19.12.2024, 21:38
Sehr geehrte, liebe Unterstützende der Petition für den Erhalt und Ausbau des Täter-Opfer-Ausgleichs und für mehr Dialogangebote in NRW,
passend zu dem bevorstehenden Weihnachtsfest freue ich mich Ihnen/Euch mitteilen zu können, dass ein Ziel der Petition erreicht und der Erhalt des Täter-Opfer-Ausgleichs in freier Trägerschaft in NRW für das Jahr 2025 gesichert ist. Gestern wurde der Haushalt 2025 hier in NRW verabschiedet. Nach den bereits zuvor mitgeteilten Änderungsanträgen der Regierungsparteien (CDU/Grüne) steht nun fest, dass für den Täter-Opfer-Ausgleich in freier Trägerschaft - nach der vorherigen, gänzlichen Streichung - nun wieder ein eigener Förderansatz vorgesehen ist. Das Finanzierungsvolumen wurde zwar deutlich gekürzt, aber der Erhalt der Fachstellen für TOA ist damit gesichert.
In der vergangene Woche wurde ich, zusammen mit einem Opfer einer Messerattacke, von dem Petitionsausschuss des Landtags NRW zu einem Gespräch in den Landtag eingeladen. Ich hatte dort Gelegenheit, bei aufmerksamen und interessierten Zuhörern, sehr dezidiert über die praktische Vermittlungsarbeit zu berichten und habe für den Täter-Opfer-Ausgleich große Wertschätzung und Dank für die Arbeit zurückgemeldet erhalten. Das Fazit der Vertreter des Petitionsausschusses lautete, dass es unbedingt nötig sei, den TOA in freier Trägerschaft zu erhalten und zu fördern, weil er einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und zur Wiederherstellung des sozialen Friedens leiste. Das Ergebnis des Gesprächs werde, so versicherte man mir, in die maßgeblichen Ausschüsse kommuniziert.
Wenngleich es noch viel zu tun gibt, um den Täter-Opfer-Ausgleich und weitere Dialogangebote der Restorative Justice in der praktischen Anwendung weiter auszubauen - dies werden wir im nächsten Jahr angehen - so bin ich an dieser Stelle sehr dankbar für das Erreichte. Tatsächlich war das Ziel der Petition - gegen die Pläne der Landesregierung und des Justizministeriums NRW - nur im Zusammenwirken vieler Menschen und mit vielen unterschiedlichen Aktionen zu erreichen.
Mir persönlich wurde damit eines der schönsten Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr beschert.
Daher an dieser Stelle mein herzlicher Dank an jeden/jede Einzelne, der/die hier ihre/seine Stimme gegeben und erhoben hat und dafür, dass wir alle gemeinsam so das vermeintlich Unmögliche möglich gemacht haben.
Und ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeitenden von openPetition, die uns diese Plattform sehr professionell zur Verfügung gestellt und auf An-und Rückfragen immer umgehend und bemüht reagiert haben.
Für mich bleibt am Ende die Erkenntnis, dass wir nie die Hoffnung aufgeben dürfen und nie etwas für unmöglich halten dürfen. Denn wenn wir zusammen wirken, dann können wir tatsächlich Berge versetzen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten und ihren Familien ein wunderschönes, gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest und ein neues Jahr, das allen Liebe, Frieden, Freude und Fülle bescheren möge, sowie gute Gesundheit, um alles aus vollen Zügen genießen zu können.
Herzliche Grüße
Silke M. Fiedeler
21.11.2024, 19:29
Sehr geehrte, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition für den Erhalt und Ausbau des Täter-Opfer-Ausgleichs und für mehr Dialogangebote in NRW,
auf diesem Weg möchte ich allen Unterstützenden herzlich dafür danken, dass Sie mit Ihren Unterschriften, durch Teilen der Petition oder mit anderem Engagement dazu beigetragen haben, ein wichtiges Zwischenziel zu erreichen. Gemeinsam haben wir bis heute, in weniger als zwei Wochen, mehr als 1.000 Stimmen für das Petitionsziel zusammengetragen. Aber wir haben nicht nur Stimmen gesammelt. Mit den zahlreichen Kommentaren - bei jedem einzelnen ist mir das Herz aufgegangen - haben wir zusammen ein so buntes, detailliertes Bild vom Täter-Opfer-Ausgleich gezeichnet, haben die Vielfalt der positiven Aspekte des TOA für Geschädigte, für Tatverantwortliche und für uns als Gesellschaft sichtbar gemacht, wie es niemand alleine hätte tun können. Allein dieses Zeugnis für den TOA und die Kraft gemeinsamen Handelns waren es für mich wert, diese Petition gestartet zu haben.
