Region: Bayern
Bildung

Endlich Aufmerksamkeit für die Situation der Mittelschüler in Bayern!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo

436 Unterschriften

Dialog abgeschlossen

436 Unterschriften

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Petition richtet sich an: Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo

Übertritt nach der vierten Klasse:
Da uns die Option, die Noten beim Übertritt durch ein ausführliches Beurteilen des Lern- und Arbeitsverhaltens zu ersetzen, unwahrscheinlich erscheint, fordern wir, dass die gleichen Regelungen getroffen werden wie im vergangenen Schuljahr. Dies bedeutet auch, dass der Übertritt um drei Wochen nach hinten verschoben wird. 
Qualifizierender Abschluss:
Da in den vergangenen Jahren den Abiturienten stets besondere Aufmerksamkeit zuteilwurde, möchten wir nun das Augenmerk auf die Schüler lenken, die es aus verschiedenen Gründen ohnehin am schwersten haben: auf die Mittelschüler.
Aus ihnen rekrutiert sich die Basis unserer Gesellschaft: das Handwerk und die sozialen Berufe. Es braucht einen Architekten, um ein Haus zu planen, aber es zu errichten, braucht es eine Vielzahl an Handwerkern. Der „Hauptzulieferer“ für das Handwerk war, ist und bleibt die Mittelschule. 
Daher muss man dazu übergehen, die Mittelschule zu stärken und nicht länger als lästiges Anhängsel zu betrachten oder gar zu vergessen, wie in beinahe allen Pressekonferenzen zum Bereich „Schule“ und „Schulabschlüsse“,
Um unseren Mittelschülern eine faire Prüfung und somit einen guten Start in ihr Berufsleben zu ermöglichen, fordern wir:  
·        … die Prüfungen, analog zum vergangenen Schuljahr, nach hinten zu schieben.
·        … eine Zurücknahme der schriftlichen Projektprüfung. Die Mittelschule ist eine praktisch ausgerichtete Schulart. Eine schriftliche Projektprüfung nach dem Motto „Schreibe, was du kochen/ werken würdest, wenn du es dürftest“ ist ein absoluter Nachteil für unsere Schüler, die oft Probleme haben, komplexe Sachverhalte sprachlich treffend zu formulieren. Die Projektprüfung war und ist eine praktische Prüfung in einem praktischen Fach, keine zweite Deutsch-prüfung. Man könnte den praktischen Teil der Projektprüfung im laufenden Unterricht abhalten, so, wie es für das kommende Schuljahr ohnehin gedacht ist oder aber die praktische Note aus der Jahresfortgangsnote bilden.
·        … eine Anpassung des Sportqualis. Da aufgrund des Infektionsgeschehens bislang fast keine Sportstunde gehalten werden konnte, muss auch hier die Prüfung vereinfacht werden. Denkbar wäre, dass man sich für eine Einzel-sportart ODER eine Mannschaftssportart entscheidet. Beides noch im Unter-richt zu üben, wo seit Wochen kein Sportunterricht stattfinden kann und in den nächsten Wochen auch nicht wird, scheint nicht machbar, da die Prüfungen spätestens Ende Mai stattfinden müssen.      
·        … die zentral gestellten Prüfungsformate (D, Ma, E) anzupassen. Hierbei erscheint uns eine größere Auswahl an Prüfungsaufgaben sinnvoll. In Englisch könnte man auf das Prüfungsformat „Fehlersuche“ verzichten, welches die Schüler ohnehin sehr verwirrt und das auch lernpsychologisch höchst fragwürdig ist (Stichwort: Fehlergedächtnis). 
In Mathe wäre eine angepasste Prüfung nach dem Modularisierungsprinzip leicht umsetzbar. Folgende Alternativen wären denkbar:
a)   Zu den Themen (Gleichungen, Flächengeometrie, Raumgeometrie, Prozent/ Zins, Funktionen) könnte man Aufgaben auf zwei verschiedenen Niveaustufen anbieten, beispielsweise „Grundlagen“ und „gehobenes Anforderungsniveau“. Drei Themen müssen auf höherem, zwei Aufgaben dürfen auf Grundlagenniveau bearbeitet werden.
So kann der Lehrer individuell für seine Klasse Schwerpunkte setzen. Es ist utopisch anzunehmen, dass die Neuntklasslehrer in diesem Schuljahr alle Themen in der gleichen Intensität durchnehmen können, wie in den vergangenen Schuljahren. Mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise wäre sichergestellt, dass die Schüler alle Themen behandelt haben, dennoch lässt es den Lehrern eine gewisse Freiheit, zumal jede Schule unterschiedlich vom Infektionsgeschehen betroffen ist und jeder Lehrer die Themen in einer anderen Reihenfolge bearbeitet, so dass man zum jetzigen Zeitpunkt eben nicht einfach ein oder zwei Themen streichen kann.
b)   Alternativ zu den verschiedenen Anforderungsniveaus könnte man anbieten, beispielsweise in der Prüfung das Thema „Funktionen“ wegzulassen und durch zwei andere Aufgaben (z.B. Prozent oder Gleichungen) zu ersetzen.
Mittlerer Abschluss an der Mittelschule:   
Hier könnte man sich an den Quali-Vorgaben orientieren, wobei Sport natürlich entfällt.
Für die Schüler, die nach der M10 an die FOS gehen wollen, müsste man allerdings sicherstellen, dass die relevanten Themen (Funktionen!) durchgenommen werden. Alternativ könnte man es ermöglichen, dass an den FOSen im kommenden Schuljahr zusätzliche Vorklassen eingerichtet werden dürfen.
 

