12.06.2020, 21:37
„Habe keine Angst, lächerlich zu sein, sondern handle.“
Es ist diese Maxime des Namenspatrons unserer Schule, die uns, die sechs Elternvertreter in der Schulkonferenz des ASG und Initiatoren dieser Petition, in diesen Tagen in besonderer Weise begleitet und motiviert. Denn: Mit jeder Unterschrift, die wir für unsere Petition erhalten, wächst nicht nur unser Mut. Es wächst auch unsere Verantwortung und unser inniger Wunsch, in der wenigen Zeit, die uns bleibt, etwas bewirken zu können.
Es wächst genauso aber auch unsere Sorge, dass alle Bemühungen und unser gemeinsames Eintreten für ein reguläres Bewerbungsverfahren um die Schulleitungsstelle am ASG im Räderwerk der Bürokratie zermahlen werden könnten. Denn bis dato hat die Obere Schulaufsichtsbehörde sowohl die Stadt Hürth als Schulträger als auch uns, die ASG-Schulgemeinde, vor allem spüren lassen, wie selbst- und machtbewusst mitunter BehördenvertreterInnen agieren können, wenn sie denn der Überzeugung sind, dass sie nur die Spielräume ausnutzen, die Gesetze und Verordnungen ihnen lassen.
Deshalb haben wir beschlossen, über diese Petition hinaus zu handeln: Um dennoch mit der Petition zu beginnen. Sobald die einwöchige Frist, die wir uns selbst gesetzt haben, um möglichst viele Stimmen einzusammeln, vorbei ist, geht diese Petition an den Petitionsausschuss des Landtags in Düsseldorf. Damit sie dort möglichst weit oben auf dem Stapel landet, brauchen wir so viele Unterschriften wie möglich! Deshalb hier noch einmal unser eindringlicher Appell: Bitte verbreiten Sie/verbreitet in Ihren/euren Netzwerken unsere Petition; über Facebook, über Twitter, über WhatsApp usw.!
Damit unsere Petition aber auch von möglichst vielen Abgeordneten im Ausschuss als „dringend!“ beachtet wird, bereiten wir – insbesondere durch die Vermittlung der Hürther Parteispitzen von CDU, SPD und Grüne – wir die entsprechenden Landtagsabgeordneten im Petitions- und Schulausschuss bereits auf das Eintreffen unserer Petition vor.
Wir freuen uns auch sehr darüber, dass wir die nun anstehenden Gespräche mit der Bezirksregierung im engen Schulterschluss mit unserer Stadt- und Verwaltungsspitze führen können: Bürgermeister Dirk Breuer und Schuldezernent Jens Menzel haben kurzfristig mehrere Stunden in ihren Terminkalendern freigeräumt, um der Oberen Schulaufsichtsbehörde möglichst viele Optionen für ein Treffen am Montag, 15. Juni, oder Dienstag, 16. Juni, vorschlagen zu können. Gemeinsam werden wir dort vorstellig werden und gemeinsam die Forderungen vorbringen, die bis jetzt unsere Petition ausmachen. Übrigens: Ginge es nach der Einladung der zuständigen Dezernentin, dann hätten wir Elternvertreterinnen und -vertreter uns am Mittwoch allein in die Bezirksregierung begeben sollen und dort nicht nur auf sie, sondern auch auf eine juristische Dezernentin treffen sollen.
Es wäre naiv, wenn wir in diesen Tagen auch nicht auf die Stimmen derjenigen hören würden, die uns aus eigener leidvoller Erfahrung davon berichten, wie unbeirrbar Bürokratinnen und Bürokraten ihre einmal getroffenen Entscheidungen gegen alle Widerstände hinweg durchzusetzen bereit. Ganz im Sinne eines Pontius Pilatus: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“
Und deshalb setzen wir jetzt auch noch zusätzlich auf die, die zum Glück das schreiben und senden dürfen, was sie selbst recherchiert haben. Wir freuen uns, dass mittlerweile sowohl lokale als auch überregionale Medien unser Anliegen zum Anlass eingehender Recherchen nehmen: Redakteure von WDR und SPIEGEL gehen der Sache nach und werden vielleicht auch noch Licht ins Dunkel des Vorgehens der Bezirksregierung bringen.
Wir sind sehr gespannt, denn mittlerweile haben uns Mutmaßungen über Hintergründe dieses doch sehr ungewöhnlichen Einschreitens der Oberen Schulaufsichtsbehörde erreicht, von denen wir hoffen, dass sie sich als wilde Spekulation herausstellen und nicht mit Fakten hinterlegen lassen.
Zum Schluss eine kleine Rechnung: Am ASG gibt es pi mal Daumen 1400 Schülerinnen und Schüler. Sie alle dürfen in dieser Online-Petition ihre Stimme abgeben und unterzeichnen. Einmal angenommen, 80% wären bereit, dieses Anliegen zu unterstützen, dann wären wir bei 1120 Stimmen. Wenn jedem und jeder gelänge, mindestens ein Elternteil und zwei Verwandte für diese zu gewinnen... dann wäre das noch einmal ein großer und wichtiger Anschub dieser Petition. Also: Es dürfen alle mitmachen: SchülerInnen, Eltern, Onkels und Tanten, Omas und Opas und alle Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Vorgehen der Bezirksregierung das sehen, was der Hürther Bürgermeister so schön eine "obrigkeitliche Entscheidung" genannt hat, die vielleicht einigen wenigen nutzt und in ganz vielen das Vertrauen in demokratisches Behördenhandeln zu zerstören droht.