12.03.2024, 21:33
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
erstmal möchten wir uns für die vielen Kommentare und Anregungen bei Euch bedanken. Ihr gebt uns damit nicht nur wertvollen Input, sondern zeigt uns auch, dass wir nicht allein mit unseren Sorgen um die wertvolle Stadtnatur sind.
Herzlichen Dank dafür und macht weiter so! Das gibt uns Kraft!
Wir wollen am 16.3. um 12 Uhr zu einer Mahnwache bzw.
Kundgebung am Kleinen Leuschner-Platz aufrufen.
Gegenstand soll die nachdrückliche Forderung nach einer deutlichen Wende
in der Stadtpolitik zugunsten des Erhalts von Stadtgrün sein.
Es soll explizit darum gehen, hier Ehrlichkeit einzufordern.
Nämlich entweder endlich eine Berücksichtigung von Biologischer Vielfalt
und Klimaschutz in der Stadtpolitik umzusetzen oder eine ehrliche Ansage
der Stadt: wir machen einfach weiter so, Bauen geht vor. Unsere Anfragen
zur Nichtbeachtung von Landschaftsplan und Stadtklimaanalyse wurden in
der letzten Stadtratssitzung ja schon in diesem Sinne beantwortet.
Wir sehen so viele Beispiele erschreckender Ignoranz gegenüber
Stadtgrün, aber auch gegenüber dem Naturschutzrecht, den Plänen und
Beschlüssen der Stadt, dass wir noch mal sehr dringend auf die
notwendige Kehrtwende hinweisen und dafür demonstrieren.
AUF DEM KLEINEN WILHELM-LEUSCHNER-PLATZ (befindet sich an der S-Bahnstation Schillerstraße/Ecke Martin-Luther-Ring, gegenüber von der Deutschen Bank bwz. der Musikschule) werden wir gemeinsam mit anderen Akteuren am
16.03.2024 UM 12 UHR
mit einem Stand, Plakaten und Redebeiträgen DEMONSTRIEREN!
Wir laden Euch ein dabei zu sein!
Unser Statement zur Kundgebung:
"Leipzigs Verwaltung und Politik haben viele schöne „grüne“ Konzepte.
So wurde der Klimanotstand ausgerufen, eine Strategie für eine Netto-Null-Versiegelung bis 2030 und eine Strategie für die Waldmehrung beschlossen. Es gibt einen Landschaftsplan und eine Stadtklimaanalyse. Und die Stadt Leipzig hat die Deklaration ''Biologische Vielfalt in Kommunen'' unterzeichnet. Sehr fortschrittlich und zukunftsorientiert, so könnte man meinen.
Die Realität sieht allerdings leider völlig anders aus. Systematisch werden wertvolle Brachen und andere Naturflächen großflächig zugunsten von Bebauung zerstört. Zum Bespiel am Bayerischen Bahnhof, am Eutritzscher Verladebahnhof, oder auch auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, wo der gesamte 60-jährige Gehölzbestand gerodet werden soll und eine für die Innenstadt einzigartige und artenreiche Tierwelt ausgelöscht wird.
Immer wieder wird in der sogenannten Abwägung in den Bebauungsplanverfahren gegen die Belange von Natur- und Klimaschutz und für die maximal mögliche Bebauung entschieden, trotz Landschaftsplan und Stadtklimaanalyse. Das Artenschutzrecht wird missachtet: „Die Arten können ausweichen“, so wird behauptet. Aber wohin? Dorthin, wo das Stadtgrün ebenfalls bereits vernichtet wurde? Und der Stadtrat spielt emsig mit in Leipzigs Monopoly, und zwar alle Fraktionen gleichermaßen.
Die Versprechen aus Verwaltung und Politik Pro Natur- und Klimaschutz werden immer wieder gebrochen. Trotz Klima- und Biodiversitätskrise. Obwohl das Stadtklima und die biologische Vielfalt in der Stadt so grundlegend für die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen sind.
Dies können wir nicht akzeptieren! Wir fordern einen Paradigmenwechsel in dieser Stadt und eine Beendigung des Greenwashing und der allgegenwärtigen Heuchelei von „klimagerechter Stadtentwicklung und Bauleitplanung“.
Unsere Petition zum Erhalt der Bäume auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz wurde von der Verwaltung abgelehnt und eine Anhörung zum Thema verweigert, trotz mehr als 6.000 Unterschriften.
Aber wir werden uns dennoch weiterhin Gehör verschaffen!
Kommt zur Demo / Kundgebung am 16. März 2024 ab 12 Uhr am Kleinen Leuschnerplatz (Martin-Luther Ring / Schillerstraße)."
Initiative Stadtnatur Leipzig