Region: Elsteraue
Erfolg
Umwelt

Klärschlammverbrennung Elsteraue - NEIN Danke !

Petition richtet sich an
Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, Burgenlandkreis, Gemeinde Elsteraue

2.410 Unterschriften

Der Petition wurde entsprochen

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  1. Gestartet März 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
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Petition richtet sich an: Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, Burgenlandkreis, Gemeinde Elsteraue

Die Bürgerinitiative (BI) „Klärschlammverbrennung Elsteraue – NEIN Danke!“ hat folgende Ziele:

  1. Nichtgenehmigung der Errichtung der Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Elsteraue durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, als zuständige Genehmigungsbehörde
  2. Ablehnung des Ansiedlungsvorhabens durch den Gemeinderat Elsteraue
  3. Unterbindung des Verkaufs der erforderlichen Grundstücksfläche für die Errichtung der Klärschlammverbrennungsanlage

Wir möchten unseren Aufenthalt im Freien nicht von der Windrichtung abhängig machen.
Schutz unserer Gesundheit sowie Sauberhaltung von Natur und Umwelt.
Kontakt unter: BI-Elsteraue@gmx.de
Links der verwendeten Quellen:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Wasserwirtschaft/Tabellen/liste-klaerschlammverwertungsart
https://www.chemiepark.de/das-unternehmen/news/news-archiv/archiv-einzelansicht/news/neue-klaerschlamm-verwertungsanlage
https://www.sludge2energy.de/de/projekte-referenzen/projekte-detail/klaerschlammverbrennung-halle-lochau
https://www.euwid-recycling.de/news/wirtschaft/mvv-bekraeftigt-plaene-fuer-klaerschlammanlage-in-leuna-200922/
https://www.bvse.de/sachverstand-bvse-recycling/themen-ereignisse/8643-grundsteinlegung-mhkw-rothensee-investiert-rund-200-mio-eur-in-anlagenerweiterung
https://www.mz.de/lokal/bitterfeld/nach-arger-um-anlage-zum-klarschlamm-recycling-firma-sieht-geruchsproblem-als-beseitigt-3483451
https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Abfallwirtschaft/Klaerschlamm/Dateien/PFT_Bericht.pdf
https://www.umwelt-wiese.de/index.php/services/verbrennung/37-articles/102-kva-zeitz
Darüber hinaus wurde verwendet: HTWK Leipzig, Tagungsband zur 19. Deponiefachtagung.

Begründung

Hintergrund
Es existieren fortgeschrittene Pläne zur Errichtung einer groß dimensionierten Klärschlammverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung in Elsteraue (Industriepark). Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren. Zukünftiger Anlagenbetreiber ist die Wiese Umwelt Service GmbH.
Eckdaten der Verbrennungsanlage:
Verarbeitung Klärschlamm 100.000 t/a, 24 Std. Dauerbetrieb, 8.000 Std./a, Transportaufkommen ca. 60 LKW pro Tag, Gasbedarf 230.000m³/a, Baubeginn laut Fa. Wiese 2023/2024.
Die Anlage soll in unmittelbarer Nähe zu bestehender Wohnbebauung bzw. Ortslagen (ca. 300/500 Meter) errichtet werden. Die Fa. Wiese hat bereits in den vergangenen Jahren versucht, diese Verbrennungsanlage an zwei anderen Standorten zu errichten (2019 nahe Merseburg und 2021 nahe Gotha), was mit starkem Widerstand der dortigen Bevölkerung verbunden war. Sowohl Merseburg als auch Gotha wurden nicht realisiert.
Die Errichtung am Standort Elsteraue ist nun der dritte Versuch in einer neuen Region, wo weniger Widerstand erwartet wird und wo man laut Angabe des zukünftigen Anlagenbetreibers „willkommen“ ist.
Identische Vorgehensweise an den Standorten:

  • Vorstellung Vorhaben im Gemeinderat
  • Heraushebung spez. Vorteile für die Standorteignung
  • Inaussichtstellung Gewerbesteuer
  • Einladung kommunaler Mandatsträger in existierende Verbrennungsanlage eines Wettbewerbers (angeblicher Referenzcharakter)
  • Erwirken Einverständnis kommunaler Mandatsträger bzgl. Anlagenerrichtung
  • Keine Information der Betroffenen

