07.05.2024, 20:27
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer:
nachfolgend abgedruckt, die Anfrage der EU-Abgeordneten Manuela Ripa an die EU-Kommission.
( Im Bild rechts: die EU-Abgeordnete Manuela Ripa beim Taubenhausbesuch in Saarbrücken / Quelle Stadttauben Saarbrücken e.V. / Helga Ehretsmann )
Anfrage zur schriftlichen Beantwortung E-000871/2024
an die Kommission
Artikel 138 der Geschäftsordnung
Manuela Ripa (Verts/ALE)
Betrifft: Durchsetzung tierfreundlicher Maßnahmen zur Eindämmung der Taubenpopulation in europäischen Großstädten
Die Stadttaube bevölkert als herrenloses und freilebendes domestiziertes Haustier viele europäische Städte.
Um die Population einzudämmen, führen viele Länder häufig ein Fütterungsverbot ein. Ein solcher Mangel an angemessener Ernährung führt zu lang anhaltendem und erheblichem Leid für diese Vögel, die zuchtbedingt genetisch auf menschliche Fürsorge angewiesen sind. Dies führt zu einem qualvollen Tod nicht nur der Elternvögel, sondern auch der Küken und flugunfähigen Jungtauben.
Viele Länder entscheiden sich immer noch für diese tierfeindliche Methode, obwohl alternative Maßnahmen nachweislich wirksam und erfolgreich sind, z. B. der systematische Austausch von Gelegen mit Eiattrappen in betreuten Taubenhäusern mit ausreichend artgerechter Fütterung oder im Einzelfall die Einrichtung kontrollierter, offener Futterstellen.
Sachverständige sind sich einig, dass die Lösung nicht ein Fütterungsverbot, sondern eine systematische, tierschutzkonforme Kontrolle der Taubenschläge ist. Städte, die Fütterungsverbote verhängen, sollten gesetzlich verpflichtet werden, im gesamten Gebiet Taubenschläge und kontrollierte Futterstationen zu errichten, um den nationalen Tierschutzgesetzen und Artikel 13 AEUV zu entsprechen. Daher sollten sich die Mitgliedstaaten sowohl finanziell als auch personell an der Finanzierung der Taubenhäuser und deren Bewirtschaftung beteiligen.
Welche konkreten Maßnahmen gedenkt die Kommission einzuleiten, um die Mitgliedstaaten dazu zu bewegen, das Fütterungsverbot für Stadttauben abzuschaffen und durch tierfreundlichere Maßnahmen zu ersetzen?
Eingang:20.3.2024