Region: Deutschland
Bild der Petition SPD-Mitglieder gegen CETA & TTIP für eine ökologisch-soziale Handels- und Wirtschaftspolitik
Wirtschaft

SPD-Mitglieder gegen CETA & TTIP für eine ökologisch-soziale Handels- und Wirtschaftspolitik

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
SPD-Führung und SPD-Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger

1.751 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

1.751 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

30.05.2016, 14:39

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition „SPD Mitglieder gegen CETA & TTIP für eine sozial-ökologische Handels- und Wirtschaftspolitik,

Wir danken herzlich für die Unterstützung der Petition! In die Begründung des Petitionstextes haben wir konkrete Kritikpunkte an CETA aufgenommen und kurz erläutert, ähnlich wie sie von Euch in den Kommentaren beschrieben werden und wie sie auch in der ausführlichen Begründung zur Petition (in der pdf-Fassung) stehen. Unsere konkreten Kritikpunkte sind die Investor-Staats-Schiedsgerichtsbarkeit, die übergeordneten Liberalisierungsverpflichtungen und die regulatorische Kooperation. Bei jeder Änderung des Textes müssen selbstverständlich die Unterstützerinnen und Unterstützer informiert werden. Wir sehen nun keine weiteren Änderungen vor.

Mit solidarischen Grüßen,

Hildegard Bedarff


Neuer Petitionstext: Es ist wichtig, dass wir als SPD-Mitglieder jetzt aktiv werden, da das kanadisch-europäische Abkommen CETA - eine Blaupause für TTIP - bereits allein durch einen Beschluss des Handelsministerrates in den nächsten Monaten zu großen Teilen in Kraft treten soll. Mit den Abkommen würde die ungehemmte Liberalisierung, die ab 2008 in die internationale Banken, Finanz- und Wirtschaftskrise geführt hat, in noch radikalerer Form fortgesetzt werden. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft würden dem Freihandelspostulat untergeordnet. Die Abkommen enthalten keine verbindlichen hohen Sozial- und Umweltstandards. Vielmehr verhindern sie, dass die Parlamente in Zukunft bessere Standards beschließen können. Der breite Widerstand der Zivilgesellschaft in Europa und Nordamerika zeigt, dass diese Politik nicht im Sinne der Bevölkerung ist. Die roten Linien, die die SPD auf dem Parteikonvent im Juli September 2014 beschlossen hat, werden bei weitem nicht eingehalten. Die derzeitige Wertedebatte in der SPD wird erst glaubwürdig, wenn sich auch die Parteispitze klar gegen CETA und TTIP ausspricht. Denn mit diesen Abkommen würde die Politik den Handlungsspielraum verlieren, den sie braucht, um Gerechtigkeits- und Nachhaltigkeitsziele durchzusetzen. Wenn die SPD jetzt gemeinsam mit der sozialen Bewegung gegen CETA und TTIP und für ein Umdenken in den Wirtschaftsbeziehungen kämpfen würde, entstünden daraus positive Impulse für die Zukunft der europäischen Sozialdemokratie.
Die SPD muss jetzt die Reißleine ziehen, ehe durch das vorläufige Inkraftsetzen von CETA Fakten geschaffen werden, die später kaum zu korrigieren sein werden. Als SPD-Mitglieder fordern wir die Parteiführung auf, CETA und TTIP jetzt zu stoppen! Wir fordern alle politischen Entscheidungsträger auf, CETA zu verhindern und sich für einen Abbruch der Verhandlungen über TTIP einzusetzen!


