Umwelt

Rettet den Wald am Lämmchesberg! Keine Rodung unserer Waldfläche

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel

3.146 Unterschriften

Der Petition wurde teilweise entsprochen

3.146 Unterschriften

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

Neuigkeiten

19.02.2020, 19:19

Durchblick im Uniwald?
Die Bürgerinitiative Uni/Stadt/Wald-Schutz fordert in der Diskussion um die geplante Erweiterung der TU in den Wald einen transparenten Entscheidungsprozess, der Naturschutz und Bürgerinteressen würdigt. Sie kritisiert Besprechungen von zuständigem Landesbaubetrieb (LBB), Unileitung und politischen Parteien unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Unter Berufung auf das Landestransparenzgesetz hat die BI nun den LBB um die Offenlegung interner Gutachten gebeten. Diese sollen als Diskussionsgrundlage in einer vom Stadtrat versprochenen Anhörung und Bürgerversammlung dienen.
Auch wenn man zu dieser winterlichen Jahreszeit durch den Uniwald geht, kann man es hören: ein schnelles Klopfen und Trommeln von hoch oben und überall. Doch woher? Und wer? Trotz blattarmem Winterwald muss man den Blick doch einige Zeit durch die Baumwipfel schweifen lassen, bis man ihn endlich entdeckt: den Buntspecht. Er ist nicht der einzige der diesen Wald braucht und liebt. Für viele Pfälzer ist ihr Wald ein Stück Heimat. Für viele Lautrer ist ihr Uniwald ein gut erreichbares und viel genutztes Naherholungsgebiet. Gerade dieser Wald trägt nicht unwesentlich zum angenehmen Klima der angrenzenden Siedlungsgebiete bei. Mit sich rasant zuspitzender Klimaproblematik wird Wald per se auch aus weiterem Blickwinkel zunehmend wertvoller und schützenswerter. Um so größer war die allgemeine Bestürzung als Mitte letzten Jahres bekannt wurde, dass es Bestrebungen seitens des Landesbaubetriebs gibt, 10 Hektar Uniwald in Bauland umzuwandeln, um ein neues Chemiegebäude für die TU zu errichten. Das betreffende Gebiet erstreckt sich vom südost Ende des TU-Campus, über den Waldeingang am Sommerhaus, vorbei am Heinrich-Heine-Gymnasium bis hinunter zu den Anlagen des Tennisclubs Rot-Weiss. Obwohl der Dekan des Fachbereichs Chemie die für ein neues Chemiegebäude nötige Flächen inzwischen auf nur 3000 bis 4000m2 beziffert hat (Rheinpfalz vom 26.09.2019), stehen die 10 Hektar nach wie vor im Raum.
Die im August letzten Jahres gegründete Bürgerinitiative Uni/Stadt/Wald-Schutz möchte sicherstellen, dass der Uniwald zumindest nicht leichtfertig geopfert wird. Wie wiederholt betont, geht es der BI dabei nicht darum, einen nötigen Ersatz für das in die Jahre gekommene Chemiegebäude zu verhindern, oder gar der Weiterentwicklung der TU im Wege zu stehen. Vielmehr fordert die BI die sorgfältige und ergebnisoffene Prüfung von Alternativen, transparente Entscheidungsprozesse, die Bürgerinteressen einbeziehen und den Wert des Waldes richtig bemessen. In einer Unterschriftensammlung fand die BI in kurzer Zeit über 3000 Unterstützer dieser ihrer Forderungen. Am 28.08.2019 folgten rund 300 Interessierte einer Einladung der BI zum Waldspaziergang: In etwa einer Stunde wurde das Areal abgelaufen und dabei informiert und diskutiert. Auch der Chemie-Dekan war unter den Teilnehmern und stellte sich den Fragen.
Vor allem mangelnde Transparenz gab der BI bisher Grund zur Sorge: Eine vom LBB vorgelegte städtebaulichen Untersuchung des Büros BBP betrachtet 6 in Abstimmung mit Stadt und TU vordefinierte mögliche Bauplätze am Rand des Campus. A priori denkbare Möglichkeiten wie ein Anbau an das bestehende Gebäude, Bau auf Parkflächen, alternative Bauplätze in Campusnähe, etc. werden nicht untersucht. Die wirtschaftliche Bewertung beim Vergleich dieser Standorte greift auf eine nicht veröffentlichte Untersuchung des Büros WPW GmbH Beraten Planen Steuern zurück. Auch die Möglichkeit der Sanierung des alten Gebäudes wird verworfen, und zwar mit Verweis auf eine ebenfalls nicht veröffentlichte Untersuchung des Büros WPW GmbH Beraten Planen Steuern. Weitere Fragen bleiben offen z.B. in Bezug auf ökologische und klimatologische Aspekte, sowie die Einbindung in einen langfristigen Campus-Entwicklungsplan. Die BI bittet daher in einem Brief vom 11.01.2020 den LBB unter Berufung auf das Landestransparenzgesetz um Offenlegung entsprechender Unterlagen. Der Ausschluss von BI und Öffentlichkeit bei Gesprächen von LBB, Unileitung und Vertretern der politischen Parteien stieß auch bei einigen Stadträten in einer Ratssitzung im November auf Unmut. Dem entgegen wurde schon in der Sitzung vom 02.09.2019 beschlossen, dass es zum Thema Uniwald eine Anhörung und Bürgerversammlung im Stadtrat geben solle. Die schriftliche Bestätigung dieses Beschlusses in Form des entsprechenden Protokolls ließ jedoch bis letzte Woche auf sich warten.
Über Datum und weitere Details herrscht nach wie vor Unklarheit. Die BI
wünscht sich, offiziell zu diesen Gesprächen eingeladen zu werden. Sie
geht selbstverständlich davon aus, dass der Stadtrat keine Entscheidung
vor Anhörung oder Bürgerversammlung trifft.
Trotz aller Unklarheiten besteht also noch Hoffnung, dass man im
gemeinsamen Dialog eine Lösung findet, die Uni und Wald gerecht wird.
Besonders hoffen die Mitglieder der BI Uni/Stadt/Wald-Schutz, dass auch
unsere Kinder noch lange das Klopfen und Trommeln im Uniwald hören werden.


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