23.03.2022, 20:44
Krankenhäuser bekommen zu wenig Geld von Ländern
Als Bericht in BR24:
www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/krankenhaus-finanzen-laender-lassen-kliniken-im-stich,T0PsYp7
Als Podcast zum Download:
www.br.de/radio/br24/sendungen/der-funkstreifzug/gesundheit-finanzen-krankenhaus-100.html
- - -
Deutschlands Krankenhäuser zählen zu den besten der Welt – doch sie sind unterfinanziert: Es fehlt etwa Geld für Renovierungen. Zuständig sind die Bundesländer. Die kommen ihren Verpflichtungen nach Berechnung eines unabhängigen Instituts nicht nach.
Klaus Emmerich ist ein Mann der drastischen Worte: Wenn nicht genügend Geld für Investitionen in Kliniken da sei, leide die Qualität der Medizin, warnt er. Emmerich zeichnet Szenarien, in denen moderne Diagnostik nicht möglich ist und Patienten verlegt werden müssen. Etwa weil das Geld für die Renovierung von Operationssälen fehlt.
Wenn es um die Finanzierung von Krankenhäusern geht, zählt der Betriebswirt zu den schärfsten Kritikern in Deutschland. Nach 18 Jahren im Dienste der kommunalen Krankenhäuser des Landkreises Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz wurde Emmerich im Ruhestand zum Aktivisten. Heute engagiert sich der ehemalige Klinikvorstand in einer bundesweit tätigen Initiative namens "Bündnis Klinikrettung" – und er ist mit seiner Kritik nicht allein:
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Interessensverband der deutschen Klinikträger, sieht Finanzierungsdefizite. Der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß spricht in diesem Zusammenhang von "hochproblematischen, fast skandalösen Vorgängen".
23.03.2022, 20:43
Krankenhäuser bekommen zu wenig Geld von Ländern
Als Bericht in BR24:
www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/krankenhaus-finanzen-laender-lassen-kliniken-im-stich,T0PsYp7
Als Podcast zum Download:
www.br.de/radio/br24/sendungen/der-funkstreifzug/gesundheit-finanzen-krankenhaus-100.html
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Deutschlands Krankenhäuser zählen zu den besten der Welt – doch sie sind unterfinanziert: Es fehlt etwa Geld für Renovierungen. Zuständig sind die Bundesländer. Die kommen ihren Verpflichtungen nach Berechnung eines unabhängigen Instituts nicht nach.
Klaus Emmerich ist ein Mann der drastischen Worte: Wenn nicht genügend Geld für Investitionen in Kliniken da sei, leide die Qualität der Medizin, warnt er. Emmerich zeichnet Szenarien, in denen moderne Diagnostik nicht möglich ist und Patienten verlegt werden müssen. Etwa weil das Geld für die Renovierung von Operationssälen fehlt.
Wenn es um die Finanzierung von Krankenhäusern geht, zählt der Betriebswirt zu den schärfsten Kritikern in Deutschland. Nach 18 Jahren im Dienste der kommunalen Krankenhäuser des Landkreises Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz wurde Emmerich im Ruhestand zum Aktivisten. Heute engagiert sich der ehemalige Klinikvorstand in einer bundesweit tätigen Initiative namens "Bündnis Klinikrettung" – und er ist mit seiner Kritik nicht allein:
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Interessensverband der deutschen Klinikträger, sieht Finanzierungsdefizite. Der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß spricht in diesem Zusammenhang von "hochproblematischen, fast skandalösen Vorgängen".
22.03.2022, 14:21
Verehrte Unterstützer(innen) zum Erhalt von Klinikstandorten,
Der Bayerische Rundfunk BR24 wird weitere Teile eines Interviews mit dem Bündnis Klinikrettung und anderen Experten veröffentlichen.
1. Längerer Beitrag zu den Investitionskosten in den Krankenhäusern
Mittwoch, 23.03.2022 um 12:17
Sonntag, 27.03.2022 um 9:15
2. Kliniklandschaft allgemein
Am 03.04. gibt es eine längere Sendung allgemein über die Entwicklung der Krankenhauslandschaft, ebenfalls mit Interviewpassagen zwischen BR24 und dem Bündnis Klinikrettung. Die Uhrzeit steht noch nicht fest.
