Region: Bayern
Migration

Verhinderung der Abschiebung eines 21-Jährigen Iraners in Kulmbach

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags

5.302 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

5.302 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

24.04.2019, 14:59

Hallo liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

wir wollen Sie mit dieser Nachricht darüber informieren, was die letzten Wochen bei Farzan passiert ist und wie die aktuelle Situation aussieht.

Nachdem die Petition in Anwesenheit von Inge Aures, Rainer Ludwig, Martin Schöffel und Dagmar Kreis-Lechner übergeben und an den Landtag in München weitergereicht wurde, hatte er noch einen Termin vor Gericht im sog. Asylfolgeverfahren am 17.01. Mitte Februar erhielt er das Urteil, dass sein Asylfolgeverfahren abgewiesen wurde. Am 30.01. wurde er fälschlicherweise als untergetaucht gemeldet (eine Person, dessen Namen wir nicht nennen, wurde dazu genötigt, diese Aussage zu machen). Er war allerdings die ganze Zeit hier und hat auch regelmäßig die Schule besucht. Einige Tage nach dieser Falschmeldung, am 13.02., hat er einen Tipp von seiner Lehrerin bekommen, dass er abgeschoben werden soll. An diesem Tag war er jedoch krankheitsbedingt daheim. Am nächsten Tag (14.2.) wollte er Initiative zeigen und ist mit seinem Anwalt und Pfarrer Singer nach Bayreuth, um zu sagen, dass er nicht untergetaucht ist. Dort wurden ihm jedoch nur 2 Möglichkeiten zur Auswahl gestellt. Da unterzutauchen eine Straftat ist, war die erste Möglichkeit, in Polizeigewahrsam zu gehen bis die Petition abgeschlossen ist und er entweder frei kommt oder abgeschoben wird. Die zweite Möglichkeit war, dass er für kurze Zeit in den Iran fliegt, um dort ein Visum zu beantragen. Hätte er dann eine Ausbildungsstelle in Deutschland bekommen, hätte er mit diesem Visum zurückkommen dürfen. Dieses Angebot hat er angenommen. Allerdings war das auch keine realistische Option, da er mit hoher Wahrscheinlichkeit am Flughafen abgefangen worden wäre (sein Onkel arbeitet bei der Sepah und hat ihm mit dem Tod gedroht) und sie ihn nicht wieder aus dem Land gelassen hätte, da er noch keinen Militärdienst geleistet hat. Abends war ein Gespräch zwischen Regionalbischöfin Greiner und Innenminister Herrmann, bei dem über die Situation von christlichen Iranern und deren Abschiebung geredet wurde. Bei diesem Gespräch wurde Einvernehmen darüber erzielt, dass christliche Iraner nicht abgeschoben werden, bis deren Status geklärt ist. Allerdings galt dies vorerst nicht für Farzan, da er unterschrieben hatte, in den Iran zu fliegen und sein Visum zu beantragen. Doch glücklicherweise konnte der Kulmbacher Bürgermeister dafür sorgen, dass auch er unter diese Regelung fällt. Er konnte seinen abgelaufenen Pass dann in München in der iranischen Botschaft verlängern lassen. Aktuell versucht er eine Ausbildungsstelle zu finden, um dann auf dem Wege der Arbeitsmigration hier bleiben zu dürfen.

Lieben Gruß,
Hanna Schneider mit Farzan und Pfarrer Singer


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