03.06.2021, 11:01
Die Hitze in der Innenstadt ist jetzt im Sommer wieder groß! Zum Glück haben wir die Platanen vor dem Hauptbahnhof - in der Tat: eine OASE auf dem Konrad Adenauer Platz!
Wir haben uns jetzt nochmal an die Ratsfraktion der Grünen gewandt, um an die Forderungen der Baumschutzgruppe Düsseldorf zu erinnern, die wir dem damaligen OB-Kandidaten Stefan Engstfeld bei unserer Veranstaltung vor dem Hauptbahnhof übergeben hatten und auch daran, dass er sich komplett gegen Fällungen im Zuge der Neugestaltung des Vorplatzes ausgesprochen hatte. Noch warten wir auf eine Antwort.
Dies sind unsere Forderungen an die Stadtspitze von Düsseldorf – der beschlossenen Klimahauptstadt
Die Baumschutzgruppe Düsseldorf forderte vor der Kommunalwahl 2020, dass bezüglich des Konrad-Adenauer-Platzes eine Überprüfung der Planungen durchgeführt werden solle:
– Da die Bürgerbeteiligung vor der Ausschreibung des Wettbewerbs fehlerhaft war und es deswegen gerade mal zu 50 Einwendungen kam, ist diese zu wiederholen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist entsprechend zu erweitern.
– Da der Erhalt der Bäume auf dem Konrad Adenauer Platz nicht zur Planungsvoraussetzung für das Wettbewerbsverfahren gemacht wurde, ist zu ermitteln, warum unsere Forderungen, die wir jahrelang immer wieder vortrugen, nicht berücksichtigt wurden. Wie wir in unseren Schreiben und Stellungnahmen belegt haben, ist ein vollständiger Erhalt des Baumbestandes möglich, ohne dabei den Anforderungen der Grundstückseigner nicht gerecht werden zu können.
– Der um den Hauptbahnhof angesiedelte Einzelhandel wird einen starken Umsatzeinbruch mit der Eröffnung des Einkaufszentrums im neuen Hauptbahnhof hinnehmen müssen. Daher fordern wir diese Auswirkungen mit den Einzelhandelsunternehmen zu diskutieren und deren Meinung bei den Planungen zu berücksichtigen. Sicherlich würde sich ein Umzug in das neue Bahnhofsgebäude nicht jede/r leisten können.
– Bevor ein erneute Diskussion um die Planungen vor und im Hauptbahnhof wieder aufgenommen wird, sollten die vereinbarten Vertragsbedingungen zwischen der Deutschen Bahn, der Rheinbahn und der Stadt Düsseldorf offen gelegt werden. Dieser Vertrag setzt den Rahmen für die dann noch möglichen Veränderungen der bekannten Planungen, die bisher vorliegen und in keiner Weise akzeptiert werden können, da das Gemeinwohl, mit dem Baum- und Klimaschutz nicht berücksichtigt ist.
– Die Planungen sehen vor, ein unterirdisches Parkhaus vor dem Nordeingang zu bauen und dafür die dort stehenden Bäume zu beseitigen. Ob eine Tiefgarage in diesem Ausmaß noch zeitgemäß ist, kann bezweifelt werden, da der motorisierte Individualverkehr auch aus Gründen für eine gesunde Stadt und des Klimaschutzes rückläufig ist. Der Bau einer Tiefgarage ist nach unserer Überzeugung aber auch schlicht nicht notwendig, da das Parkhaus hinter dem Bahnhofs zu großen Teilen leer steht. Es wird als “Autolagerplatz” für einen Autohändler genutzt, um die wirtschaftlichen Verluste für den Eigentümer zu mildern. Für diesen Zweck wurde es aber nicht gebaut und daher erscheint unsere Forderung zeitgemäß und berechtigt.
Untersagen Sie die Nutzung des Parkhauses durch ein Autohändler und führen sie die vorhandene Parkfläche ihrem Gemeinwohl orientierten Nutzen zu: Der Aufnahme der Fahrzeuge von Besuchern und Nutzern des Hauptbahnhofs. Dann ist ein Tiefgaragenneubau vor dem HBF überflüssig.
Wir möchten hiermit den Stand der Dinge erfragen mit der Aufforderung und dem Wunsch, uns in die weiteren Schritte transparent einzubeziehen.
Uli Schürfeld
Andrea Vogelgesang