pendler führen. Es werden weiterhin ausreichend Parkplätze auch unmittelbar am Bahnhof vorhanden sein.
Wir stimmen den Argumenten des Bürgermeisters zu, der sich in seiner Presseerklärung vom 5. Oktober 2015 eindeutig zu der geplanten Bebauung bekannt hat. Gleichwohl begrüßt die CDU Kronberg konstruktive Anregungen aus der Bürgerschaft. Wir werden uns dafür einsetzen, dass sinnvolle Vorschläge aus der Beteiligung der Öffentlichkeit soweit wie möglich vor der endgültigen Beschlussfassung Berücksichtigung finden. Eine vollständige Neuplanung ist für die CDU Kronberg jedoch keine erwägenswerte Option. Dies würde das gesamte Projekt nach mehr als 20 Jahren der Planung und Diskussion um viele weitere Jahre verzögern, wenn nicht gar ganz scheitern lassen.
Deshalb ist es unsere Überzeugung, für Kronberg das Richtige zu tun, wenn wir am 3. Dezember 2015 die Weiterentwicklung des Bahnhofquartiers mit einer endgültigen Beschlussfassung des Bebauungsplanes weiter voranbringen.
Christoph König
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
SPD, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich lehne ab.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich darf mich auf die ausführliche Stellungnahme von Herrn Kämpfer verweisen, die auch meine Meinung zum Thema darstellt. Um nicht alles zu wiederholen, hier nur die zusammenfassende Stellungnahme meiner Fraktion:
Die SPD sieht ein Business Hotel als dringend nötig an und betrachtet es als Teil der Wirtschafts- und Tourismusförderung und damit als wichtigen Baustein für die Zukunftssicherung in unserer Stadt. Die hier ansässigen, großen Unternehmen haben einen entsprechenden Bedarf, aber auch die Vereine, die anlässlich von Veranstaltungen immer wieder in Kronberg auch größere Gästegruppen unterbringen müssen. Wenn irgendwo in Kronberg landschaftsverträglich höher gebaut werden kann, dann sicherlich an dieser Stelle am Bahnhof. Und durch die Lage im Tal passt sich das Gebäude in seinen Höhenlinien der ansteigenden Umgebung und deren Bebauung so ein, dass es nicht als überdimensioniert angesehen werden kann. Es besitzt auch keinen Turm oder Blockcharakter. Darüber hinaus sind Höhen von fünf Geschossen – etwa an der Hainstraße/Victoriastraße – in Kronberg mehrfach zu finden. Sie haben keinen störenden Charakter. Die Begrünung des Areals wird dazu beitragen, fließende Übergänge zu den umgebenden Grünflächen herzustellen. Die vorgesehene Zahl an Zimmern ist die Untergrenze für ein wirtschaftlich zu führendes Qualitätshotel, dessen Wirtschaftlichkeit vom Betreiber Hilton geprüft wurde. Bisher sind alle Versuche gescheitert, einen privaten Hotelier zu finden, der ein Haus mit weniger Zimmern betreiben würde.
Wir sind außerdem der Meinung, dass die Platzgestaltung zwischen dem Hotel und dem Bahnhof dazu entschieden beitragen wird, Kronberg endlich ein angenehmes Entrée für Besucher wie für Berufspendler zu geben. Zwar werden Parkplätze wegfallen, aber immer noch genügend für unseren eigenen Bedarf an dieser Stelle geschaffen werden. Es kann nicht sinnvoll sein, dass die Stadt Kronberg auch für Pendler, die weit überwiegend nicht aus Kronberg, sondern dem Hintertaunus kommen, wertvollen Grund und Boden kostenfrei als Parkraum zur Verfügung stellt. Im Übrigen werden immer Parkplätze wegfallen, egal was dort gebaut werden würde, auch bei einem niedrigeren Hotelgebäude. In Zukunft werden in Kronberg Süd zusätzliche P&R Plätze angeboten werden.
Mit dem grundsätzlichen Votum für das Hotel am Bahnhof bewahren wir Sozialdemokraten den Blick für das Ganze. Wir wollen uns nicht von Partikularinteressen leiten lassen, auch wenn sie als vermeintliche Sorge um unsere Stadt verpackt werden! Perspektiven für Kron-berg zu entwickeln und zu verwirklichen, ist unsere Aufgabe heute, damit Kronberg zukunftsfähig bleibt.
