Region: Thüringen
Kultur

Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

17.01.2017, 23:22

Hans-Georg Boehm.
Edeffingerstr. 9
98970 Bad Mergentheim

Thüringer Allgemeine Zeitung
Postfach
99084 Erfurt

Offener Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Thüringen Udo Ramelow

Betr. Bericht “Ordensburg wird erneut verkauft“ von Klaus Jäger vorn 3.12. 2016

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, 12.1. 2017

nirgends in Deutschland ist die Dichte von Burgen und Schlössern so hoch wie in Thüringen. Das kleine Land war ein Flickenteppich von Fürstentümern. Dazu gehörten auch die Niederlassungen (Kommenden) des Deutschen Ordens. Landkomtur von Thüringen war auch, der Kardinal Christian Augusts Herzog von Sachsen-Zeitz, gest. 1725.

Nachzulesen im Buch, Politische Geschichte des Deutschen Ordens“ von Dr. Ch. Krollmann, von 1932, Seite 6.

Die schnelle Entscheidung des Finanzausschusses des Landtages in Thüringen kann ich mir nur so erklären, dass die betreffenden Personen über den historischen Wert der Immobilie „Burg Liebsedt“ keine Kenntnisse haben.

Zu entschuldigen wäre diese Entscheidung so, dass sie 40 Jahre ungewollt eingesperrt waren, wie die gesamte Bevölkerung ihres Landes. Liebstedt war auf ihrem Papier eine Immobilie wie jede andere, die für einen guten Preis verkauft werden soll.

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die einzig, erhaltene Durchgangsburg des Deutschen Ordens in Europa als Kulturgut zu erhal¬ten, wie die Johanniterburg Kühndorf, Privatbesitz aber zugänglich, oder die Runneburg, Stiftung Thüringen Schlösser und Gärten, usw.

Die Deutsche Burgenvereinigung wäre für ihre Entscheidung ein guter Ratgeber gewesen, damit die Burg für die Besucher frei bleibt und eine Freude daran hat, auch im Sinne des aufstrebenden Fremdenverkehrs im Land Thüringen. Glückwunsch!

In diesem Sinne bitte ich Sie, Ihre Finanzverwaltung zur Überprüfung dieser Entscheidung nochmals anzuhalten.
Die historische Bedeutung der Burg ermahnt zum verantwortungsvo1lem Umgang mit den Kulturgütern ihres Landes. Unwissen um den Wert und leider auch fehlender Wille, sie vor der Zweckentfremdung zu bewahren bedarf besonderer Sorgfalt.
Das Baudenkmal hat ihr Umfeld geprägt, dort wurde Geschichte geschrieben. Die Burg ist zu einem besonderen Objekt in der Region geworden. In ihrer Einmaligkeit und dem unermüdlichen Engagement der Ordensburg-Gilde e.V. ermahnt sie zu einer besonderen Verant¬wortung.

Die breite Öffentlichkeit in Thüringen wird von dieser Entscheidung des Finanzausschusses des Landtages verständlich wenig mitbekommen haben. Wenn die Bevölkerung des Landes aber von dieser Tatsache erfahren, wird man bestürzt sein, wie man mit ihrem noch vorhandenen einmaligem Kulturgut umgeht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Entscheidung zu ihrer Einstellung zur Geschichte ihres Landes entschieden wurde, oder doch?
Ich nehme auch an, dass Sie es wissen, was die Käufer mit der Burg vorhaben. Die Bevölkerung hat eigentlich ein Recht darauf, beim Verkauf dieser besonderen Immobilie zu erfahren, was damit in Zukunft geschehen soll.

Das Leben ist nicht nur Politik!

Hochachtungsvoll

Hans-Georg Boehm

Gründungsmitglied es Arbeitskreises Museen Schlösser
Sehenswürdigkeiten in Hohenlohe Franken, mit jetzt 95 Objekten.
Kuratoriumsmitglied der Dauerausstellung „Führungskultur“ der
Würth Industrie Service in Bad Mergentheim