Warum stellt sich die BI gegen das Vorhaben?
Generell begrüßt die BI die Bestrebungen Klärschlamm nicht mehr auf den Felder auszubringen und den Rohstoff Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen. Allerdings müssen hierzu die Randbedingung für alle verträglich und verhältnismäßig sein sowie sauber abgewogen werden.
Eine Verbrennungsanlage sollte generell dort platziert werden, wo das Verkehrskonzept schlüssig ist (u. a. unmittelbare Autobahnnähe), im näheren und mittleren Umfeld keine Wohnbebauung vorhanden ist und - sehr wichtig - der überwiegende Teil der Klärschlämme auch regional anfällt (kurze Transportwege).
Welche Problempunkte sieht die BI für den Standort Elsteraue?
Verkehrsbelastung
Die Anbindung der Anlage erfolgt ausschließlich über das Straßennetz per LKW. Transportaufkommen 60 LKW pro Tag, welche hin- und zurückfahren werden, also 120 Fahrten pro Tag. Es ist keinesfalls so, dass wie vom Anlagenbetreiber propagiert, ein hervorragender Autobahnanschluss besteht. Zur A9 sind es mehr als 20 km. Es ist nicht zutreffend, dass die LKW nahezu unbemerkt von der Bevölkerung „rein- und rausrollen“.
Mit dem zusätzlichen LKW-Verkehr kommt es zu einem massiven Verkehrsaufkommen in der Gemeinde Elsteraue, was nicht nur die Anrainer von B 2, B 180 und L193 deutlich spüren werden. Dies wird sich aufgrund der Mautthematik auch auf die „preiswerten Landstraßen“ im größeren Radius um die Anlage auswirken. Wie der Straßenzustand ausschaut, muss hier nicht näher beschrieben werden. Darüber hinaus hat dieser massive LKW-Zuwachs selbstverständlich negativen Einfluss auf die Logistik der bereits angesiedelten Unternehmen im Industriepark, welche ebenfalls auf das Transportmittel LKW angewiesen sind.
Überkapazitäten
In Sachsen-Anhalt bestehen derzeit bereits deutliche Überkapazitäten hinsichtlich Klärschlammverbrennung. Es kann bereits jetzt das ca. 1,5 fache des Klärschlamms verbrannt werden, welcher im Land anfällt. Mit den beiden zur Zeit in Genehmigung und Bau befindlichen Anlagen Rothensee und Leuna sowie der Anlage Elsteraue kann dann in Sachsen-Anhalt nahezu so viel verbrannt werden, wie in allen drei mitteldeutschen Ländern (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt) in Summe anfällt. Daraus ergibt sich, dass der überwiegende Teil des Klärschlamms, welcher in Elsteraue verbrannt werden soll, über sehr weite Strecken, aus entfernten Bundesländern, per LKW angefahren werden muss. Dies passt überhaupt nicht mehr in die heutige Zeit der Energie- und Wärmewende sowie den Aktivitäten des Bundes in Sachen Klimaschutz.
Emissionen/Schadstoffe
Nicht zu vernachlässigen sind die von einer derartigen Großanlage emittierten div. Schadstoffe und Feinstäube, welche im Umkreis niedergehen werden und durch vorhandene Vorfluter und Gräben letztlich auch in die Weiße Elster gelangen.
Erwähnenswert ist, dass es zur thermischen Zerstörung von Stoffen, welche u. a. bei der Imprägnierung von Kleidung Verwendung finden, einer Temperatur von ca. 1.200°C bedarf. Die Verbrennungsanlage Elsteraue ist aber nur auf 850°C ausgelegt.
Nutzung Standortkapazitäten
Durch die Ansiedlung der Klärschlammverbrennungsanlage im Industriepark entsteht nahezu keine Wertschöpfung. Es gehen Standortkapazitäten verloren, welche ein produzierender Ansiedler mit mehr Arbeitsplätzen und höheren Qualifikationsniveau deutlich besser ausgestalten kann. Darüber hinaus wird die Möglichkeit einer Osterweiterung des Industrieparks, mit Verkehrsanbindung und Erschließung innerhalb des Standortes, verbaut.

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 25.03.2023
Petition endet: 01.10.2024
Region: Elsteraue
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Sehr geehrte Unterstützer unserer Petition,

    wie vor einiger Zeit angekündigt konnte die Errichtung der Klärschlammverbrennungsanlage in der Elsteraue durch unsere Bürgerinitiative (BI) abgewendet werden. Unsere Petition war somit erfolgreich. Der Investor hat vor einiger Zeit seinen Rückzug verkündet.
    Damit stellt unsere BI die Aktivitäten ein. In der Anlage finden Sie unser diesbezügliches Abschlussstatement.
    Vielen Dank nochmals für die zahlreiche Unterstützung.

    Mark Fischer
    (Mitinitiator und Sprecher der BI)
    Elsteraue OT Alttröglitz

  • Liebe Unterstützer der Petition gegen die Errichtung der Klärschlammverbrennungsanlage in Elsteraue,
    anbei möchte ich Sie darüber informieren, dass sich der Investor des Klärschlammprojektes zurückgezogen hat. Dies ist dem beiliegenden Bericht der Mitteldeutschen Zeitung (Quelle MZ, Download am 22.03.2024) zu entnehmen.
    Ja, ohne das hartnäckige, gemeinwohlorientierte und sachliche Engagement unserer Bürgerinitiative (BI) wäre die Klärschlammverbrennungsanlage Elsteraue gebaut worden.

    Mit der Berichterstattung des Burgenlandkreises u.a. in der Mitteldeutschen Zeitung können wir nicht zufrieden sein, denn die Arbeit der BI wird nicht gewürdigt, die BI kommt gerade einmal in einem kurzen Satz vor. Wir haben auch von unseren Gesprächspartnern (Klärschlamminvestor,... weiter

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