Danach stehen die Beiträge im Podcast zur Verfügung
www.br.de/radio/br24/sendungen/der-funkstreifzug/index.html
Die Petitionsleitung
Klaus Emmerich
22.03.2022, 14:21
Verehrte Unterstützer(innen) zum Erhalt von Klinikstandorten,
Der Bayerische Rundfunk BR24 wird weitere Teile eines Interviews mit dem Bündnis Klinikrettung und anderen Experten veröffentlichen.
1. Längerer Beitrag zu den Investitionskosten in den Krankenhäusern
Mittwoch, 23.03.2022 um 12:17
Sonntag, 27.03.2022 um 9:15
2. Kliniklandschaft allgemein
Am 03.04. gibt es eine längere Sendung allgemein über die Entwicklung der Krankenhauslandschaft, ebenfalls mit Interviewpassagen zwischen BR24 und dem Bündnis Klinikrettung. Die Uhrzeit steht noch nicht fest.
Danach stehen die Beiträge im Podcast zur Verfügung
www.br.de/radio/br24/sendungen/der-funkstreifzug/index.html
Die Petitionsleitung
Klaus Emmerich
19.03.2022, 09:45
Verehrte Unterstützer(innen)
in Bayern zeichnen sich in Verbindung mit Klinikschließungen 2 Trends ab, die eine ausreichende wohnortnahe klinische Versorgung grundsätzlich in Frage stellen:
1) Versprochene und nicht eingehaltene Anschlussversorgung
Fast immer verspricht der Klinikträger der betroffenen Bevölkerung bei Ankündigung einer Klinikschließung eine gute Anschlussversorgung. Dies geschieht, bevor die Konzepte ausgereift sind, bzw. Versorgungsverträge abgeschlossen wurden.
Ziel ist offenbar, den Widerstand der Bevölkerung gegen eine Klinikschließung zu brechen.
Den Verantwortlichen muss der Vorwurf der Fahrlässigkeit oder der bewussten Irreführung gemacht werden,
Klassische Beispiele sind ambulante Gesundheitszentren, die oft die blumigen Namen Gesundheitscampus, MVZ, Integriertes Versorgungszentrum oder Intersektorales Gesundheitszentrum tragen. Oder es wird eine Pflegeeinrichtung anstelle des Krankenhauses versprochen. In beiden scheitern die Projekte: Das versprochene ambulante Gesundheitszentrum scheiterte in Hersbruck, Waldsassen, Vohenstrauß, und Marktheidenfeld. Die versprochene Pflegeeinrichtung scheiterte in Ebern und in Parsberg.
Die Liste der falschen Versprechen in Bayern finden sie unter:
schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/hintergr%C3%BCnde/falsche-versprechen/
2) Klinikkonzentration
Gab es in der Vergangenheit oft Schließungen von Klinikstandorten, so zeichnen sich ab 2022 vermehrt Konzentrationsprozesse ab, in denen aus 2 Krankenhäusern ein Zentralkrankenhaus entwickelt werden soll. Im Landkreis Weilheim-Schongau soll dafür sogar ein neues Krankenhausgebäude für 400-500 Mio. € errichtet werden. Im Gegenzug werden zwei funktionierende Krankenhausgebäude aufgegeben und in riesigem Umfang Steuermittel verschwendet.
In jedem Fall kommt dies der Schließung eines der betroffenen Krankenhäuser mit allen bekannten Folgen gleich:
- Aufgabe der stationären Versorgung
- Aufgabe der Notfallversorgung
- Aufgabe einer Bereitschaftspraxis, sofern am Krankenhaus vorhanden
- Aufgabe der praktischen pflegerischen und ärztlichen Ausbildung
- Verlust an Kaufkraft in der Region
- längere und teilweise unzumutbare Entfernung zum nächstgelegenen Krankenhaus.
Aktuell soll zwischen folgenden Krankenhäusern entschieden werden.
Kösching oder Eichstätt
Weilheim oder Schongau
Bobingen oder Schwabmünchen.
Die Berichte zu den gefährdeten Standorten finden Sie unter.
schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/kliniken-in-not/geplante-klinikschlie%C3%9Fungen/
3) Fazit
In der Corona-Pandemie bestand die Hoffnung, dass auf politischer Ebene die Einsicht gewinnen könnte, dass dringend Vorsorgekapazitäten in Krankenhäusern benötigt werden. In diesem Fall würde das Kliniksterben gestoppt.