14.01.2017, 20:43

Davon allein heute am 14.01.2017 77 neue Unterschriften. Von den 868 Unterschriften stammen aus Thüringen 206, aus NRW 113,, Bayrn 113, Basden-Würtemberg 62. Aus Italien: Biella: Daniele Imhoff, Österreich: Biberbach,Hauskirchen,Hollabrunn: Johann Pucher Innsbruck: Nadine Gunkel Landeck: Plangger Michael , Linz: Franz Kriftner, Salzburg, Telfs: Marcella Aichmann, Wien, Wörgl: Peter Wieser, Daniela Kornmesser. Aus der Schweiz: Heiden: Boos Reto, Kräiligen, Susanne Müller Mols: Gerald Luck Wagen: Pierre-Alain Rouiller, Angela Quayle. Aus Belgien: Hergenrath: Nicole Wolff. Aus Frankreich: Angers: Philippe ALLIO, Saint Gratien: Jonathan Gambier . Aus Serbien: , Novi Sad. Aus Kanada: K9V 5R1 Lindsay: Claus Reuter. Aus der Russische Förderation: Saint-Petersburg: Andrey Zhelezniak. Aus Spanien: Rolf Gall und den USA: Joseph T Bowling. Vielen Dank für die große Solidarität. Unser Freund Hans-Georg Boehm aus Bad Mergentheim hat sich mit einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen an die Thüringer Allgemeine Zeitung gewandt, der auch hier bald veröffentlicht wird. Leider ist die Petition beim Petitionsausschuss des Thüringer Landtages seit Ende Dezember immer noch nicht veröffentlicht, trotz Mahnung. Die Ordensburg Liebstedt - Gilde e.V. benötigt weiterhin Zuspruch und Unterstützung für den Kompf um die letzte Durchgangsburg Europas und Ordensburg des Deutschen Ordens in der Ballei Thüringen.


10.01.2017, 18:11

Liebe SUPERilu, gut, dass Ihr das gebracht habt. Aber es informiert nur die informierten Leser. Wer weiß denn schon von der Ordensburg in Lebstedt? Die Thüringer Allgemeine, TLZ und OTZ sowie MDR Thüringen haben das mehr und besser informiert.

• Hier das Interview mit Mauroner, Cornelia vom vergangenen Sonnabend:


Das Schicksal der Ordensburg Liebstedt im Weimarer Land … Es war fast schon so etwas wie eine „unendliche Geschichte",
die nun doch ein Ende gefunden hat: Die Ordensburg ist verkauft. Allerdings an einen Privatmann.
Und das bedeutet; die Ordensburg-Gilde, die jahrelang das Objekt betreute, muss die Koffer packen.
MDR THÜRINGEN Reporterin Conny Mauroner berichtet.

Fast täglich rollen die Transporter durch Liebstedt. Die Ordensburg - sie wird ausgeräumt. Das Objekt ist verkauft ... . Nach über 25 Jahren zieht die Gilde aus.
Ton 1 Thomas Waschke - Stellvertretender Vorsitzender des Gildevereins hat den ersten Schock verdaut. "Seine" Burg nun in Privathand. Jahreland haben Waschke und seine Kollegen dort gewirkt - renoviert, Ausstellungen aufgebaut und Kindergruppen betreut. Unklar, wie es mit dem Objekt weitergehen wird. Auch wenn der neue Besitzer verspricht, die Türen offen zu halten. Die Pläne für 2017 - sie sind dahin.
Ton 2 Schuljugendprojekt, Amateurtheater, Adventmarkt, Privatfeiern ... alles wurde abgesagt. Auch die fürs Frühjahr geplante Marienausstellung zum Lutherjahr. Immerhin - gezeigt wird sie
Ton 3. Schließlich passt nicht jede Ausstellung an jeden Ort. So auch die über 3.360 Zinnfiguren, die nun umziehen müssen. Viele Menschen sind nicht einverstanden mit dem Verkauf der Burg. So wie Gerhard Paschinksy. Der Anwalt aus Erfurt hat sogar Petitionen eingebracht.
Ton 4 Paschinsky fragt sich - warum gerade die Ordensburg? Und nicht ein anderes Objekt. Ton 5 Nun aber ist der Verkauf besiegelt. Der neue Eigentümer er wird wohl bald einziehen - bis dahin aber werden weiterhin Kisten gepackt.

Die Ordensburg Gilde sucht ein neues Domizil. Weit weg von Liebstedt … Interessenten für die Ausstellungen gibt es genug.
Hierzu hatte ich auch noch Anmerkungen:
Die Mitglieder und Freunde, die Kommune, der Landkreis und andere Förderer aus Wirtschaft, Kultur und Denkmalspflege haben nicht die unzähligen Stunden, ihr Geld, Grips und mehr dafür investiert, dass nun „Geschäftemacher“ den Nutzen davon haben und nicht die interessierte Allgemeinheit. Aus heutiger Sicht wäre die Bedingung für die Gilde gewesen, erst eine Garantie für die alleinige Nutzung von mindestens 30 Jahren mit zweifacher Verlängerungsklausel und erst dann Engagement für die Instandsetzung und Nutzung der Burg. So waren sie von der „Gnade“ der LEG und Freistaat abhängig. Viermal wurden ihnen konkret fremde „Investoren“ präsentiert, mit denen sie sich arrangieren sollten. Zweimal hat es nicht geklappt und zweimal hat die LEG verkauft. Dazwischen kamen über 70 Interessenten und störten laufend die Arbeit der Gilde, weil sie alles besichtigen wollten. Durch diese (vielleicht absichtliche) Störung sprangen Mitglieder und Sponsoren ab, weil keine klaren Perspektive vorhanden war. Trotzdem wurden 2,2 Millionen € investiert – die wurden nun für 160.000 € an Privatpersonen verkauft, die nichts mit der Ordensburg oder der Geschichte des Deutschen Ordens in Thüringen verbindet.
Es würde sich sicher ein Beitrag mit Fotos hierzu für Sie lohnen.
Mit freundlichen Grüßen Gerhard Paschinsky aus Erfurt