Neue Begründung: Demnächst sollen voraussichtlich die europäischen Handelsminister über die „vorläufige Anwendung“ entscheiden. Anschließend soll vom Europäischen Parlament ebenfalls ein Votum eingeholt werden. Allerdings kann das EU-Parlament dieses Verfahren nicht durch ein Veto blockieren.(1) Die „vorläufige Anwendung“ bedeutet, dass die Bereiche von CETA, die in die alleinige Zuständigkeit der EU fallen, bereits völkerrechtlich verbindlich eingeführt werden können.(2) können. Inwiefern die Parlamente zu einem späteren Zeitpunkt ein vorläufig angewendetes Abkommen und dessen Auswirkungen überhaupt noch stoppen können, ist strittig. Wenn durch die Marktöffnung von CETA z.B. die bäuerliche Landwirtschaft in Europa weiter zerstört ist, wird, lässt sich das später kaum noch korrigieren.
Der europäische Handelsministerrat hat am 13. Mai 2016 auch seine Zustimmung zum zügigen Umsetzen von CETA signalisiert und die Fortsetzung der Verhandlungen zu TTIP begrüßt. Die Große Koalition in Berlin unterstützt die „vorläufige Anwendung“ ebenfalls, obwohl sie bisher immer wieder versprochen hat, dass CETA und TTIP nur nach Zustimmung des Bundestages in Kraft treten könnten.
Mit Dies sind zentrale Kritikpunkte an CETA und TTIP:
a.) Das umstrittene System der Investor-Staats-Schiedsgerichtsbarkeit wird durch CETA noch weiter ausgebaut. Ein neu zu schaffender Handelsgerichtshof bzw. Schiedsstellen sollen ohne Bindung an Europäisches Recht, an das Grundgesetz und weitere deutsche Gesetze entscheiden können. Sie können sich bei ihren Entscheidungen über europäisches und deutsches Recht hinwegsetzen. Somit entsteht eine Nebenverfassung. Die im Grundgesetz verankerten Grundprinzipien des Sozialstaates und des Umweltschutzes müssen bei Abwägungen nicht berücksichtigt werden. Viele Tausend Unternehmen könnten die Sonderklagerechte bei CETA nutzen und z.B. gegen eine Anhebung der Gewerbesteuern in einer Kommune oder
den Abkommen würde Ausstieg aus fossilen Energieträgern klagen.
b.) Die übergeordneten, pauschalen und umfassenden Liberalisierungsverpflichtungen,
die ungehemmte Liberalisierung, die ab 2008 auch für bisher geschützte und zukünftige Bereiche in die internationale Banken, Finanz- und Wirtschaftskrise geführt hat, in noch radikalerer Form fortgesetzt werden. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft würden dem Freihandelspostulat untergeordnet. Die Abkommen enthalten keine verbindlichen hohen Sozial- gelten sollen, engen den Gestaltungsspielraum der Politik empfindlich ein.
c) CETA sieht die Einrichtung von transatlantischen Gremien vor, die CETA verbindlich auslegen
und Umweltstandards. Vielmehr verhindern sie, weiterentwickeln sollen, ohne dass immer eine parlamentarische Zustimmung eingeholt werden muss. Diese Gremien sollen außerdem Gesetzesinitiativen aller politischen Ebenen auf ihre Handels- und Investorenfreundlichkeit hin überprüfen, noch ehe sie in den Parlamenten selbst beraten werden. Wirtschaftsvertreter sollen dabei umfassende Informations- und Beratungsrechte erhalten. Der Primat der Politik würde durch den Primat der Ökonomie ersetzt.
Wenn Parlamente und Regierungen nicht mehr über wichtige politische Fragen im Sinne des Gemeinwohls entscheiden können, verkommen Wahlen zur Farce und das verfassungsmäßig garantierte demokratische Wahlrecht der Bürgerinnen und Bürger wird verletzt. Wir fordern, dass Politik und Gesellschaft selbst entscheiden dürfen über die Organisation der Daseinsvorsorge, des persönlichen Nahverkehrs, der Bildung und Kultur. Wir fordern,
dass die Parlamente in Zukunft bessere Standards beschließen können. Der breite Widerstand der Zivilgesellschaft in Europa und Nordamerika zeigt, dass diese Politik nicht im Sinne der Bevölkerung ist. Gerade unter traditionellen SPD-Wählerinnen -Wählern und innerhalb der SPD-Basis ist eine Ablehnung dieser marktradikalen Abkommen weit verbreitet. Die roten Linien, die die SPD auf dem Parteikonvent im Juli 2014 beschlossen hat, werden bei weitem nicht eingehalten. Die derzeitige Wertedebatte in der SPD wird erst glaubwürdig, wenn sich auch die Parteispitze klar gegen CETA und TTIP ausspricht. Denn mit diesen Abkommen würde die Politik demokratisch legitimierten Gremien den Handlungsspielraum verlieren, behalten, den sie braucht, brauchen um Gerechtigkeits- eine soziale und Nachhaltigkeitsziele durchzusetzen. Wenn ökologische Handels- und Wirtschaftspolitik zu entwickeln. Der politische und wirtschaftliche Erfolg Europas hängt nicht von einem Wettlauf bei der Ratifizierung von Wirtschaftsverträgen ab, sondern von den politischen, sozialen, ökonomischen, ökologischen und technologischen Antworten, die SPD jetzt gemeinsam mit Europa auf die Herausforderungen der sozialen Bewegung gegen CETA Zukunft entwickelt.
(1) Verweise auf ein Gutachten zur Vorläufigen Anwendung
und TTIP und für ein Umdenken in den Wirtschaftsbeziehungen kämpfen würde, entstünden daraus positive Impulse für weitere Literaturangaben enthält die Zukunft der europäischen Sozialdemokratie.
ausführliche Begründung, die als pdf-Fassung angefügt wird.
Ausführliche Begründung (PDF):
www.openpetition.de/pdf/blog/spd-mitglieder-gegen-ceta-ttip-fuer-eine-oekologisch-soziale-handels-und-wirtschaftspolitik_ausfuehrliche-begruendung_1464361884.pdf
Kiel, 26. Mai 2016
Initiatoren: das umWeltforum der SPD-Schleswig-Holstein
Verantwortlich: Eckart Kuhlwein (Geschäftsführer), Dr. Hildegard Bedarff, Wolfgang Vogel (Sprecher des umWeltforums)
Appell von SPD-Mitgliedern
SPD-Mitglieder gegen CETA & TTIP für eine ökologisch-soziale Handels- und Wirtschaftspolitik



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