Thomas Kämpfer
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
SPD, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich lehne ab.
Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Entscheidung ist eine Entscheidung nach einer langen Diskussion in Partei und Fraktion der SPD. Unseren Standpunkt haben wir in dem nachfolgenden Text zusammengefasst.
WAS GESCHIEHT AM BAHNHOF KRONBERG?
Vom 17. August bis 18. September 2015 lagen die Bebauungspläne für den Kammermusiksaal, das Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy und das Hotel am Bahnhof im Rathaus aus. Diese sogenannte Offenlegung - ein Schritt im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens, häufig auch abgekürzt als B-Plan Verfahren bezeichnet – soll jedem Bürger und jeder Bürgerin die Möglichkeit geben, Anregungen oder Bedenken in das Verfahren einzubringen. Die Verwaltung muss diese Bedenken und Anregungen dann bewerten und mit einer Empfehlung versehen der Stadtverordnetenversammlung vorlegen, die darüber entscheidet, welche Anregungen sie aufgreift, bevor sie die Bebauungspläne endgültig beschließt.
HINTERGRUND
Für einen Teil des Bahnhofsbereichs möchte die Stadt Kronberg einen Bebauungsplan gemäß § 13 a BauGB aufstellen. Als ersten Schritt in dem dafür vorgesehenen Verfahren hat die Stadtverordnetenversammlung vor einem Jahr, am 17. Juli 2014, einen sogenannten Aufstellungsbeschluss gefasst. Das Ziel der Planungen ist es, Baurecht für einen Kammer-musiksaal mit Studien- und Verwaltungszentrum sowie ein Business Hotel zu schaffen. Dazu wurde ebenfalls 2014 ein Architektenwettbewerb durchgeführt. In dessen Preisgericht saßen neben den Fachleuten – den Fachpreisrichtern - Sachpreisrichter aus allen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung. Gewonnen hat diesen Wettbewerb das Büro Staab Architek-ten aus Berlin. Die Ergebnisse wurden nach dem Wettbewerb im Rathaus ausgestellt, es gab mehrere Bürgerinformationsveranstaltungen und öffentliche Führungen, in denen die Pläne erläutert wurden. Schließlich wurden die Wettbewerbsergebnisse zwischen den Bauherren und dem Planungsbüro überarbeitet und ihre Offenlegung im Juli dieses Jahres beschlossen.
BÜRGERINTERESSEN
Inzwischen hat sich eine Interessengemeinschaft gebildet, die sich unter verschiedenen Aspekten gegen den Bau des Hotels am Bahnhof wendet. Darüber hinaus wendet sich diese Interessengemeinschaft gegen eine weitere Bebauung auf dem südlichen Teil des Bahnhofsareals und am Grünen Weg. Sie sammelt Unterschriften an verschiedenen Plätzen in der Stadt und anlässlich von Hausbesuchen.
BEHAUPTUNGEN UND FAKTEN
Selbstverständlich ist eine solche Unterschriftenaktion grundsätzlich legitim. Allerdings sollten die dabei vorgetragenen Aussagen den Tatsachen entsprechen.
So gibt es etwa einen Unterschied zwischen den Daten des Bebauungsplans und den letztlich tatsächlichen Daten. Setzt der Bebauungsplan an einer Stelle eine maximale Höhe fest, so heißt das, dass diese Höhe nicht überschritten, wohl aber unterschritten werden darf.
In der Darstellung der Interessengemeinschaft wird suggeriert, am Kronberger Bahnhof ent-stehe ein 23 m hoher Gebäudeblock. Es wird der Vergleich mit dem „Messerturm“ in Bad Soden – einem Gebäude an der Kronberger Straße in Bad Soden – und von einem „Bettenturm“ gesprochen. Dieser Vergleich ist irreführend und vermittelt einen völlig falschen Eindruck. Denn das geplante Hotel am Bahnhof in Kronberg wird kein Monolith werden. Steht man am Bahnhofsgebäude, wird man auf der Basis der dortigen Höhenlinie von 217 Metern über Normal Null als Null-Linie auf einen Baukörper mit 15 m Höhe blicken. Diese Höhe entspricht der Traufkante, also der Regenrinne an der Streitkirche im Herzen der Altstadt.