Begründung

Sehr geehrter Ministerpräsident Dr. Markus Söder,                                      
Sehr geehrter Kultusminister Prof. Michael Piazolo,
 
für sämtliche Abschlussklassen und auch für die Übertrittsklassen der Grundschule ist bereits knapp die Hälfte des Schuljahres verstrichen. Was uns Eltern, aber auch den Lehrern fehlt, sind klare Aussagen für die Übertritte und Prüfungen.
Während im vergangenen Schuljahr bis zum 13. März normaler Präsenzunterricht stattfand, findet seit dem 13.03. KEIN normaler Präsenzunterricht statt, also seit bereits zehn Monaten.
Wie viel Zeit für das Lehren und das Vertiefen des Unterrichtsstoffes im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2019/20 fehlte, brauche ich Ihnen nicht vorzurechnen. Aber auch im laufenden Schuljahr fehlen quarantänebedingt immer wieder einzelne Schüler wenn nicht gar ganze Schulklassen. Dass Fernunterricht einen Präsenz-unterricht nicht ersetzen kann, haben auch Sie immer wieder deutlich gemacht. Gerade Grundschülern, aber auch den Schülern der Mittelschule fällt es extrem schwer, ohne ständige persönliche Ansprache und Kontrolle durch ihre Klassen-lehrkraft, sprich selbstständig, zu lernen.
Selbstverständlich MUSS der Gesundheitsschutz unserer Schulfamilie an erster Stelle stehen, weswegen auch aus unserer Sicht ein sofortiger Wechsel aller Schüler in den Präsenzunterricht fatale Folgen hätte. Somit kann also höchstens Unterricht im Wechselmodus – zumindest für die Grundschule und die Abschlussklassen – angeboten werden.
Dies hat natürlich eine Verkürzung der Unterrichtszeit um 50% für alle Schüler zur Folge. In der Grundschule kann man sich auf die Kernfächer D, M, HSU fokussieren, in der 9. Jahrgangsstufe der Mittelschule ist dies nicht so einfach möglich, weil jeder Schüler seine Quali-Fächer (mit Ausnahme von Deutsch, Mathe und dem prak-tischen Fach) individuell zusammenstellt und somit auch alle Fächer unterrichtet werden müssen.  
Gerade, weil klar ist, dass es erneut zu Unterrichtsausfällen kommen wird, muss man nun endlich die Übertritte und Abschlussprüfungen – nicht nur die am Gymnasium für 2021 und 2022 – im Auge haben.
Sehr geehrter Dr. Markus Söder,                                                             
Sehr geehrter Prof. Michael Piazolo,
bitte bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung, dass ein „freiwilliges Wiederholen“ des Schuljahres, um die Prüfung doch noch zu schaffen, ausgeschlossen ist, weil die derzeitige 9. Jahrgangsstufe die „Umbruchstelle“ im Lehrplan ist. Der LehrplanPlus und mit ihm die Kompetenzorientierung ziehen völlig anders geartete Prüfungen nach sich, auf deren Anforderungen man sich nicht binnen eines dreiviertelten Schuljahres vorbereiten kann. Einzige Option wäre in diesem Fall, dass es im nächsten Jahr zwei neunte Klasse gibt, von denen eine nach dem alten und eine nach dem neuen Lehrplan unterrichtet wird. Dies würde dann zwei verschiedene Prüfungen im Schuljahr 2021/22 mit sich bringen und dürfte aufgrund des ohnehin schon bestehenden Lehrermangels an der Mittelschule nicht umsetzbar sein.
Bitte lassen Sie die Lehrkräfte an den Grund- und Mittelschulen nicht hängen, wie auf den Kollegen der Realschule und des Gymnasiums lastet auch auf ihnen eine sehr, sehr große Verantwortung für den schulischen und beruflichen Lebensweg ihrer Schülerinnen und Schüler. 
Aber auch die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschulen brauchen Sicherheit, damit sie sich auf die Schule und auf die an sie gestellten Anforderungen konzentrieren können. Gerade in der jetzigen Zeit, die geprägt ist von Angst und Unsicherheit, muss es uns gemeinsam gelingen, unseren Schülerinnen und Schülern Sicherheit und Kontinuität zu geben.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Petition teilen

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 15.01.2021
Petition endet: 25.02.2021
Region: Bayern
Kategorie: Bildung

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Dialog mit dem Petitionsempfänger beendet ist.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Unterstützer:innen,

    hiermit möchte ich die Unterschriftensammlung für die Petition beenden. Ich habe als Landtagsabgeordnete im Namen der Petentin Sandra Häßlein persönlich die Petition mit Ihren Unterschriften an die Verantwortlichen in der Bayerischen Landesregierung übergeben. Ich möchte mich bei Fr. Häßlein ganz besonders für das Erstellen der Petition bedanken. Ich hoffe, dass wir gemeinsam etwas für die Mittelschüler:innen in Bayern bewegen können und möchte mich auch bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken.
    Ich wünsche Ihnen alles Gute und vor allem auch Gesundheit in der anstehenden Zeit
    Vielen Dank

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Simone Strohmayr, MdL

Noch kein PRO Argument.

Noch kein CONTRA Argument.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern