Minderheitenschutz

Gegen menschenfeindliche Gewalt im ÖPNV

Petition richtet sich an
Hallesche Verkehrs-AG

179 Unterschriften

99 von 2.100 für Quorum in Halle (Saale) Halle (Saale)

179 Unterschriften

99 von 2.100 für Quorum in Halle (Saale) Halle (Saale)
  1. Gestartet 11.10.2024
  2. Sammlung noch > 5 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Petition richtet sich an: Hallesche Verkehrs-AG


Es ist wichtig, dass die HAVAG als öffentliches Unternehmen Verantwortung übernimmt und sicherstellt, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – respektvoll und gleichberechtigt behandelt werden. Wir fordern daher:

  1. Untersuchung des Vorfalls und angemessene Maßnahmen gegen den verantwortlichen Mitarbeiter.
  2. Verpflichtende Schulungen für alle Mitarbeiter der HAVAG zu den Themen Diskriminierung, Toleranz und Diversity.
  3. Eine öffentliche Stellungnahme der HAVAG, in der sich das Unternehmen klar gegen Queerfeindlichkeit, Menschenfeindlichkeit und Rassismus ausspricht.
  4. Die Einführung eines klaren Verhaltenskodex, der queerfeindliches, rassistisches oder diskriminierendes Verhalten unterbindet.  

Begründung

In den Straßenbahnen der HAVAG kommt es immer wieder zu rassistischen Übergriffen, diskriminierenden Beleidigungen und Gewalt Seitens der durch das Unternehmen eingesetzten Kontrolleure. Mehrfach wurde ich Zeuge rassistischer Anfeindungen durch das Personal gegenüber Menschen, die als migrantisch oder queer gelesen wurden.

Oft reichten kleinste Fehler, Unachtsamkeiten oder Versehen aus, sodass das Personal der HAVAG unverhältnismäßige Strafen erhob oder die Situation noch vor Ort in körperlicher Gewalt und Drohungen eskalierte. Herabwürdigende Sprüche, das Duzen migrantisch oder als queer gelesener Personen, Personal, dass offen mit rechtsextremen Symbolen an Kleidung und Körper aufmarschiert. Der Eindruck dabei ist, dass dieses Personal eher ein Interesse daran hat, Minderheiten zu bestrafen und herabzuwürdigen als eine sachliche Aufklärung der Situation herbeizuführen. Ein weiterer Eindruck ist, dass die HAVAG dieses Personal schützt – trotzdem bereits mehrfach Beschwerden von Kundinnen und Kunden eingegangen sind, die Opfer von menschenfeindlicher Gewalt und Diskriminierung wurden.
 
So reichte in meinem Fall ein von der App Movemix nicht erkanntes Passwort aus, um die Situation völlig außer Kontrolle geraten zu lassen. Das Resultat: Zerrissene Kleidung infolge körperlicher Gewalt, ein durch einen HAVAG Kontrolleur zerbrochenes Handy sowie mehrfache Gewaltandrohungen und die Bezeichnung meiner Person als „Schwuchtel“, „Homo“ und „Schwulette“.

Ein Kontrolleur forderte meine Fahrkarte, doch meine App hatte mich abgemeldet. Da ich mein Passwort nicht wusste, musste ich ein neues erstellen. Ich erklärte dem Kontrolleur die Situation, aber er winkte Kollegen herbei und meinte, das sei mein Problem. Ich bot an, gemeinsam an der Haltestelle auszusteigen, um die Fahrkarte zu zeigen, doch er lehnte ab. Besonders ein Kollege mit kurzgeschorenen Haaren, groß und mit Nackentattoo, fiel mir aggressiv auf. Er stellte sich drohend vor mich und sagte, er würde handgreiflich werden, falls ich die Straßenbahn verlassen oder nicht den Mund halten würde.