Leider zeichnet sich jetzt der gegenteilige Trend ab: Trotz des Wissens um unzureichende klinische Vorsorgekapazitäten für Pandemien „überrollen“ uns in Bayern buchstäblich die Fälle angekündigter und vollzogener Klinikschließungen. Eine ausreichende wohnortnahe klinische Versorgung der bayerischen Bevölkerung ist offenbar nicht mehr gewollt – sie wird den wirtschaftlichen Interessen geopfert.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern verurteilt diese Trends. Sie kaschieren die unverändert verheerenden Folgen der Klinikschließungen und tragen in keinerlei Weise zu den oft behaupteten verbesserten klinischen Versorgung in den betroffenen Regionen bei. Die Aktionsgruppe wird sich mit aller zur Verfügung stehenden Kraft gegen diese Trends wehren.
19.03.2022, 09:45
Verehrte Unterstützer(innen)
in Bayern zeichnen sich in Verbindung mit Klinikschließungen 2 Trends ab, die eine ausreichende wohnortnahe klinische Versorgung grundsätzlich in Frage stellen:
1) Versprochene und nicht eingehaltene Anschlussversorgung
Fast immer verspricht der Klinikträger der betroffenen Bevölkerung bei Ankündigung einer Klinikschließung eine gute Anschlussversorgung. Dies geschieht, bevor die Konzepte ausgereift sind, bzw. Versorgungsverträge abgeschlossen wurden.
Ziel ist offenbar, den Widerstand der Bevölkerung gegen eine Klinikschließung zu brechen.
Den Verantwortlichen muss der Vorwurf der Fahrlässigkeit oder der bewussten Irreführung gemacht werden,
Klassische Beispiele sind ambulante Gesundheitszentren, die oft die blumigen Namen Gesundheitscampus, MVZ, Integriertes Versorgungszentrum oder Intersektorales Gesundheitszentrum tragen. Oder es wird eine Pflegeeinrichtung anstelle des Krankenhauses versprochen. In beiden scheitern die Projekte: Das versprochene ambulante Gesundheitszentrum scheiterte in Hersbruck, Waldsassen, Vohenstrauß, und Marktheidenfeld. Die versprochene Pflegeeinrichtung scheiterte in Ebern und in Parsberg.
Die Liste der falschen Versprechen in Bayern finden sie unter:
schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/hintergr%C3%BCnde/falsche-versprechen/
2) Klinikkonzentration
Gab es in der Vergangenheit oft Schließungen von Klinikstandorten, so zeichnen sich ab 2022 vermehrt Konzentrationsprozesse ab, in denen aus 2 Krankenhäusern ein Zentralkrankenhaus entwickelt werden soll. Im Landkreis Weilheim-Schongau soll dafür sogar ein neues Krankenhausgebäude für 400-500 Mio. € errichtet werden. Im Gegenzug werden zwei funktionierende Krankenhausgebäude aufgegeben und in riesigem Umfang Steuermittel verschwendet.
In jedem Fall kommt dies der Schließung eines der betroffenen Krankenhäuser mit allen bekannten Folgen gleich:
- Aufgabe der stationären Versorgung
- Aufgabe der Notfallversorgung
- Aufgabe einer Bereitschaftspraxis, sofern am Krankenhaus vorhanden
- Aufgabe der praktischen pflegerischen und ärztlichen Ausbildung
- Verlust an Kaufkraft in der Region
- längere und teilweise unzumutbare Entfernung zum nächstgelegenen Krankenhaus.
Aktuell soll zwischen folgenden Krankenhäusern entschieden werden.
Kösching oder Eichstätt
Weilheim oder Schongau
Bobingen oder Schwabmünchen.
Die Berichte zu den gefährdeten Standorten finden Sie unter.
schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/kliniken-in-not/geplante-klinikschlie%C3%9Fungen/
3) Fazit
In der Corona-Pandemie bestand die Hoffnung, dass auf politischer Ebene die Einsicht gewinnen könnte, dass dringend Vorsorgekapazitäten in Krankenhäusern benötigt werden. In diesem Fall würde das Kliniksterben gestoppt.
Leider zeichnet sich jetzt der gegenteilige Trend ab: Trotz des Wissens um unzureichende klinische Vorsorgekapazitäten für Pandemien „überrollen“ uns in Bayern buchstäblich die Fälle angekündigter und vollzogener Klinikschließungen. Eine ausreichende wohnortnahe klinische Versorgung der bayerischen Bevölkerung ist offenbar nicht mehr gewollt – sie wird den wirtschaftlichen Interessen geopfert.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern verurteilt diese Trends. Sie kaschieren die unverändert verheerenden Folgen der Klinikschließungen und tragen in keinerlei Weise zu den oft behaupteten verbesserten klinischen Versorgung in den betroffenen Regionen bei. Die Aktionsgruppe wird sich mit aller zur Verfügung stehenden Kraft gegen diese Trends wehren.
