Region: Hamburg
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Bildung

Stellungnahme zum Offenen Brief zur Forderung nach der sofortigen Präsenzlehre

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

37 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

37 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstudierende,
Da sich viele Studierende im offenen Brief von Elias Gläsner und Hesam Jozveybayat nicht repräsentiert fühlen, möchten wir uns zunächst zu der Forderung nach der sofortigen Präsenzlehre im Zuge der geplanten Kundgebung äußern. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, ebenfalls auf die psychosoziale Situation von Medizinstudierenden und auf aktuelle Mängel in der Ausbildungsqualität hinzuweisen und Vorschläge zu vermitteln, diesen entgegen zu wirken.
Wir können uns ausdrücklich nicht mit der Stellungnahme identifizieren, da wir den unmittelbaren Einsatz der vollen Präsenzlehre angesichts der Auslastung des Gesundheitssystems, der Ausnahmesituation für Studierende mit Kindern und der Gefährdung von Risikogruppen ebenfalls ablehnen bis das Infektionsgeschehen dies wieder erlaubt. Die Forderung der vollen Präsenzlehre unabhängig von dem pandemischen Geschehen erachten wir als unvertretbar. Inwieweit die Medizinstudierenden zum Infektionsgeschehen beitragen, lässt sich aktuell ebenfalls nicht zuverlässig belegen, da es dazu nicht ausreichend Daten gibt, sodass die Argumentation des Briefes in dieser Hinsicht problematisch erscheint. Darüber hinaus ist es fraglich, ob eine PCR Testung vor jeder Veranstaltung angesichts begrenzter Testressourcen umsetzbar ist. Auch möchten wir die Berufung auf die DGKH kritisieren, die seit der Pandemie durch riskante und non-evidenz-basierte Forderungen, wie die Abschaffung der Masken- und Testpflicht an Schulen aufgefallen ist und im Gesamtbild für eine unkontrollierte Durchseuchung junger Menschen steht. Abschließend zu dem Brief ist es nicht unwesentlich, dass die beiden Hauptverfasser des Briefes als Mitglieder des BAEs im Studierendenparlament wiederholt durch die Verharmlosung des SARS-CoV2 aufgefallen sind und seit Beginn der Pandemie die vollständige Öffnung der Universitäten fordern. Als Studierende sehen wir uns in der Verantwortung, differenziert und möglichst evidenz-basiert zu argumentieren und Forderungen in wissenschaftlicher Abwägung aufzustellen. Uns ist es ebenfalls ein Anliegen, dafür einzustehen, dass der hochschulpolitische Diskurs auf einer respektvollen, wertschätzenden und ebenfalls differenzierten Kommunikation und Argumentation basiert.

Begründung

Wir möchten uns nun im Folgenden mit einigen Kritikpunkten und Verbesserungsvorschlägen an das UKE und das Dekanat wenden, wohlwissend, dass auch Sie sich gerade in einer Ausnahmesituation befinden. Wir erachten es allerdings für essenziell, dass Studierende fundamental in Entscheidungsfindungsprozessen partizipieren und Kritik ausüben.
Erstens: Die Einschränkung der Klinischen Lehre war durch die drohende Versorgungsnotlage zu einigen Zeitpunkten der Pandemie leider unvermeidbar. Einschränkungen der Präsenzlehre sollten definierten und transparenten Kriterien entsprechen. Der Ausfall des klinischen Unterrichts bedeutet, dass die Fakultät in der Verantwortung uns und der Gesellschaft gegenüber steht, eine adäquaten Kompensation der versäumten praktischen Lehre bereitzustellen. Ebenfalls sollte es in größerem Umfang freiwillige Zusatzveranstaltungen in den klinischen Fächern geben, sobald sich die pandemische Lage weiter entspannt hat, damit entstandene Defizite in der praktischen Lehre aufgeholt werden können. Diese Aufgabe lässt sich vielfältig und kreativ ausführen, beispielsweise durch die niedrigschwellige Möglichkeit, sich über Moodle in UaKs oder Blockpraktika einzuwählen und den Unterricht in bestimmten Fächern nachzuholen. Wir Studierende stehen ausdrücklich und gerne bereit, solche Angebote mitzugestalten und Ihnen mit Ideen auszuhelfen.
Zweitens: Insbesondere in dieser belastenden Ausnahmesituation fordern wir, dass die Studierenden direkt und unmittelbar in Entscheidungsfindungsprozesse eingebunden werden, möglichst rechtzeitig und zeitgleich. Dies wäre beispielsweise möglich, indem vom Dekanat und dem UKE digitale Konferenzräume bereitgestellt werden, in denen Studierende sich offen äußern können zu einzelnen Themen, zu denen aktuell entschieden wird. Solche digitalen Konferenzräume könnten regelmäßig und niedrigschwellig über den Email Verteiler versendet werden, wann immer Belange entschieden werden sollen, die Studierende betreffen. Dazu gehört auch, dass konkrete Kriterien definiert werden, die das jeweilige Ausmaß des Ausfalls der klinischen Lehre begründen.
Drittens: Die psychosoziale Situation der Studierenden ist gekennzeichnet durch eine hohe mentale Belastung und einem erhöhtem Risiko, an einer Depression oder einem Burn Out zu erkranken. Das Alter, in dem viele Studierende sich befinden, der hohe Anspruch im Studium und die Verausgabungskultur im Gesundheitssystem sind ohne hin bereits eine Belastung und ein Risiko für die psychische Gesundheit von Studierenden. Die Einsamkeit und die fehlende unmittelbare Betreuung während der Pandemie verschlimmern diesen Umstand signifikant. Folglich ist es uns ein großes Anliegen, dass ein umfassendes Netzwerk zur psychosozialen Vorsorge und Fürsorge für Studierende geschaffen wird. Auch hier stehen wir sehr gerne mit kreativen Ideen bereit. Klar ist für uns, dass auch das in den Aufgabenbereich einer Universität und Fakultät fällt. Es beeinflusst nicht nur die Ausbildungsqualität, die Universität ist darüber hinaus eine Institution mit unmittelbarer gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Vorbildfunktion ist.
Wir freuen uns auf einen Austausch mit Ihnen nach der kommenden Prüfungsphase, damit wir rechtzeitig gemeinsam das kommende Sommersemester planen können. Da das Dekanat normalerweise immer auf die Anwesenheitspflicht besteht, und somit klar zum Ausdruck bringt, dass praktischer Unterricht in Präsenz unabdingbar für die ärztliche Ausbildung ist, fordern wir nochmal nachdrücklich das Dekanat dazu auf die Möglichkeit zu schaffen, dass versäumter praktischer Unterricht freiwillig nachgeholt werden kann.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 03.02.2022
Petition endet: 02.03.2022
Region: Hamburg
Kategorie: Bildung

Neuigkeiten

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