Der höhere Teil des Hotelbaus springt dann 10 Meter zurück und erreicht erst dort, in den Hang hinein gehend eine tatsächliche Höhe von 21,5 Metern. Von der Schillerstraße aus gesehen wird dieser Teil jedoch nur mit einer Höhe von 13,5 Metern wahrgenommen werden, denn es gibt eine Höhendifferenz von 8 Metern zwischen dem Bahnhofsvorplatz und der Schillerstraße. Diese liegt auf 225 Metern über Normal Null.
Das Haus Bahnhofstraße 23, dem Hotel gegenüber liegend, hat seine Traufkante auf der Höhe von 232 Metern über Normal Null. Das bedeutet, es hat eine Höhe von 15 Metern gemessen von der Null-Linie auf 217 Metern NN und von 12,5 Metern gemessen vom Niveau der Bahnhofsstraße aus. Da die Dachkante, die sogenannte Firsthöhe auf der Höhe von 235,7 Metern liegt, wird der höhere Teil des Hotels, der nicht direkt an der Straße liegt, dieses Gebäude um etwa drei Meter überragen, während der davor liegende, flachere Teil des Hotels 3 Meter niedriger als das Haus Bahnhofstraße 23 ist. Die tatsächliche Höhe des höchsten Teils des Hotels bleibt mit 21,5 Meter unter den im Bebauungsplan genannten 23 Metern.
Weitere, irreführende Behauptungen der Interessengemeinschaft sind die Aussagen, der Platz vor dem Hotel sei mit 200 qm kleiner als der Schirnplatz in der Kronberger Altstadt und über diesen Platz sollten dann auch noch der Verkehr und der frei zu legende Winkelbach führen. Außerdem fielen sämtliche P&R-Plätze weg.
Tatsächlich wird der Raum vor dem Hotel bis zum Bahnhofsgebäude und in Richtung Lokschuppen wesentlich größer sein. Er wird zwischen der verkehrsberuhigt ausgebauten Straße und dem Bahnhofsvorplatz liegen und eine Gestaltung erhalten, die zum Aufenthalt einlädt. So wird es dort eine Außenbewirtschaftung der Bahnhofsgaststätte geben und Freiflächen mit Bäumen entlang der Straße und öffentliche Parkplätze. Aus diesem Grund kann dort gar kein Eindruck von Enge entstehen. Der Bach wird auch nicht über den Platz führen, sondern unter ihm hindurch geleitet.
Die exakte Anzahl der Parkplätze am Bahnhof steht derzeit noch nicht fest, weil die endgültige Freiflächen- und Straßenplanung noch nicht ausgearbeitet ist. Es wird sich aber eine Anzahl von bis zu 80 Stellplätzen ergeben, die verschiedenen Nutzungsarten – P&R, bewirtschaftetes oder freies Parken – zugeordnet werden können. Die verkehrlichen Auswirkungen wurden durch ein Verkehrsgutachten untersucht, das keine negativen Folgen festgestellt hat.
SPD POSITION
Die SPD sieht ein Business Hotel als dringend nötig an und betrachtet es als Teil der Wirtschafts- und Tourismusförderung und damit als wichtigen Baustein für die Zukunftssicherung in unserer Stadt. Die hier ansässigen, großen Unternehmen haben einen entsprechenden Bedarf, aber auch die Vereine, die anlässlich von Veranstaltungen immer wieder in Kronberg auch größere Gästegruppen unterbringen müssen. Wenn irgendwo in Kronberg landschaftsverträglich höher gebaut werden kann, dann sicherlich an dieser Stelle am Bahnhof. Und durch die Lage im Tal passt sich das Gebäude in seinen Höhenlinien der ansteigenden Umgebung und deren Bebauung so ein, dass es nicht als überdimensioniert angesehen werden kann. Es besitzt auch keinen Turm oder Blockcharakter. Darüber hinaus sind Höhen von fünf Geschossen – etwa an der Hainstraße/Victoriastraße – in Kronberg mehrfach zu finden. Sie haben keinen störenden Charakter. Die Begrünung des Areals wird dazu beitragen, fließende Übergänge zu den umgebenden Grünflächen herzustellen. Die vorgesehene Zahl an Zimmern ist die Untergrenze für ein wirtschaftlich zu führendes Qualitätshotel, dessen Wirtschaftlichkeit vom Betreiber Hilton geprüft wurde. Bisher sind alle Versuche gescheitert, einen privaten Hotelier zu finden, der ein Haus mit weniger Zimmern betreiben würde.
Wir sind außerdem der Meinung, dass die Platzgestaltung zwischen dem Hotel und dem Bahnhof dazu entschieden beitragen wird, Kronberg endlich ein angenehmes Entrée für Besucher wie für Berufspendler zu geben. Zwar werden Parkplätze wegfallen, aber immer noch genügend für unseren eigenen Bedarf an dieser Stelle geschaffen werden. Es kann nicht sinnvoll sein, dass die Stadt Kronberg auch für Pendler, die weit überwiegend nicht aus Kronberg, sondern dem Hintertaunus kommen, wertvollen Grund und Boden kostenfrei als Parkraum zur Verfügung stellt. Im Übrigen werden immer Parkplätze wegfallen, egal was dort gebaut werden würde, auch bei einem niedrigeren Hotelgebäude. In Zukunft werden in Kronberg Süd zusätzliche P&R Plätze angeboten werden.
Mit dem grundsätzlichen Votum für das Hotel am Bahnhof bewahren wir Sozialdemokraten den Blick für das Ganze. Wir wollen uns nicht von Partikularinteressen leiten lassen, auch wenn sie als vermeintliche Sorge um unsere Stadt verpackt werden! Perspektiven für Kron-berg zu entwickeln und zu verwirklichen, ist unsere Aufgabe heute, damit Kronberg zukunftsfähig bleibt.
Blanka Haselmann
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
CDU, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich lehne ab.
1. Die Frage ist tendenziös :
Ich bin gegen einen "Bettenturm". Jedoch ist kein Bettenturm geplant.
2. Ich bin für den geplanten Neubau eines Hotels. Hierzu gab es in den städtischen Gremien einen über 5 jährigen Entscheidungsprozess, bei dem alle Gesichtspunkte breit und auch öffentlich diskutiert wurden.
3. Die gewählten Vertreter der Bürgerschaft haben sich auf der Grundlage des ihnen vom Wähler erteilten Auftrags mit dem Ob und Wie des Vorhabens eingehend, immer wieder und mit Ernsthaftigkeit sowie mit hohem Zeitaufwand auseinandergesetzt.Das Hotel wird dringend benötigt, die Planung fügt sich städtebaulich gut ein und wird den Bahnhofsbereich aufwerten.Das haben die Stadtverordneten wohl begründet entschieden. Die jetzige namentliche Abfrage des Abstimmungsverhaltens der Stadtverordneten ist wegen des (presse-)öffentlich begleitenen Entscheidungsprozesses nicht erforderlich.Eine solche namentliche Abfrage durch eine Plattform, die den "Petenten" erlaubt, selbst anonym zu bleiben, empfinde ich auch als unangemessen.
Blanka Haselmann
Stadtverordnetenvorsteherin
Klaus E. Temmen
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
Parteilos zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich lehne ab.
Ich bedanke mich für die Möglichkeit meine Ablehnung der Petition zu begründen, bitte aber um Verständnis, dass ich mich auf vier kurze Punkte beschränke:
1.) Die Petition suggeriert Dinge die schlicht und ergreifend nicht stimmen. Es wird keinen 23 Meter hohen und von den Initiatoren der Petition unsachlich und abwertend als „Bettenturm“ bezeichneten Gebäudekomplex am Bahnhof geben, sondern es wird ein hochwertiges Ensemble aus einem Musiksaal, einer Bildungseinrichtung und ein internationales Hotel entstehen, das inhaltlich und architektonisch Maßstäbe setzt. Die Fassade zum Bahnhofsplatz beträgt 15,5m, zurückgesetzt wird man einen 21,5m hohen Gebäudeteil sehen.
2.) Die Petition hat keinen formal rechtlichen Charakter und auch keine rechtlichen Auswirkungen. Sie soll aus meiner Sicht dazu dienen, im Rahmen der heranrückenden Kommunalwahl am 06. März 2016, Druck auf die politisch Verantwortlichen und die Parteien aufzubauen und sie suggeriert den Bürgerinnen und Bürgern eine formal nicht vorhandene Einflussmöglichkeit.