15.03.2022, 18:35
Pressemitteilung
Großes Fragezeichen zur Kurzzeitpflege am Krankenhaus Ebern
Sicherheit der Arbeitsplätze in Frage gestellt
Himmelkron, 15.03.2022
Der Bericht des Fränkischen Tag über die Verzögerung einer Kurzzeitpflege im Krankenhausgebäude Ebern um ca. 2 Jahre löst Fassungslosigkeit und tiefe Besorgnis aus. Die Umstände der Teilschließung des Krankenhauses Ebern ist an Dilettantismus nicht zu überbieten.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern fordert den Landkreis Haßberge und die Haßberge Kliniken auf:
Eröffnen Sie mit sofortiger Wirkung wieder die stationäre Chirurgie
am Standort Ebern, um größeren gesundheitspolitischen Schaden
von der Region Ebern fern zu halten.
...
Näheres unter: schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/kliniken-in-not/krankenhaus-ebern/
15.03.2022, 18:34
Pressemitteilung
Großes Fragezeichen zur Kurzzeitpflege am Krankenhaus Ebern
Sicherheit der Arbeitsplätze in Frage gestellt
Himmelkron, 15.03.2022
Der Bericht des Fränkischen Tag über die Verzögerung einer Kurzzeitpflege im Krankenhausgebäude Ebern um ca. 2 Jahre löst Fassungslosigkeit und tiefe Besorgnis aus. Die Umstände der Teilschließung des Krankenhauses Ebern ist an Dilettantismus nicht zu überbieten.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern fordert den Landkreis Haßberge und die Haßberge Kliniken auf:
Eröffnen Sie mit sofortiger Wirkung wieder die stationäre Chirurgie
am Standort Ebern, um größeren gesundheitspolitischen Schaden
von der Region Ebern fern zu halten.
...
Näheres unter: schlusskliniksterbenbayern.jimdofree.com/kliniken-in-not/krankenhaus-ebern/
08.03.2022, 20:58
Verehrte Unterstützer (innen),
der Beitrag im Deutschlandfunk unter dem Titel "Klinik-Krise Wie Deutschlands Krankenhäuser wirtschaftlich überleben können" findet Verbreitung.
Die Sendung ist nahezu vollständig schriftlich verfasst.
Deutschlandfunk
www.deutschlandfunk.de/corona-krankenhaeuser-krise-100.html
MedConWeb
www.medconweb.de/blog/tag/kliniksterben/
MyDRG - Kliniksterben
www.mydrg.de/kliniksterben/index.html
Kommentar:
Wir stehen mit dem Bundnis Klinikrettung neben renommierten Gesundheitsökonomen in einem Großbericht. Das bedeutet, dass wir langsam ernst genommen und als Experten wahrgenommen werden.
Unsere Stellungnahme aus Sicht des Bündnis Klinikrettung:
Klaus Emmerich beispielsweise ist im „Bündnis Klinikrettung“ aktiv, einer bundesweiten Bürgerinitiative. Er lebt in der oberfränkischen Kleinstadt Himmelkron und beobachtet vor allem die Veränderung der Krankenhauslandschaft in seiner Umgebung. Aber er will auch bundesweit mit seinen Warnungen Gehör finden.
„Wenn in meiner Umgebung seit 2004 im Umkreis von unter 100 Kilometern zehn Krankenhäuser geschlossen haben, und wenn ich sehe, wie sehr das Gesundheitssystem als Ganzes dann bröckelt, dass ein Krankenhaus ja mehr ist als eine stationäre Einrichtung, sondern dass da dran hängen niedergelassene Ärzte, die den Standort nicht mehr attraktiv finden, weil sie dort nicht mehr überweisen können, weil sie als Belegärzte nicht mehr tätig sein können, wenn eine Bereitschaftspraxis bröckelt, wenn die Notfallversorgung bröckelt und andere Dinge, dann geht mich das was an.“
Emmerich ist Betriebswirt, er hat vor seinem Ruhestand knapp 18 Jahre bei den kommunalen Krankenhäusern des Landkreises Sulzbach-Rosenberg im Norden Bayerns gearbeitet, acht Jahre davon als Vorstand. Schon als er noch berufstätig war, hat er sich tief in die Frage eingearbeitet, was brauchen Krankenhäuser, damit sie wirtschaftlich überleben können? Das Kalkulieren mit sogenannten Fallpauschalen war sein Alltag. Nach ihnen wird die Behandlung in deutschen Krankenhäusern abgerechnet. Mehrere Tausend dieser im Fachjargon DRGs genannten Pauschalen gibt es, die – je nach Diagnose – unterschiedlich hoch ausfallen.
