Region: Sachsen
Bürgerrechte

Nein zur Diätenerhöhung im Sächsischen Landtag!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Sächsischer Landtag Petitionsausschuss

14.991 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

14.991 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Sächsischer Landtag Petitionsausschuss

„Bescheidenheit ist eine Tugend, die man vor allem an anderen schätzt.“ (François de La Rochefoucauld)
Zu diesem Schluss kommt man, wenn man die Pläne von CDU, SPD und Grünen zur Erhöhung der Diäten im Sächsischen Landtag liest.
Im Jahr der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, wie es die Bundeskanzlerin formulierte, stehen viele Menschen vor einer ungewissen Zukunft, sie haben Angst um ihre Existenz, um ihren Job und ihr Unternehmen und sorgen sich um ihre Familien und Freunde. Sie nehmen allerstärkste Belastungen auf sich. Sie leben mit massiven Einschränkungen ihrer Grund- und Freiheitsrechte und müssen auch materiell schwere Einbußen in Kauf nehmen. Über Monate leben sie vom Kurzarbeitergeld oder wie viele Unternehmer, Selbständige und Freiberufler einzig und allein vom Ersparten oder von Hartz IV. Von der Politik versprochene staatliche Hilfen kommen nicht selten erst sehr spät oder gar nicht oder nicht ausreichend. Auf der anderen Seite erleben die Menschen seit nunmehr einem Jahr permanent gravierende Fehler, Unzulänglichkeiten und unerklärliche Eigentümlichkeiten bei der Bekämpfung der Pandemie. Bis heute fehlt vielen Menschen die Perspektive.
In dieser dramatischen Situation beabsichtigen die Landtagsabgeordneten von CDU, SPD und Grünen eine weitere Erhöhung ihrer ohnehin sehr auskömmlich bemessenen Diäten und die Aufbesserung zahlreicher Privilegien, die sie als Mandatsträger bereits jetzt haben.
Dazu gehören neben den Diäten, die sie von 5.943 Euro auf 6.237 Euro monatlich erhöhen wollen, eine deutlich erhöhte steuerfreie monatliche Kostenpauschale (je nach Entfernung des Hauptwohnsitzes vom Sächsischen Landtag soll es zwischen 3.330 Euro und 4.354 Euro geben), ein um 25 Prozent erhöhtes Budget für die Beschäftigung von Mitarbeitern sowie eine von 5.124 Euro auf 9.000 Euro erhöhte einmalige Einrichtungspauschale für Wahlkreisbüros. Außerdem wollen sie auch noch erhebliche zusätzliche Haushaltsmittel in die Kassen der Fraktionen leiten.
2010 hatte der Landtag mit der damaligen Mehrheit von CDU und FDP ein Vergütungssystem für Abgeordnete eingeführt, das erstmalig in Deutschland die Entwicklung der Diäten an die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer (zu 45 Prozent), des Bruttoinlandsprodukts (zu 45 Prozent), der Regelleistung für Empfänger von Arbeitslosengeld II (zu 5 Prozent) und den aktuellen Rentenwert (zu 5 Prozent) koppelte. Kurz gesagt war der Maßstab für die Diätenanpassung der gewichtete Durchschnitt der Veränderungsraten dieser vier Kenngrößen. Nach dem Motto, wenn es dem Land und den Menschen gut geht, dann sollen auch die Volksvertreter davon profitieren.
Im Umkehrschluss hieß das aber auch: Geht es dem Land schlecht, stagnieren oder sinken Löhne, Gehälter, Renten und Sozialhilfe, dann stagnieren oder sinken auch die Diäten.
Ein gerechtes und transparentes System, sollte man meinen. Übrigens hat ein ähnliches Vergütungsmodell im Deutschen Bundestag in diesem Jahr erstmals zu sinkenden Diäten bei den Bundestagsabgeordneten geführt.
Dieses Vergütungssystem soll nun, da es infolge der Corona-Krise sehr wahrscheinlich erstmals tatsächlich zu sinkenden Diäten im Sächsischen Landtag kommen würde, abgeschafft werden.
Künftig soll nur noch der Nominallohn-Index zur Berechnung der Diäten herangezogen werden, was praktisch sinkende Diäten ausschließt und künftig zu weit größeren jährliche Diätenerhöhungen führt als bisher. Man begibt sich mit diesem Modell auf eine Straße, die nur noch eine Richtung kennt und auf der man schnell fahren kann.
Ausgerechnet jetzt verabschiedet sich der Sächsische Landtag vom Prinzip der Solidarität mit der eigenen Bevölkerung und einer weitgehend erfolgsabhängigen Bezahlung. Ausgerechnet in einer Zeit, in der das Parlament in kritikwürdiger Weise zahlreiche Mitwirkungsrechte und Mitsprachemöglichkeiten an die Exekutive abgetreten hat und in der Krise eher Zaungast als Gestalter ist, gönnt man sich mit dem Systemwechsel und der höchsten Diätenerhöhung in der Geschichte des Landtages von in diesem Jahr 4,9 Prozent eine besonders kräftige Honorierung der eigenen Leistung. Das passt nicht in diese Zeit und das passt nicht zu Sachsen.
Wir fordern alle Abgeordneten des Sächsischen Landtages auf, sich solidarisch mit der Bevölkerung in Sachsen zu zeigen und die geplanten Erhöhungen komplett abzulehnen.
Erstunterzeichner
Antje Hermenau, Susanne Dagen, Holger Zastrow, Robert Malorny, Jens Genschmar

Begründung

Öffentliche Kritik in den Medien, zu dem Vorhaben der Diätenerhöhung, prallt an der Mehrheit der Landtagsabgeordneten bisher wirkungslos ab. Unterstützen sie mit ihrer Unterschrift unter diese Petition die Forderung auf den Verzicht und nutzen sie damit ihre Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung.
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/politik/diaetenerhoehung-landtag-wirtschaftsrat-corona-100.html

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 29.03.2021
Petition endet: 11.05.2021
Region: Sachsen
Kategorie: Bürgerrechte

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Sehr geehrte Unterstützer der Petition,

    zwischenzeitlich haben wir Post vom Petitionsauschuss des Landtages erhalten. Darin wurde uns der Eingang der Petition bestätigt. Der weitere Ablauf wurde in einem Artikel der Saechsischen Zeitung vom 2. Juni zutreffend beschrieben:

    "Nachdem das Parlament am 18. Mai dennoch für die Diätenerhöhung stimmte, sind die Kritiker aber noch nicht völlig aus dem Rennen. Über die Ablehnung oder eine Annahme der Petition – Letzteres hätte die Konsequenz, dass das Diätenthema wieder auf die Tagesordnung des Landtags kommen würde – muss noch formal entschieden werden. Zurzeit liegt die Sammel-Petition sowie mehrere Einzelpetitionen mit der gleichen Forderung dem Parlamentspräsidenten für eine Stellungnahme vor. Dafür... weiter

  • Sehr geehrte Unterstützer der Petition,

    nachdem wir vor einer Woche die Petition eingereicht haben war unserer Hoffnung, dass die regierende Koalition aus CDU, Grünen und SPD so viel Anstand besitzen würde, die geplante Beschlussfassung zum Abgeordnetengesetz zumindest so lange auszusetzen, bis der Petitionsausschuss uns angehört hat. Dem ist nicht so. Am gestrigen Dienstag, den 18. Mai 2021 haben die Abgeordneten von CDU, Grünen und SPD nach kurzer Debatte dieses Gesetz beschlossen. Die Debatte dazu kann man an dieser Stelle nachsehen.

    www.landtag.sachsen.de/de/aktuelles/videoarchiv/sitzung/1570/7?page=1

    Es bleibt festzuhalten, dass es den Abgeordneten von CDU, Grünen und SPD wichtiger war ihre vermeintlichen Ansprüche durchzusetzen,... weiter

Die Petition ist notwendig, weil es höchste Zeit wird, dass nicht nur der Politker-Wille durchgesetzt wird, sondern endlich auch einmal die Meinung der Bevölkerung gehört wird. Allerdings fehlt mir nach nunmehr 30 Jahren Wiedervereinigung der Glaube daran!

Die Politik ist kein Selbstbedienungsladen.wenn Die Beteiligten mehr verdienen wollen sollten sie sich in der Wirtschaft betätigen. Das setzt allerdings fähige Köpfe voraus. Dazu reicht es aber scheinbar nicht. Die hauptverantworten sollten sich auf das "C" in ihrem parteinamen besinnen. Ihr seid zum Wohl der Menschen da! Nicht um macht und Geld zu maximieren. Solche Leute können wir nicht im September wählen!!

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