3.) Die Petition schadet der Stadt Kronberg im Taunus in der externen Wahrnehmung. Wir haben einen mehrjährigen Prozess durchlaufen, der unter Beteiligung von Bürgern, Experten und den politisch Verantwortlichen stattgefunden hat. Die Quartiersentwicklung und die Architektur waren u.a. Gegenstand von zwei Bürgerversammlungen, außerdem waren z.B. auch alle Parteien am städtebaulichen Wettbewerb beteiligt und haben alle dem Siegerentwurf zugestimmt. Und dies zu recht, denn dieses Projekt ist eine einmalige Chance für Kronberg. Politik muss verlässlich sein, heute hü und morgen hott zerstört das Vertrauen, auch von Unternehmen und Investoren an den gesamten Standort Kronberg im Taunus
4.) Die Petition richtet sich zwar vordergründig gegen die geplante Hotelbebauung, ist aus meiner Sicht aber ein „Trojaner“, um auch die Pläne zum Kammermusiksaal, dem Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy und der geplanten und dringend benötigten Wohnbebauung am Bahnhofsareal ins Stocken oder gar zum Scheitern zu bringen. Letzteres wäre ein irreversibler Schaden für die gesamte Stadtentwicklung.
Michael Dahmen
ist Mitglied im Parlament Stadtverordnetenversammlung
CDU, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich lehne ab.
Ich lehne die Petition ab, weil sie den aktuellen Planungsstand nicht zutreffen wiedergibt. Es ist kein 23 Meter hohes Gebäude geplant, erst recht kein Bettenturm. Im Einzelnen verweise ich hierzu auf das untenstehende Positionspapier der CDU Kronberg, das meine Meinung wiedergibt.
POSITIONSPAPIER DER CDU KRONBERG
ZUR ENTWICKLUNG DES BAHNHOFSQUARTIERS
Die CDU Kronberg sieht in der Entwicklung des Bahnhofsquartiers eine herausragende Perspektive für die städtebauliche und gesellschaftliche Entwicklung Kronbergs. In der Gesamtentwicklung des Quartiers haben der geplante Kammermusiksaal und das Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy sowie das geplante Business-Hotel eine maßgebliche Bedeutung. Darüber hinaus ermöglichen beide Projekte neue Möglichkeiten für die Wirtschaftsförderung unserer Heimatstadt. Die CDU Kronberg steht für die Umsetzung dieser außerordentlichen Chance.
WIE SOLL DIE BEBAUUNG AM BAHNHOF KRONBERG AUSSEHEN?
Der Kammermusiksaal, das Studien- und Verwaltungszentrum und das Business-Hotel wurden gemeinsam geplant und sollen gemeinsam gebaut werden, da sie als stadtbildprägende Elemente aufeinander abgestimmt sein sollen und über eine gemeinsame Infrastruktur (Tiefgarage, Wegekonzept, Zu- und Abfahrten) verbunden sind. Die Gebäude werden gleichwohl oberirdisch als individuelle Objekte mit dazwischenliegenden Freiflächen und Plätzen wahrnehmbar sein.
Im westlichen Bereich des Gebiets soll etwa auf der Höhe des jetzigen Parkdecks der Kammermusiksaal entstehen. Das Studien- und Verwaltungszentrum soll nördlich davon an den Hang der Schillergärten gebaut werden.
Im Bereich des jetzigen Parkplatzes soll nach dem Entwurf von Staab Architekten das Hotel mit zwei Gebäudeteilen entstehen, wobei ein quer angeordneter, niedrigerer Gebäudeteil (15,5 m) in Richtung Bahnhofsplatz geplant ist und ein längs angeordneter, höherer Gebäudeteil (21,5 m) entlang der Bahnhofstraße. Das vom Bahnhofsplatz aus ebenerdige Erdgeschoss des Hotels wird entlang der Bahnhofstraße - aufgrund der Steigung der Straße - teilweise tiefer als das Geländeniveau liegen, wodurch das Hotel niedriger erscheint. Über dem Erd-geschoss erheben sich im niedrigeren Gebäudeteil drei Geschosse und im höheren Gebäudeteil fünf Geschosse, wobei weitere Dachaufbauten nicht geplant sind.
WIE IST DER STAND DES PLANUNGSVERFAHRENS?
Seit über zwei Jahrzehnten wurden verschiedene Optionen für die Bebauung des Bahnhofsgeländes erdacht, dargestellt und geprüft. Aus dieser langen Diskussions- und Planungsphase heraus entstand die jetzt vorliegende Lösung der Entwicklung des Bahnhofsquartiers als Favorit. Die Stadt Kronberg im Taunus ist gegenwärtig dabei, einen Bebauungsplan für das Bahnhofsareal für diese Lösung endgültig zu verabschieden. Dieser Bebauungsplan soll Grundlage für den Bau des Kammer-musiksaals mit Studien- und Verwaltungszentrum sowie des Business-Hotels sein. Hierzu fand ein internationaler Architektenwettbewerb statt, aus dem ein Entwurf von Staab Architekten aus Berlin nach einem Urteil des Preisgerichts, das mit Experten sowie Vertretern aller Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung besetzt war, als Sieger hervorging. Im Sommer 2014 hat die Stadtverordneten-versammlung in großer und überparteilicher Einigkeit (nur 2 Gegenstimmen) einen Aufstellungs¬beschluss gefasst. Im März 2015 wurden diese Pläne auf einer Bürgerversammlung in der Stadthalle der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Auf der Basis des Siegerentwurfs wurde ein gemeinsamer Bebauungsplanentwurf für das Baufeld II (Kronberg Academy und Contraco als Vorhabenträger für das Hotel) erstellt und im Juli 2015 von der Stadtverordnetenversammlung ebenfalls mit großer parlamentarischer Mehrheit (nur 2 Gegenstimmen) die Offenlegung beschlossen. Im August und September 2015 wurde der beschlossenen Bebauungsplanentwurf im Rahmen der im Baugesetzbuch vorgesehenen Beteiligung der Öffentlichkeit offengelegt, um Bürgerinnen und Bürgern sowie Behörden die Möglichkeit zu geben, Anregungen oder Bedenken in das Verfahren einzubringen. Die Offenlegung ist seit mehreren Wochen abgeschlossen.
WAS GESCHIEHT ALS NÄCHSTES?
Die Stadtverwaltung ist gegenwärtig dabei, die eingegangenen Stellungnahmen von Bürgern, Behörden und Trägern öffentlicher Belange fachlich und sachlich zu bewerten und mit einer Empfehlung zu versehen. Abschließend entscheidet die Stadtverordnetenversammlung darüber, welche Anregungen vor der endgültigen Beschlussfassung Berücksichtigung finden sollen. Danach (voraussichtlich am 3. Dezember 2015) wird der Bebauungsplan von der Stadtverordnetenversammlung gemäß der Hessischen Gemeindeordnung endgültig beschlossen
WIE STEHT DIE CDU KRONBERG ZU DEN GEÄUSSERTEN ARGUMENTEN GEGEN DIE GEPLANTE BEBAUUNG?
In den letzten Wochen wurden in Kronberg Unterschriften gesammelt gegen Höhe und Qualität des Hotels, den Wegfall von Park & Ride-Plätzen am Bahnhof, wie auch insgesamt gegen eine als zu massiv wahrgenommene geplante Bebauung für das gesamte Bahnhofsareal. Bezüglich des Hotels wurde in der Öffentlichkeit der verzerrende Begriff eines „23-Meter-Bettenturms“ verwendet.
Die CDU Kronberg sieht diese Vorgehensweise kritisch, weil durch plakative Vereinfachung verbunden mit einer abwertenden Begriffswahl eine Irreführung der Bevölkerung entstehen kann. Insbesondere die von einer Interessensgemeinschaft geschürte Angst, vor der Wahrnehmung eines „23-Meter-Bettenturms“, also einer 23 Meter hohen Wand am Bahnhof, ist unberechtigt. Bei der Wahrnehmung von Gebäuden spielen neben der absoluten Höhe des Gebäudes auch die Anordnung der Gebäudeteile sowie die Topographie des Geländes eine wesentliche Rolle. Vom Bahnhofsplatz aus sieht man lediglich auf den niedrigeren Gebäudeteil; hingegen wird der dahinter liegende höhere Gebäudeteil von dem niedrigen Gebäudeteil weit-gehend verdeckt. Vereinfacht ist dies in etwa damit vergleichbar, dass von Kronberg aus gesehen der Altkönig den 80 Meter höheren Feldberg verdeckt. Von der Bahnhofstraße gesehen erscheinen die Ge¬bäude¬teile ebenfalls niedriger, weil das Erdgeschoss teilweise tiefer als das Geländeniveau liegt. Insgesamt passen sich die Gebäudeteile an die Höhe der umliegenden Gebäude entlang der Bahnhofstraße an.
