Tierschutz

Stadttauben brauchen betreute Taubenhäuser - Städte brauchen betreute Taubenhäuser

Petition richtet sich an
Deutscher Städte - und Gemeindebund
3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2021
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

16.03.2022, 18:26

Teil 1)
Wie ist das möglich: Da wird das "Brieftaubenwesen" zum immateriellen Kulturgut erklärt, ohne dass es die Brieftaube in Ihrer Wesensbestimmung noch gibt?
​Wir staunen, und sind zugleich sprachlos. Sprachlos, weil diese Anerkennung so nicht hätte passieren dürfen!
Ohne Transparenz:
Mit Spannung habe ich Ihre Entscheidung bezüglich der Anerkennung des "Brieftaubenwesen" zum immateriellen Kulturerbe auf Bundesebene in Deutschland erwartet. Mit Spannung auch deshalb, weil diese Anerkennung, sollte sie tatsächlich erfolgen, einen massiven Einfluss auf viele Tierschutzbelange in unseren Städten nimmt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dadurch die Verlustdynamik an Tauben aus den Züchterschlägen, in unseren Städten keinen gegenteiligen Effekt erfahren wird. Diese Anerkennung wird die bestehende Realität um diesen Taubensport noch dynamisieren, leider nicht stoppen. Auch die Taubennotfälle, verursacht durch diesen Sport, auch weithin gut dokumentiert, werden weiterhin Bestand haben. Dazu gab es bereits eine aufschlussreiche Dokumentation von Experten und Tierschützern, die Ihnen vorgelegt wurde, und die die Anerkennung dieser auf Hochleistung gepeitschten Taubenzüchtungen mit Recht in Frage gestellt hat. In den Dokumentationen wurde das Tierleid faktisch dargelegt. Kurzzeitig auch mit Erfolg. Nun haben Sie aber anders entschieden. Entschieden auch ohne Transparenz. Und der "Verband der deutschen Brieftaubenzüchter" hat Ihre Entscheidung, und damit die Anerkennung offiziell mit Freude bekannt gegeben.
Das Wesen "Brieftaube":
Der Verband der "Brieftaubenzüchter" in Deutschland hat dazu folgendes geschrieben: "Die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe ist ein Zeichen der Wertschätzung für ein Kulturgut, welches Natur und Zivilisation seit Jahrhunderten verbindet und den Menschen bereits große Dienste erwiesen hat. Beim Brieftaubenwesen steht die Brieftaube im Vordergrund". Dass die mit bestimmten Attributen verbundene "Brieftaube" hier im Vordergrund stehen soll, muss nach eingehenden Prüfungen der bestehenden Realitäten bezweifelt werden. Den Dienst, denn diese Tauben Ihren Züchtern erweisen, hat mit dem "Brieftaubenwesen" nichts mehr zu tun! Zum Begriff "Brieftaubenwesen" möchte ich anmerken, dass es sich hier inhaltlich nicht mehr um das Wesen "Brieftaube" handeln kann, da das Wesentliche einer ganzen Art oder Gattung in seiner Bedeutung in der neuzeitlichen Verwendung der besagten Taube gänzlich fehlt. Es fehlt die historisch im Wesen vermittelte "Wertschätzung" bei der sogenannten Brieftaube, nämlich ihre Fähigkeit zum Botendienst zu fördern. Alleine diese Förderung wäre als traditionsweisender Dienst für den Menschen hier zu bewerten gewesen.
Züchtung von "Wettbewerbstauben:
In den Züchterbehausungen werden der Taube aber ganz andere Wette aufgezwungen. Neuzeitlich muss diese Tradition der historisch anschaulichen, aber auch als ehemalig zu betrachtenden Brieftaube, deshalb anders bewertet werden: Das "Brieftaubenwesen" gibt es in dieser inhaltlichen Wesensvermittlung einer ehemaligen Tradition nicht mehr! Die ehemalige Brieftaube transportiert heute keine Briefe, keine Nachrichten, sie dient ausschließlich als Sporttaube! Das Wesen der "Brieftaube" wurde ihr genommen und in andere davon entfremdete Zielsetzungen überführt. Deshalb erscheint mir die Verwendung des Begriffes "Brieftaubenwesen" auch formal irreführend zu sein. Der von Ihnen anerkannte "Brieftaubensport" verfolgt erkennbar und auch offiziell ein anderes Ziel. Die Zuchtintension besteht im Preisgeld für Hochleistungsfavoriten: Es geht um die Züchtung von "Wettbewerbstauben". Diese Zuchtselektion, eine für Wettbewerbe ausgewählten Taubenart, beruht vorrangig auf den Attributen einer hochleistungsorientierten Anforderung an die Taube. Es wird nach uns bekannten Informationen auch unterschieden zwischen "Versagern" und erfolgreichen Taubentypen. Nach den Preisgeldern und dem regen Handel mit den Tauben auf internationaler Ebene - hier werden bereits Millionenbeträge geboten - sind vor allem die Hochleistungsansprüche an die besagten Tiere kritisch zu erwähnen. Nachzulesen in einschlägigen Foren, wird von "harten Selektionen" von "Gewinnertauben" gesprochen.

Hans Lutsch, Obmann
ARGE Stadttauben Salzburg

Teil 2 folgt.


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