Region: Berlin
Erfolg
Bildung

Keine Beschlagnahmung von Sporthallen in Lichtenberg

Petition richtet sich an
Abgeordnetenhaus zu Berlin und das LaGeSo

2.171 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

2.171 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Abgeordnetenhaus zu Berlin und das LaGeSo

Wir als Bezirkselternausschuss Schule und als Bezirksschulberirat des Bezirkes Lichtenberg widersprechen ausdrücklich der geplanten Gesetzesänderung des Berliner Senats, die Bezirksverwaltungen zu entmachten, um weiterhin Sporthallen als Unterkünfte für geflüchtete Menschen anmieten zu können, und unterstützen vollumfänglich Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro in ihrer Position, dem Land Berlin freiwillig keine weiteren Sporthallen zur Verfügung zu stellen.

Derzeit sind in Lichtenberg sechs Sporthallen beschlagnahmt und mit geflüchteten Menschen belegt. Diese bisherige Sicherstellung von Sporthallen in Berlin verstehen wir als eine vorübergehende, zeitlich begrenzte Notmaßnahme und fordern den Senat von Berlin auf, dieses Prozedere zu befristen und die genauen Termine zu nennen, wann die Befristung ausläuft sowie keine weiteren Sporthallen (unabhängig ihrer Trägerschaft) zu beschlagnahmen.

Wir fordern den Senat von Berlin auf, alle anderen Belegungsmöglichkeiten auszuschöpfen, bevor der in Berlin ohnehin schon seit Jahren vernachlässigte Bildungs- und Sportbereich belastet wird.

Wir fordern das LaGeSo auf, die vom Bezirk vorgeschlagenen alternativen Möglichkeiten zu nutzen und die Beschlagnahmung der Sporthallen zu stoppen!

Wir fordern das LaGeSo auf, die menschenunwürdige Form der Unterbringung sofort zu stoppen. Für die zügige Integration der geflüchteten Menschen müssen adäquate Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Wir fordern die sofortige Bereitstellung von Ausweichmöglichkeiten für den Schulsport und für die Sportvereine sowie die Einbeziehung der Interessenvertretungen nach dem Schulgesetz bei der Steuerung und Planung.

Begründung

Bewegung, Spiel und Sport leisten einen bedeutenden Beitrag für eine positive körperliche und seelische, kognitive und emotionale Entwicklung sowie für eine gesunde Lebensführung von Kindern und Jugendlichen. Die Heranführung an Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote sollte daher möglichst frühzeitig beginnen, um die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen zu stärken.

Der Ausfall von Sportunterricht sowie Vereinssport für Berliner Schüler_innen durch die Beschlagnahmung von Sporthallen fügt der Chancengleichheit u.a. in Abiturprüfungen schwere Schäden zu und nimmt Schüler_innen Bewegungsfreiräume, die für ihre physische und psychische Gesundheit im Kinder- und Jugendalter sowie für ihre Persönlichkeitsentwicklung existenziell sind.

Lernen bedeutet eben nicht nur die Aneignung von Wissen. Es heißt auch, so genannte „Softskills“ zu beherrschen, also zu wissen, wie wir als Menschen miteinander umgehen, wie wir Ärger abbauen können und wie wir eine eigene Persönlichkeit entwickeln. Das ist besonders im Sportunterricht und in Sportvereinen möglich. Sportliche Aktivitäten sind in vielfältiger Art und Weise in sozial strukturierte Handlungssituationen eingebettet und nicht umsonst institutionalisiert und gesetzlich im schulischen Bildungssystem verankert. Dabei sind soziale Strukturen des Sports in Form von Regeln, Normen, Werten und Rollen für das sportliche Handeln von wichtiger Bedeutung.

Schulsport sowie Vereinssport verstehen wir daher als gesellschaftspolitische Aufgabe und sehen im Sport ein entscheidendes Mittel der Gesundheits- und Sozialerziehung. Die Einschränkungen von Schulsportunterricht und Vereinssport durch die Beschlagnahmung von Sporthallen als Notunterkünfte kann nicht legitimiert werden. Sie muss ein Ende finden.

Derartige Beschlagnahmungen bieten keine Basis für eine gelingende Integration von geflüchteten Menschen und schränken den gesetzlich garantierten Sportunterricht für Schüler_innen unverhältnismäßig ein. Auch wird zahlreichen Vereinen die Basis ihrer Arbeit entzogen, obwohl gerade der Sport doch als ein starker Integrations- und Inklusionsmotor gilt.

