Minderheitenschutz

Gebärdensprache umsetzen! Bilingual - bimodal - endlich normal!*

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschüsse der Landtage & des Bundestages

19.240 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

19.240 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Petitionsausschüsse der Landtage & des Bundestages

Die Landtage aller Bundesländer sowie der Deutsche Bundestag mögen Artikel 24 Abs. 3 und 4 der UN Behindertenrechtskonvention umsetzen, um das Thema Gebärdensprache auf allen Ebenen des Bildungswesens im deutschsprachigen Raum voranzubringen.

Begründung

Gehörloses Mädchen: „Ich wünsche mir, dass meine Lehrer in Gebärdensprache unterrichten!“

Betroffener Vater: „Wird mein Kind zum Schulstart seine Lehrerin und die anderen Kinder verstehen?“

Zitat aus dem Petitionsvideo auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=s0kn0uJT8Xk

Aktuell besteht sowohl in Gehörloseneinrichtungen, als auch in Regeleinrichtungen ein dramatischer Mangel an barrierefreien Bildungsangeboten für gehörlose Kinder!

Leider mangelt es ebenso an den Voraussetzungen für einen gleichberechtigten Schulstart, da auch in der Frühpädagogik gebärdensprachliche Angebote nicht verankert sind. Das müsste nicht sein!

Eigentlich ist rechtlich alles klar - Mit der UN Behindertenrechtskonvention haben gehörlose Kinder und Erwachsene seit 2009 in Deutschland ein Recht auf:

  • Gebärdenspracherwerb
  • Bildung in Gebärdensprache
  • Gebärdensprachpädagog_innen

=> Auf allen Ebenen des Bildungssystems

Die Diskriminierung ist nicht neu! Seit rund 140 Jahren (siehe Geschichte der Gehörlosen „Mailänder Kongress“) halten viele Pädagogeninnen, Fachärztinnen und Sachbearbeiterinnen Gebärdensprache für minderwertig und Gehörlosigkeit für ein bemitleidenswertes Leiden. Davon ist der gesamte deutschsprachige Raum betroffen. Ein fataler Irrtum, der mit der UN Behindertenrechtskonvention schon 2009 rechtlich behoben wurde. Nun bleibt die konkrete Umsetzung aber Ländersache.

Liebe Leserinnen – auch Sie können etwas beitragen! Unterschreiben Sie diese Petition - für barrierefreie Bildung für die gehörlosen Kinder im Video, Jugendlichen und Erwachsenen, Mütter und Väter - und alle weiteren Betroffenen.

Liebe Beamtinnen, Ministerinnen und Sachbearbeiterinnen – reduzieren Sie Barrieren für Bildung und Gesellschaft! Ermöglichen Sie barrierefreies Lernen und Leben! Setzen Sie Artikel 24 Abs. 3 u. 4 der UN BRK in Sachsen um.

Als Netzwerk BilingualERleben, bestehend aus Fachkräften und Betroffenen, sind wir sehr gern zum Austausch bereit!

Mit freundlichen Grüßen, Netzwerk BilingualERleben; Sprecherin Magdalena Stenzel

Erstunterzeichnerinnen:

  • Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V.

  • Deutscher Gehörlosenbund

  • Kompetenzzentrum für Gebärdensprache und Gestik der RWTH Aachen

  • Dresdner Stadtverband der gehörlosen e.V.

  • Dresdner Gehörlosen Sportverein 1929 e.V. (GSV)

  • Landesverband der Gehörlosen Niedersachsen e.V.

  • Prof. Dr. Rathmann

  • Prof. Dr. Helen Leuninger

  • PhD BSc Gisela Szagun

  • Kassandra Wedel

  • Karin Kestner

*) meint deutsche Gebärdensprache und Deutsch als Lautsprache bzw. Schriftsprache


Hintergrundinformationen zum Thema gehörlose Kinder/Gebärdensprache/CI

  1. Gebärdensprache wird häufig abgelehnt, ein kurzes Beispiel: https://www.mdr.de/investigativ/keine-hilfe-fuer-hoergeschaedigten-100.html

  2. CI und Gebärdensprache? Ein Beispiel Gebärdensprache und Cochela Implantat - bilingual http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/gehoerlose-kinder-stumm-in-zwei-welten-12780690.html

  3. Ein Beispiel Gebärdensprache und Schriftspracherwerb - bilingual: https://biling-ev.de/die-sprachliche-deprivation-tauber-kinder-bedeutet-eine-kindeswohlgefaehrdung-nicht-die-erziehung-in-dgs/