Bezüglich des Hotels ist es wichtig, zu erwähnen, dass in den vergangenen Jahren Kronberger Unternehmen regelmäßig den Wunsch nach einem Business-Hotel geäußert haben, das Geschäftsreisenden eine komfortable Übernachtungs-möglichkeit ohne übertriebenen und damit teuren Luxus bietet. Das Hotel liegt mit seiner Zimmerzahl an der Untergrenze für ein wirtschaftlich zu führendes Business-Hotel und ist damit nicht unnötig groß. Da Contraco mit renommierten Betreibern verhandelt, wird eine hohe Qualität des Hotels sichergestellt.
Zusätzlich zur Tiefgarage sollen oberirdische Parkplätze entstehen. Unser Ziel ist es dabei, dass im umgestalteten Bahnhofsquartier ausreichend Parkplätze für die geplanten Nutzungen zur Verfügung stehen, möglichst sogar mehr Plätze als bisher. Darüber hinaus sollen am Bahnhof Kronberg Süd weitere Park & Ride-Plätze auch für auswärtige Pendler geschaffen werden.
WARUM UNTERSTÜTZT DIE CDU DIESES PROJEKT?
Die aktuelle Planung trägt dem Wunsch der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Rechnung, die eine Aufwertung der seit Jahrzehnten brachliegenden Flächen am Bahnhof unterstützen. Die CDU sieht in der derzeitigen Planung die große Chance, zusätzlich zu dem von den Unternehmen in Kronberg gewünschten Hotel den Kammermusiksaal mit dem Studien- und Verwaltungszentrum zu realisieren.
Wir anerkennen die erheblichen Vorleistungen, die die Kronberg Academy und Contraco als Vorhabenträger für das Hotel zusammen mit dem renommierten Architekturbüro Volker Staab Architekten erbracht haben, um eine architektonisch hochwertige Gestaltung zu erreichen.
Für uns ist die Feststellung wichtig, dass das geplante Hotel nicht in direkte Konkurrenz zu den bestehenden familiäreren oder luxuriöseren Hotels in Kronberg tritt. Vielmehr soll die Ausrichtung als Business-Hotel den explizit geäußerten Bedürfnissen von Kronberger Unternehmen gerecht werden. Das Hotel verzichtet zudem im Wesentlichen auf eine eigene Gastronomie und kann daher zur Belebung der Kronberger Restaurants beitragen.
Die Höhe des Hotelgebäudes passt sich der existierenden Bebauung am Bahnhof an, denn entlang der Bahnhofstraße stehende Gebäude sind sowohl vom Straßenniveau aus gemessen als auch absolut betrachtet höher als das geplante Hotel. Der von der S-Bahn aus hauptsächlich sichtbare niedrigere Baukörper hat nur vier Geschosse, so wie viele alte und neue Gebäude in den Ortskernen von Kronberg, Schönberg und Oberhöchstadt. Die Kronberg Academy und Contraco werden zudem die Plätze um die Gebäude sowie den Bürgersteig entlang der Bahnhofstraße ansprechend gestalten und durch Begrünung erheblich aufwerten.
Eine Verlagerung eines Teils der Park & Ride-Plätze nach Kronberg Süd wird zu einer Entlastung der Anwohner vom Verkehr auswärtiger Pendler führen. Es werden weiterhin ausreichend Parkplätze auch unmittelbar am Bahnhof vorhanden sein.
Wir stimmen den Argumenten des Bürgermeisters zu, der sich in seiner Presseerklärung vom 5. Oktober 2015 eindeutig zu der geplanten Bebauung bekannt hat. Gleichwohl begrüßt die CDU Kronberg konstruktive Anregungen aus der Bürgerschaft. Wir werden uns dafür einsetzen, dass sinnvolle Vorschläge aus der Beteiligung der Öffentlichkeit soweit wie möglich vor der endgültigen Beschlussfassung Berücksichtigung finden. Eine vollständige Neuplanung ist für die CDU Kronberg jedoch keine erwägenswerte Option. Dies würde das gesamte Projekt nach mehr als 20 Jahren der Planung und Diskussion um viele weitere Jahre verzögern, wenn nicht gar ganz scheitern lassen.
Deshalb ist es unsere Überzeugung, für Kronberg das Richtige zu tun, wenn wir am 3. Dezember 2015 die Weiterentwicklung des Bahnhofquartiers mit einer endgültigen Beschlussfassung des Bebauungsplanes weiter voranbringen.
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