Es ist unabdingbar wichtig, dass sich alle Akteur_innen im Bezirk Lichtenberg und im Land Berlin einmütig für den Schul- und Vereinssport einsetzen.

Wir praktizieren und leben im Bezirk Lichtenberg wie auch in vielen anderen eine Willkommenskultur. Das zeigt sich an der sehr hohen ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Aufnahme und Unterbringung von geflüchteten Menschen im Bezirk. Lichtenberg ist der Bezirk, der derzeit die meisten geflüchteten Menschen aufgenommen hat und wird künftig vor allem geflüchteten Familien ein neues zu Hause geben.

Zum Wohle aller (Kinder) unabhängig ihrer Herkunft darf der Sportunterricht sowie Vereinssport nicht durch die Beschlagnahmung der Sporthallen derart negativ beeinflusst werden!

Solange der Bezirk Unterbringungsmöglichkeiten im ausreichenden Rahmen stellt, hat das LaGeSo keine Notwendigkeit, den Bezirk aufzufordern, immanent weitere Sporthallen zur Verfügung zu stellen. Dies stößt verständlicherweise bei Politiker_innen, in der Eltern- und Schüler_innenschaft sowie bei den aktiven Mitgliedern auf völliges Unverständnis.

Foto: https://www.westrichfoto.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Claudia Engelmann aus Berlin
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 15.12.2015
Petition endet: 14.03.2016
Region: Berlin
Kategorie: Bildung

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer_innen,

    ein herzliches DANKE an alle, die unsere Petition unterzeichnet haben. Diese ist in der vergangenen Woche ausgelaufen. Wir haben innerhalb kurzer Zeit über 2.100 Unterschriften einsammeln können.

    Auch aufgrund unserer Forderung und entsprechenden Petitionen in anderen Berliner Bezirken haben wir beim Senat einen Umdenkungsprozess angestoßen, der dazu geführt hat, das vorerst keine weiteren Sporthallen beschlagnahmt werden. Dies begrüßen wir sehr.

    Aus diesem Grund werden wir die Petition vorerst nicht weiter verfolgen. Sollte sich die Situation ändern und es wieder zu Beschlagnahmungen kommen, werden wir uns in Abstimmung mit anderen Gremien wie z.B. dem Bezirkselternausschuss Schule in Spandau erneut gegen dieses... weiter

  • Heute haben wir gemeinsam mit dem Bezirkselternausschuss Spandau eine Presseerklärung "Keine Beschlagnahme von Sporthallen " in Lichtenberg und Spandau veröffentlicht.
    Diese finden Sie auf unerer Facebook Seite:
    www.facebook.com/bea.schulen.libg/

    Beste Grüße,
    Claudia Engelmann

  • Heute hat der Landeselternausschuss Berlin eine Stellungnahme veröffentlicht:
    "Der Landeselternausschuss Berlin sieht es als eine selbstverständliche Notwendigkeit an, dass alle geflüchteten Menschen, die nach Berlin kommen, sofort eine (Erst-) Unterkunft vom Land Berlin erhalten. Als ein Gebot der Menschlichkeit gilt es, Schutzbedürftige aufzunehmen! Zu Beginn der Bereitstellung der Schulsporthallen für die Notunterbringung geflüchteter Menschen, sahen auch wir keine schnelleren und besseren Lösungen. Allerdings hat der LEA auch schon damals die Prüfung und Herrichtung anderer und vor allem geeigneterer Standorte gefordert!"

    Die komplette Stellungnahme finden Sie hier:
    leaberlin.de/pressemitteilungen/3770-lea-stellungnahme-keine-beschlagnahme-von-schulsporthallen

    Claudia... weiter

Recht und Gesetze sind einzuhalten. Illegale Einwanderung ist zu unterbinden. Abgewiesene Antragsteller sind auszuweisen. Dann reicht der Platz für echte Flüchtlinge und man braucht keine Turnhallen beschlagnahmen.

Ich möchte gar nicht gegen die wichtige Rolle des Sportunterrichts und des Vereinsports argumentieren, aber angesichts der Notsituation in der viele Menschen gerade sind, finde ich die Forderung unverhältnismäßig. Blockieren die Anwohner die Nutzung der Turnhallen, wird die Stadt gezwungen, die Aufnahme weiterer Flüchtlinge zu blockieren. Diese Blockadehaltung kaskadiert dann leider (und tut es ja jetzt schon) nach Bayern, Österreich, Osteuropa und bis zur türkisch-syrischen Grenze, an der Kriegsflüchtlinge beim Grenzübertritt um ihr Leben fürchten müssen. Solidarität statt Turnhallen.

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