  4. Aktuell in Sachsen: https://www.sz-online.de/nachrichten/alle-mal-herhoeren-3896516.html

  5. Ablehnung Gebärdensprache...weiteres aktuelles dramatisches Beispiel https://biling-ev.de/rechtsstreit-mit-jugendamt-weil-es-keine-gebaerdensprachkurse-fuer-die-eltern-genehmigt/

  6. Aktueller Streit zum Thema Zwangsimplantation: https://www.br.de/mediathek/video/online-spezial-kein-cochlea-implantat-als-kindeswohlgefaehrdung-av:5a3d297def719c00188af23e

  7. "Elternrechte stärken – Zwangsimplantation verhindern" von MdB Corinna Rüffer http://www.corinna-rueffer.de/mf-ci-zwangsimplantation-verhindern/

  8. Wissenschaftlicher Beitrag: Warum Gebärdensprache https://www.kestner.de/n/verschiedenes/presse/2014/Humphries_endg_98.pdf

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 15.01.2018
Petition endet: 15.01.2019
Region: Deutschland
Kategorie: Minderheitenschutz

Diese Petition wurde in folgende Sprachen übersetzt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Bearbeitungsfrist des zuständigen Ausschusses bzw. des Empfängers abgelaufen ist.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Nachruf zum ersten Todestag von Karin Kestner 04.02.1956 - 04.06.2019

    Ein Jahr ohne Karin,

    kann ich diese Überschrift wählen?

    Karin Kestner hat die Lebenswelt vieler Familien mit gehörlosen Kindern auf den Kopf gestellt.
    Mit ihrem Engagement und vehementen Einsatz für die Gebärdensprache und Bildung in Gebärdensprache half sie Kindern ihre Lebenswege mit Sprache und Bildung zu finden. Das war nötig, weil Kindern mit einer Hörbehinderung in Deutschland zumeist keine Förderangebote in Gebärdensprache zukommen.

    Karin Kestner war Gebärdensprachdolmetscherin, wurde Verlegerin und Elternberaterin. Sie sah die Versorgungslücken und half sie zu stopfen. Ämter konnten die Bedarfe der Familien häufig nicht verstehen und Karin blieb an der Seite vieler... weiter

  • Teil 2. Rückblick auf die Übergabe am 29.01.2020 der Petition an die sächsischen Minister.

    (...) Die neu angetretene Sozialministerin Köpping stimmte hierin Piwarz zu. Das Thema berühre sie und sie möchte schauen, was in ihrem Einflussbereich hier zur Verbesserung der Lage zu tun sei, schließlich sei sie Sozialministerin sowie Ministerin für das Thema Gesellschaftlicher Zusammenhalt.

    Der Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung in Sachsen, Pöhler, stimmte den Forderungen der Betroffenen voll zu, bat aber ebenso um Geduld, da die Weiterbildungsmaßnahmen, die Sachsen nun aktiv anstrebt, noch einige Zeit dauern werden, bis sie ihre Wirkung zeigen könnten. Pöhler wies darauf hin, dass diese Maßnahmen nicht nur für Lehrer der Förderschulen... weiter

Gehörlosen Kindern muss die Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Deutsch (in Laut- und/oder Schriftsprache) nicht nur in der Theorie (also per Gesetz) angeboten werden, sondern auch in der Praxis (Bewilligung von Hausgebärdenkursen für die ganze Familie, bilingualer Frühförderung, Kommunikations-Assistenz und/oder Dolmetschern in Kita und Schule). Das sollte in einer inklusiven und offenen Gesellschaft selbstverständlich sein und ist der Weg zu einer echten Barrierefreiheit.

Wenn jetzt noch jeder Lehrer Gebärdensprache unterrichten soll wird es abenteuerlich. Wie soll das gehen? Keine Tafel mehr beschriften weil es nicht geht, jeden 1 bis 2 Jahre lang fortbilden???? Lehrer sollen also wissen vermitteln, Kinder integrieren, Ersatzeltern sein etc. und nun auch noch die Gebärdensprache.... Ist klar. Mittlerweile glaube ich wirklich, dass jeder sich wegen allem beschweren kann, wegen allem jeden verklagen kann und auch Recht bekommt, Genau diese Rücksicht auf alles wird uns ruinieren und Schulen marode lassen.

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