Diskussion um Fallpauschalensystem
Sie bringen vor allem zwei wirtschaftliche Anreize mit sich, sagt Emmerich: Möglichst viele einzelne Leistungen abzurechen. Und möglichst Leistungen abzurechnen, bei denen der Aufwand fürs Krankenhaus in einem guten Verhältnis zum Ertrag steht. Das gilt vor allem für bestimmte Operationen.
„Natürlich haben auch wir uns strategisch überlegt, wenn es darum ging, unser Leistungsspektrum auszuweiten: Was rechnet sich? Was rechnet sich nicht? Da ist die Gefahr dann schon da. Und das ist auch die Kritik am Fallpauschalensystem, dass das Fallpauschalensystem genau solche Entscheidungsprozesse begünstigt. Und das Fallpauschalensystem ist spätestens nach der Corona-Pandemie gescheitert.“
Die Bundesregierung hat den Krankenhäusern zwar hohe Millliardensummen an Extra-Zuschüssen gegeben, um den Zusatz-Aufwand durch die Corona-Krise auszugleichen. Doch diese einmaligen Zuschüsse ändern an einem Grundproblem nichts, sagt Emmerich: Wenn es Kliniken nicht gelingt, möglichst viele gut bezahlte Fallpauschalen abzurechnen, rutschen sie ins Defizit. Nach Daten des Deutschen Krankenhausinstituts vom vergangenen Dezember haben im Jahr 2020 knapp 30 Prozent der Kliniken Verlust gemacht. Fürs zurückliegende Jahr erwarten 60 Prozent einen Verlust, also doppelt so viele. Oft gleichen die Träger, also beispielsweise Städte und Landkreise, die Verluste aus.
Doch wenn Träger defizitäre Kliniken irgendwann schließen, bringe das für viele Menschen vor allem in ländlichen Regionen Deutschlands weitere Fahrzeiten mit sich, warnt Emmerich. In der Medizin gelten 30 Minuten für Notfälle als Obergrenze, länger sollte ein Patient nicht zur nächsten Notaufnahme brauchen.
Im Notfall ist die Zeit bis zum Krankenhaus für viele Patienten und Patientinnen entscheidend (dpa)
Auf einer Karte, die der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen online gestellt hat, kann der frühere Klinikchef aber quer durch Deutschland Dutzende Krankenhäuser zeigen, bei denen die Fahrzeit jetzt bereits länger ist – was seiner Ansicht nach lebensgefährlich sein kann.
„Auf dieser Seite sehen Sie jetzt schon, dass es Erreichbarkeiten gibt um das Krankenhaus herum mit über 30 und über 40 Minuten. All diese markierten Gebiete sind jetzt schon so weit.“
...
Den ganzen Bericht mit konträhren Stellungnahmen können Sie oben per Link anwählen.
Ihre Petitionsleitung
08.03.2022, 20:58
Verehrte Unterstützer (innen),
der Beitrag im Deutschlandfunk unter dem Titel "Klinik-Krise Wie Deutschlands Krankenhäuser wirtschaftlich überleben können" findet Verbreitung.
Die Sendung ist nahezu vollständig schriftlich verfasst.
Deutschlandfunk
www.deutschlandfunk.de/corona-krankenhaeuser-krise-100.html
MedConWeb
www.medconweb.de/blog/tag/kliniksterben/
MyDRG - Kliniksterben
www.mydrg.de/kliniksterben/index.html
Kommentar:
Wir stehen mit dem Bundnis Klinikrettung neben renommierten Gesundheitsökonomen in einem Großbericht. Das bedeutet, dass wir langsam ernst genommen und als Experten wahrgenommen werden.
Unsere Stellungnahme aus Sicht des Bündnis Klinikrettung:
Klaus Emmerich beispielsweise ist im „Bündnis Klinikrettung“ aktiv, einer bundesweiten Bürgerinitiative. Er lebt in der oberfränkischen Kleinstadt Himmelkron und beobachtet vor allem die Veränderung der Krankenhauslandschaft in seiner Umgebung. Aber er will auch bundesweit mit seinen Warnungen Gehör finden.