Ich erinnere mich nicht genau, ob es zu diesem Zeitpunkt war, aber der Mann beleidigte mich homophob und nannte mich "Schwulette". Ich bekam Panik und wollte unbedingt die Straßenbahn verlassen, da ich mich bedroht fühlte. Ab diesem Moment war es für mich keine normale Fahrkartenkontrolle mehr. Ohne Gewalt versuchte ich, über die Sitze zu klettern und an den Kontrolleuren vorbeizukommen.
Ich wollte in einen Bereich, wo andere Leute meine Situation bezeugen könnten, da ich allein im hinteren Teil der Bahn war, umgeben von vier großen Männern. Der Mann mit dem Nackentattoo griff sofort körperlich ein, riss mich herum, schlug mich mehrfach gegen die Plastikabsperrung, zerrte an meinem Bein und zerriss meine Kleidung. Ich bekam Panik, Herzrasen und Schwindel. Als er weiter drohte, mich zu Boden zu bringen, kündigte ich an, Videoaufnahmen zu machen. Daraufhin versuchte er, mir das Handy zu entreißen, und behauptete, Aufnahmen seien illegal. Ich entgegnete, dass das die Polizei oder ein Gericht entscheiden müsse.

Der Kontrolleur mit dem Tattoo drängte sich daraufhin noch mehrmals an mich heran und versuchte, mir mein Handy abzunehmen. Er drohte mehrmals, mich zu Boden zu bringen, wenn ich weiter "diskutiere" oder „flüchten“ wolle obwohl ich mehrfach wiederholte, dass meine Absicht nicht sei, zu fliehen, sondern unter Leuten zu sein, die meine Situation bezeugen könnten. Mir war vollkommen klar, dass hier der Versuch unternommen wurde, eine Straftat seitens der Kontrolleure zu vertuschen, indem diese alles taten um mich von möglichen Zeugen fernzuhalten.

Der tätowierte Kontrolleur griff erneut nach mir, bekam mein Handy zu fassen und zerbrach es absichtlich. Die Kontrolleure behaupteten, ich hätte sie während meines Fluchtversuchs getreten und geschlagen, und dass Videoaufnahmen nicht erlaubt seien. Ich erlitt eine Panikattacke und rief wahrscheinlich um Hilfe, woraufhin sie lachten. Ich versuchte, mit ihnen zu diskutieren und fragte, ob ihr Verhalten verhältnismäßig sei und warum sie nicht einfach mit mir aussteigen wollten. Sie machten klar, dass ich allein sei und sie zu viert.

Ich äußerte den Verdacht, dass das Tattoo des Mannes ein rechtsextremes Symbol darstellte und erklärte, dass ich nicht weiter mit jemandem reden würde, der mich homophob beleidigt hatte. Vor lauter Angst verlor ich das Gleichgewicht, hielt mich an einer Stange fest und stützte mich mit dem Fuß auf einem Sitz ab, da mir schwarz vor Augen wurde. Dies teilte ich auch den Kontrolleuren mit. Ich hatte Angst, mich hinzusetzen, da der tätowierte Mann mich weiterhin bedrohte und offensichtlich Mühe hatte, seine Aggression zu kontrollieren.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, David Kind aus Leipzig
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 11.10.2024
Petition endet: 10.04.2025
Region: Halle (Saale)
Kategorie: Minderheitenschutz

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Durch eine Petition kann öffentlicher Druck auf die HAVAG und deren Partnerfirmen aufgebaut werden, Maßnahmen gegen queerfeindliche, rassistische und menschenfeindliche Vorfälle zu ergreifen. Das Unternehmen wird gezwungen, Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen.

Noch kein CONTRA Argument.

Warum Menschen unterschreiben

In Freiburg im Breisgau wäre so etwas undenkbar. Ich vermute, die würden von der Freiburger Verkehrs AG fristlos entlassen und angezeigt, wenn etwas ähnliches hier passieren würde. Wobei, Leute mit (erkennbaren) Nazi-Tattoos würden hier garantiert erst gar nicht eingestellt - und ich habe hier eh schon seit vielen Jahren keine offen erkennbaren Faschisten mehr gesehen (die müssen sich hier tarnen...). Die (innerhalb von 48 Stunden durch die Polizei mögliche) Auswertung der Überwachungskameras in den meisten Straßenbahnwagen wäre - wenn auch ohne Ton - ein eindeutiges Beweismittel bei einem solchen Vorfall gewesen. Meine Meinung dazu: So etwas darf wirklich nirgendwo geduldet werden. Übergrifffe durch andere Fahrgäste lassen sich zwar nie ganz vermeiden, aber das Personal muss stets im Interesse der Gesamtheit aller Fahrgäste handeln. Ja, auch hier gab's vor vielen Jahren mal Kritik an unfreundlichen und übergriffigen Kontrolleuren - aber die VAG hat das ernstgenommen und (soweit ich es mitbekommen habe) abgestellt. Es wäre schön, wenn's überall so wäre wie in Freiburg - was das betrifft...

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