988 Unterschriften
Petition richtet sich an: Der Landtag NRW
Seit 28 Jahren hat sich der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) in freier Trägerschaft in NRW etabliert. Er wurde in dieser Zeit durch das Ministerium der Justiz zu 90% finanziert und konnte Geschädigten von Straftaten und Tatverantwortlichen daher kostenfrei angeboten werden. Im Zuge der drastischen Sparmaßnahmen im Landeshaushalt 2025 soll die Förderung des Täter-Opfer-Ausgleichs in freier Trägerschaft nach den Plänen der Landesregierung NRW ab 2025 gänzlich entfallen.
Der Ambulante Soziale Dienst der Justiz, der nach dem Willen des Ministeriums der Justiz NRW die Arbeit der freien Fachstellen für TOA fortführen soll, wird die Fallzahlen in dem bisherigen Umfang nicht bearbeiten können. Dies wird faktisch zu einem Abbau und einer Marginalisierung des Täter-Opfer-Ausgleichs in NRW führen.
In diesem Fall werden an anderen Stellen höhere Kosten entstehen, finanziell, menschlich und gesellschaftlich und es werden jahrzehntelang gewachsene Strukturen und Expertise der freien Fachstellen für TOA in NRW schon in wenigen Wochen unwiederbringlich zerstört.
Begründung
Wenn es zu einer Straftat gekommen ist, dann kümmern sich Gerichte um verletzte Gesetze und ahnden Straftaten. Beim Täter-Opfer-Ausgleich kümmern sich neutrale Vermittlungspersonen um die betroffenen Menschen. Die Menschen, ihre Verletzungen und Bedürfnisse stehen beim TOA im Mittelpunkt und finden hier Gehör. Geschädigte sind mehr als nur Zeugen. Sie können selbst entscheiden, ob sie mit den Tatverantwortlichen in Kontakt treten und sprechen wollen. Sie können im TOA schnell und unbürokratisch (ideelle oder finanzielle) Wiedergutmachung von Ihren Schädigern erhalten. Gerichtsverfahren können so vermieden werden.
Der TOA ist ein Angebot, von dem alle profitieren, Geschädigte wie Beschuldigte. Polizei und Justiz, die mit zunehmenden Aufgaben und Personalmangel zu kämpfen haben, werden entlastet. Wir alle, als Gesellschaft, profitieren davon, wenn Konflikte nicht einfach durch Strafe beendet, sondern konstruktiv gelöst werden und sozialer Frieden wiederhergestellt wird.
In Zeiten, in denen Duisburg, Essen, Moers, Münster, Solingen, Siegen, Wuppertal, Recklinghausen, Dorsten und Dortmund nicht mehr nur eine harmlose Aufzählung von Städten in Nordrhein-Westfalen ist, sondern für die Menschen in NRW – insbesondere für die Opfer – Gewalt, großes Leid und Angst impliziert, in diesen Zeiten, in denen sich wiederholende Gewalttaten das Ohnmachts- und Unsicherheitsgefühl wachsen lassen und Fremdenfeindlichkeit schüren, brauchen wir dringender denn je Räume für guten Dialog. Wir brauchen Versöhnung statt Hass, wir brauchen Verständnis statt Vorurteile, wir brauchen Wiedergutmachung und sozialen Frieden. Dafür steht der Täter-Opfer-Ausgleich.
Ein junger Mann, Beteiligter eines TOAs, schilderte mir, dass er - durch den erfolgreichen Täter-Opfer-Ausgleich und die Einigung mit der Gegenseite auf eine gütliche Lösung - endlich zur Ruhe gefunden habe, dass er wieder schlafen und essen könne, sich wie ein neuer Mensch fühle. Er wünsche sich, dass dieses Angebot auch anderen Menschen noch zugute kommen könne. Deshalb habe er auf eigene Initiative bereits 50 Unterschriften für den Erhalt der Fachstellen für TOA in freier Trägerschaft gesammelt. Sein Anliegen ist eilig, denn schon im Dezember entscheidet der Landtag NRW in der dritten Lesung über die vorgelegten Haushalts- und Kürzugspläne und damit auch über die Zukunft des Täter-Opfer-Ausgleichs in NRW.
Mit meiner Unterschrift unterstütze ich das Anliegen dieses jungen Mannes für den Erhalt des Täter-Opfer-Ausgleichs in der seit fast 30 Jahren bewährten Form und bitte um den Ausbau statt den Abbau von Dialogangeboten in NRW. Ich bitte daher, die Streichungspläne betreffend den Täter-Opfer-Ausgleich in freier Trägerschaft in NRW zurückzunehmen und dessen Förderung mindestens in der bisherigen Höhe von rund 1,2 Mio Euro auch in 2025 fortzusetzen.
In diesen Zeiten brauchen wir Dialog, Verständigung und Versöhnung dringender dennje!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr. Silke M. Fiedeler
Link zur Petition
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
09.11.2024
Petition endet:
01.12.2024
Region:
Nordrhein-Westfalen
Kategorie:
Soziales
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Neue SprachversionNeuigkeiten
-
Änderungen an der Petition
am 10.11.2024
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.
Warum Menschen unterschreiben
Erhalt einer wichtigen sozialen Beratungs- und Kommunikationsstelle.
Weil ich selbst im TOA arbeite und er immens wichtig, für den gesellschaftlichen Frieden ist. TOA schafft nicht nur Rechtsfrieden, sondern auch Sozialfrieden
Weil mein Sohn letztes Jahr am 18.04.2023
Einem Terror Anschlag zu Opfer viel.
DUISBURG JOHN REED
Weil ich selbst einmal Opfer einer Strsftst geworden.
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Weil man schon mit genug anderen Dingen alleine gelassen wird!