Aber hier wollen wir nicht stehen bleiben. Denn die Petition ist kein Selbstzweck. Sie soll auch Wirkung zeigen. Deshalb gilt es natürlich weiterhin, für Stimmen zu werben und sie hier sichtbar zu machen; und damit sichtbar zu machen, dass viele Menschen in unserem Bundesland und darüber hinaus sich mehr Dialogangebote wünschen. Unabhängig davon, dass die Petition nach dem 01.12.2024 dem Landtag NRW zugeleitet werden wird, beabsichtige ich, die Petition mit den so wertvollen Kommentaren auch den Landtagsabgeordneten, die bereits im September dieses Jahres meinen Brandbrief erhalten hatten, vorab zur Kenntnis zu geben. Damit wir schließlich auch das nächste Ziel erreichen, nämlich die Rücknahme der Kürzungspläne für das Jahr 2025. Gemeinsam können wir Berge versetzen!
Herzliche Grüße nach NRW und weit darüber hinaus
Silke M. Fiedeler
10.11.2024, 19:04
Einen Rechtschreibfehler in dem dritten Absatz von unten korrigiert (50 Unterschriften für den Erhalt der "Fachstellen" statt "Fachstelle" für TOA in freier Trägerschaft gesammelt)
Neue Begründung:
Wenn es zu einer Straftat gekommen ist, dann kümmern sich Gerichte um verletzte Gesetze und ahnden Straftaten. Beim Täter-Opfer-Ausgleich kümmern sich neutrale Vermittlungspersonen um die betroffenen Menschen. DieMenschen. Die Menschen, ihre Verletzungen und Bedürfnisse stehen beim TOA im Mittelpunkt und finden hier Gehör. Geschädigte sind mehr als nur Zeugen. Sie können selbst entscheiden, ob sie mit den Tatverantwortlichen in Kontakt treten und sprechen wollen. Sie können im TOA schnell und unbürokratisch (ideelle oder finanzielle) Wiedergutmachung von Ihren Schädigern erhalten. Gerichtsverfahren können so vermieden werden.Der TOA ist ein Angebot, von dem alle profitieren, Geschädigte wie Beschuldigte. Polizei und Justiz, die mit zunehmenden Aufgaben und Personalmangel zu kämpfen haben, werden entlastet. Wir alle, als Gesellschaft, profitieren davon, wenn Konflikte nicht einfach durch Strafe beendet, sondern konstruktiv gelöst werden und sozialer Frieden wiederhergestellt wird.
In Zeiten, in denen Duisburg, Essen, Moers, Münster, Solingen, Siegen, Wuppertal, Recklinghausen, Dorsten und Dortmund nicht mehr nur eine harmlose Aufzählung von Städten in Nordrhein-Westfalen ist, sondern für die Menschen in NRW – insbesondere für die Opfer – Gewalt, großes Leid und Angst impliziert, in diesen Zeiten, in denen sich wiederholende Gewalttaten das Ohnmachts- und Unsicherheitsgefühl wachsen lassen und Fremdenfeindlichkeit schüren, brauchen wir dringender denn je Räume für guten Dialog. Wir brauchen Versöhnung statt Hass, wir brauchen Verständnis statt Vorurteile, wir brauchen Wiedergutmachung und sozialen Frieden. Dafür steht der Täter-Opfer-Ausgleich.
Ein junger Mann, Beteiligter eines TOAs, schilderte mir, dass er - durch den erfolgreichen Täter-Opfer-Ausgleich und die Einigung mit der Gegenseite auf eine gütliche Lösung - endlich zur Ruhe gefunden habe, dass er wieder schlafen und essen könne, sich wie ein neuer Mensch fühle. Er wünsche sich, dass dieses Angebot auch anderen Menschen noch zugute kommen könne. Deshalb habe er auf eigene Initiative bereits 50 Unterschriften für den Erhalt der FachstelleFachstellen für TOA in freier Trägerschaft gesammelt. Sein Anliegen ist eilig, denn schon im Dezember entscheidet der Landtag NRW in der dritten Lesung über die vorgelegten Haushalts- und Kürzugspläne und damit auch über die Zukunft des Täter-Opfer-Ausgleichs in NRW.
Mit meiner Unterschrift unterstütze ich das Anliegen dieses jungen Mannes für den Erhalt des Täter-Opfer-Ausgleichs in der seit fast 30 Jahren bewährten Form und bitte um den Ausbau statt den Abbau von Dialogangeboten in NRW. Ich bitte daher, die Streichungspläne betreffend den Täter-Opfer-Ausgleich in freier Trägerschaft in NRW zurückzunehmen und dessen Förderung mindestens in der bisherigen Höhe von rund 1,2 Mio Euro auch in 2025 fortzusetzen.
In diesen Zeiten brauchen wir Dialog, Verständigung und Versöhnung dringender dennje!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr. Silke M. Fiedeler
Neues Zeichnungsende: 01.12.2024
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 175 (148 in Nordrhein-Westfalen)