Tierschutz

Stadttauben brauchen betreute Taubenhäuser - Städte brauchen betreute Taubenhäuser

Petition richtet sich an
Deutscher Städte - und Gemeindebund
3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2021
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

16.03.2022, 19:03

Teil 2)
Notwendige Neubewertung:
Eine Neubewertung vom Begriff Brieftaube scheint nach einer Evaluierung überholter Werte, wie z. B. Botendienste erledigen, unumgänglich. Historisch entspricht die "Brieftaubenzucht" heute nicht mehr den traditionsspezifischen Anforderungen: Taubenhaltung für Nachrichtenübermittlung. Die Klassifizierung "Brieftaube" erscheint unter dieser Betrachtung gegenwärtig nicht mehr existent zu sein. Die Züchter tun dies ja auch nicht mehr: Auch sie lassen ihre Wettbewerbstauben keine Nachrichten und keine Briefe mehr transportieren. Es geht schon lange nicht mehr um den Wertebegriff Tradition, die uns "jahrhundertelang" vertraut erschien. Der Verband der Wettbewerbstauben beschreibt seine vorrangigen Interessen an der Taube wie folgt: Distanzflüge und der damit verbundene Wettbewerb machen den besonderen Reiz unseres Hobbys aus. Auch damit wird selbstredend der Begriff "Brieftaubenwesen" inhaltlich und substanziell von den Züchtern selbst in Abrede gestellt. Der Unterschied von früher zu heute besteht darin, dass sich die historisch definierte Brieftaube zu keiner Zeit in einem Wettbewerb mit ihren Artverwandten befunden hat, auch von ihren früheren Haltern nicht in einen derartigen Wettbewerb gezwungen wurde, wenn sie zur Übermittlung von Nachrichten und Briefe auf die Reise geschickt wurde.

Lippenbekenntnisse sind kein Beleg für ernsthafte Veränderungen:
Deshalb erscheint mir die Anerkennung eines "Brieftaubenwesens", das nicht mehr existiert, als immaterielles Kulturerbe, mit Verlaub, formal nicht zielführend zu sein, wenn wir über bestehende Traditionen mit vertrauten Inhalten in Verbindung mit diesem Wesensbegriff sprechen wollen. Ob sich der Taubenwettbewerbsverband in Deutschland, sich gemäß den im Vorfeld der letzten Jahre angesprochenen tierschutzrelevanten Einwände, einem Dialog mit den Tierschützern geöffnet hat, ist mir nicht bekannt. Diese Öffnung zum Dialog wurde ja von Ihnen als Begründung Ihrer Anerkennung angeführt. Hat dieser Dialog vor Ihrer Anerkennung bereits begonnen? Konnte dieser angeblich offene Dialog bezüglich der berechtigten Einwände, die vom Tierschutz gegen eine Anerkennung angeführt wurden, und zur Ablehnung im Jahr 2018 geführt haben, die Bedenken der Tierschützer befrieden? Allseits auf Nachfrage habe ich erfahren können, dass es diesen offenen Dialog (noch) nicht gibt. Hier muss meines Erachtens also noch geklärt werden, mit wem der Verband den offenen Dialog begonnen hat. Und wer diese Gesprächspartner aus dem Tierschutzbereich sind, die diesen angeblichen Dialog mit dem Verband führen. Allein eine Dialogbereitschaft als Lippenbekenntnis formuliert ist noch kein Beleg dafür, dass tierschutzrelevante Veränderungen, hinsichtlich der vorgebrachten Bedenken diesem Wettbewerbswesen gegenüber, stattgefunden haben. Es fehlen dazu eindeutige Belege!

Anerkennung ist beschämend:
Die Anerkennung Ihrerseits ist aber bereits erfolgt, und dies unabhängig von berechtigten tierschutzrelevanten Einwänden. Dazu haben all die Tierschutzvereine, die ihre Einwände fundiert und existenziell in den letzten Jahren eingebracht haben, bereits ihre Enttäuschung und Kritik über die erfolgte Anerkennung zum immateriellen Kulturgut ausgesprochen. Diese Enttäuschung ist nachvollziehbar und wird die Anerkennung in ihrer Berechtigung auch gesellschaftsrelevant trüben. Deshalb werden wir von den Stadttaubenschutzvereinen weiterhin bemüht sein, in unseren Expertisen diese von Ihnen erfolgte Anerkennung inhaltlich zu bewerten. Ein Ansuchen auf Aberkennung wird von uns nicht ausgeschlossen. Eine weitere Dokumentation über die realen Inhalte des Renntaubenwesens wird folgen. Eine Aberkennung des Begriffes "Brieftaubenwesen" in unserer Bewertung ist bereits erfolgt. Wir verstehen uns als Korrektiv in Tierschutzbelangen, wenn es um das Tierwohl bei den Tauben geht. Und wir sehen in Ihrer Anerkennung formal den Fehlbegriff einer nicht mehr existierenden Tradition, deren Kultur längst einer Vergangenheit angehört. Beschämend sehen wir auch, dass Sie unsere Einwände anfänglich akzeptiert, aber letztendlich doch übergangen haben. Beschämend finden wir auch, dass sie in Ihrer vorgenommenen Bewertung die Realitäten dieser neu zu bewertenden Taubensportart in keiner Weise als erkennbares Tierleid sehen.

Wir hoffen auf eine Neubewertung nach gegebener Zeit von Ihnen bezüglich der Anerkennung dieses Renntaubenwesens, und verbleiben mit
freundlichen Grüßen
Hans Lutsch, Obmann
ARGE Stadttauben Salzburg


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