„Wenn in meiner Umgebung seit 2004 im Umkreis von unter 100 Kilometern zehn Krankenhäuser geschlossen haben, und wenn ich sehe, wie sehr das Gesundheitssystem als Ganzes dann bröckelt, dass ein Krankenhaus ja mehr ist als eine stationäre Einrichtung, sondern dass da dran hängen niedergelassene Ärzte, die den Standort nicht mehr attraktiv finden, weil sie dort nicht mehr überweisen können, weil sie als Belegärzte nicht mehr tätig sein können, wenn eine Bereitschaftspraxis bröckelt, wenn die Notfallversorgung bröckelt und andere Dinge, dann geht mich das was an.“
Emmerich ist Betriebswirt, er hat vor seinem Ruhestand knapp 18 Jahre bei den kommunalen Krankenhäusern des Landkreises Sulzbach-Rosenberg im Norden Bayerns gearbeitet, acht Jahre davon als Vorstand. Schon als er noch berufstätig war, hat er sich tief in die Frage eingearbeitet, was brauchen Krankenhäuser, damit sie wirtschaftlich überleben können? Das Kalkulieren mit sogenannten Fallpauschalen war sein Alltag. Nach ihnen wird die Behandlung in deutschen Krankenhäusern abgerechnet. Mehrere Tausend dieser im Fachjargon DRGs genannten Pauschalen gibt es, die – je nach Diagnose – unterschiedlich hoch ausfallen.
Diskussion um Fallpauschalensystem
Sie bringen vor allem zwei wirtschaftliche Anreize mit sich, sagt Emmerich: Möglichst viele einzelne Leistungen abzurechen. Und möglichst Leistungen abzurechnen, bei denen der Aufwand fürs Krankenhaus in einem guten Verhältnis zum Ertrag steht. Das gilt vor allem für bestimmte Operationen.
„Natürlich haben auch wir uns strategisch überlegt, wenn es darum ging, unser Leistungsspektrum auszuweiten: Was rechnet sich? Was rechnet sich nicht? Da ist die Gefahr dann schon da. Und das ist auch die Kritik am Fallpauschalensystem, dass das Fallpauschalensystem genau solche Entscheidungsprozesse begünstigt. Und das Fallpauschalensystem ist spätestens nach der Corona-Pandemie gescheitert.“
Die Bundesregierung hat den Krankenhäusern zwar hohe Millliardensummen an Extra-Zuschüssen gegeben, um den Zusatz-Aufwand durch die Corona-Krise auszugleichen. Doch diese einmaligen Zuschüsse ändern an einem Grundproblem nichts, sagt Emmerich: Wenn es Kliniken nicht gelingt, möglichst viele gut bezahlte Fallpauschalen abzurechnen, rutschen sie ins Defizit. Nach Daten des Deutschen Krankenhausinstituts vom vergangenen Dezember haben im Jahr 2020 knapp 30 Prozent der Kliniken Verlust gemacht. Fürs zurückliegende Jahr erwarten 60 Prozent einen Verlust, also doppelt so viele. Oft gleichen die Träger, also beispielsweise Städte und Landkreise, die Verluste aus.
Doch wenn Träger defizitäre Kliniken irgendwann schließen, bringe das für viele Menschen vor allem in ländlichen Regionen Deutschlands weitere Fahrzeiten mit sich, warnt Emmerich. In der Medizin gelten 30 Minuten für Notfälle als Obergrenze, länger sollte ein Patient nicht zur nächsten Notaufnahme brauchen.
Im Notfall ist die Zeit bis zum Krankenhaus für viele Patienten und Patientinnen entscheidend (dpa)
Auf einer Karte, die der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen online gestellt hat, kann der frühere Klinikchef aber quer durch Deutschland Dutzende Krankenhäuser zeigen, bei denen die Fahrzeit jetzt bereits länger ist – was seiner Ansicht nach lebensgefährlich sein kann.
„Auf dieser Seite sehen Sie jetzt schon, dass es Erreichbarkeiten gibt um das Krankenhaus herum mit über 30 und über 40 Minuten. All diese markierten Gebiete sind jetzt schon so weit.“
...
Den ganzen Bericht mit konträhren Stellungnahmen können Sie oben per Link anwählen.
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