Volksvertreterin Mechthild Schwetje
Stellungnahme zur Petition Kein 23-Meter-Bettenturm am Kronberger Bahnhof
Grüne, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich enthalte mich.
Dass ich „Enthaltung“ geklickt habe, heißt selbstverständlich nicht, dass ich keine Haltung zum Thema habe, daher hier meine Gedanken:
Auch ich bin gegen ein Businesshotel am Bahnhof. Ein solches Hotel, das überwiegend beispielsweise von Messebesuchern genutzt wird, trägt nicht dazu bei, am Bahnhof eine belebte, lebendige Atmosphäre entstehen zu lassen – diese ist für das wichtige innerstädtische Bahnhofsareal aber ganz und gar maßgeblich. Statt eines Hotels, das rein auf (tagsüber abwesende) Geschäftskunden ausgerichtet ist, hätte ich mir hier eine gemischte Nutzung, Wohnen und ggf. Gewerbe und ein kleines Hotel, gewünscht, die die geplanten Gebäude der Kronberg Academy lebendig ergänzt und ein belebtes „Eingangsportal“ für Kronberg schafft.
Die Größe des Gebäudes ist für mich hingegen nicht das maßgebliche Problem. Ein innerstädtischer Raum, der auch in der Umgebung hohe Gebäude aufweist verträgt in meinen Augen durchaus eine höhere Baudichte. Aus ökologischen Gründen ist zudem sinnvoller nicht zu niedrig zu bauen. Denn versiegelte Fläche effizient und mit höherer Dichte zu nutzen, spart anderswo Flächen, die unversiegelt und naturnah bleiben können.
Zu den Stellplätzen: Auch ich befürworte, dass am Bahnhof P&R-Stellplätze erhalten werden. Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass hierfür 190 Stellplätze bereitgestellt werden sollen. Zum einen sollte ein, im Stadtgefüge so wichtiger Ort, nicht in erster Linie für Autos vorbehalten werden (ich wünsche mir eine lebendige Atmosphäre der Begegnung, diese bietet ein Parkplatz nicht). Darüber hinaus kann zumindest ein Teil der P&R-Stellplätze sinnvoll in Kronberg Süd untergebracht werden. Von den bestehenden 190 Stellplätzen werden lange nicht alle von S-Bahn-Pendlern genutzt und es kann nicht Aufgabe der Stadt sein, Anwohnern oder Menschen, die in Kronberg arbeiten, am Bahnhof kostenlosen Parkraum zur Verfügung zu stellen – hierzu steht bspw. Das Parkhaus am Berliner Platz zur Verfügung.
Fazit: Ein Businesshotel mit seiner einseitigen Nutzung verschenkt Chancen am Bahnhof, die man in Kombination mit dem sehr begrüßenswerten Konzertsaal und Schulungsräumen hätte nutzen können und müssen. Die Parkplatzsituation ist hingegen lösbar.