07.01.2017, 12:55

07. Januar 2017 / 02:00 Uhr

Unser Leser Gerhard Paschinsky aus Erfurt notiert:

Offenbar stellen sich die neuen Gesellschafter der Ordensburg Liebstedt Verwaltungs-GmbH (Amtsgericht Jena HRB 512970, Geschäftsführer: Raul Böhm aus Bad Sulza OT Auerstedt,) bzw. Burg Liebstedt GmbH & Co. KG bei den Einwohnern von Liebstedt vor. Um "gutes Leben" ging es bisher wohl weniger auf der Ordensburg des Deutschen Ordens in Liebstedt, wohl aber um Helfen, Heilen und Wehren. Die Liebstedter und die Mitglieder des Ordensburg-Gilde e.V. haben in mehr als 26 Jahren dafür mit ihrer Hände Arbeit, ihrem und unserem Geld (2,2 Millionen Euro wurden in die Bausubstanz investiert), Fleiß und Geschick, kluge Ideen verwirklicht.

Würdigung der Heiligen Elisabeth

Dabei ging es ihnen weniger ums "gute Leben", als darum die Menschen in Liebstedt, Thüringen und darüber hinaus mit der Kultur, Geschichte und Bedeutung der Ordensburg Liebstedt im Kontext der Kupferstraße und der Ballei Thüringen vertraut zu machen. Die Würdigung der Schutzheiligen Landgräfin Elisabeth für den Deutschen Orden zeigte die am 15. April eröffnete Ausstellung "Die Heilige Elisabeth von Thüringen – Das Wunder lebt". Ihr ging es nicht um das "gute Leben", das sie am Hofe des Landgrafen haben konnte, sondern – wie auch dem Orden – darum anderen zu helfen, sie zu heilen und dem Bösen zu wehren. Deswegen ist die Petition geschrieben worden; nicht damit einige auf Kosten der anderen ein "gutes Leben" auf der Ordensburg führen.

TA / 07.01.17


03.01.2017, 23:59

Liebstedt: 600 Unterzeichner der Ordensburg-Petition

Knapp 600 Menschen haben bislang eine Petition gegen den Verkauf der Ordensburg Liebstedt, im Weimarer Land unterschrieben. Die Unterzeichner kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch Österreich, Spanien, Kanada und anderen Ländern. Sie stimmen entschieden gegen den Verkauf der einstigen Kreuzritterburg an ein privates Konsortium um den Geschäftsmann Klaus Dieter Böhm. Anfang Dezember hatte der Haushalts- und Finanzausschuss des Thüringer Landtages über den Verkauf entschieden. Böhm und seine Geschäftspartner haben den Kaufvertrag inzwischen unterzeichnet. Die Landesentwicklungsgesellschaft ist nicht länger Eigentümerin des Objektes. Der unterlegene Mitbieter, die Ordensburg Gilde, räumt nach über 25 Jahren Tätigkeit nun die Räume der Burg.


03.01.2017, 15:25

Das verkaufte Grundstück, eingetragen im Grundbuch von Liebstedt Blatt 390, Flur 1, Flurstück 89/9 Gebäude- und Freifläche sowie landwirtschaftliche Wasserfläche, hat eine Größe von 2.6792 m² und wurde zum Kaufpreis von 160.000 € - so viel wie ein Eigenheim kostet verkauft. Je m" sind das 5,97 €. Der Verein Ordensburg - Gilde hat in den letzten 25 Jahren 2,2 Millionen Euro in den Erhalt der Ordensburg investiert. Das wären dann 82,11 € / m² - das wäre wohl eher ein angemessener Preis gewesen,


03.01.2017, 15:21

Das verkaufte Grundstück im Grundbuch von Liebstedt Blatt 390, Flur 1, Flurstück 89/9 Gebäude- und Freifläche, landwirtschaftliche Wasserfläche hat 26792 m² und wurde zum Kaufpreis von 160000 € - soviel wie ein Eigenheim kostet verkauft. Je m" sind das 5,97 €. Der Verein Ordensburg - Gilde hat in den letzten 25 Ja² - wehr eher ein angemessener Preis,


02.01.2017, 15:21

Eingang Ihrer Petition
Thüringer Landtag Petitionsplattform Heute um 14:01
An
Herr Gerhard Paschinsky
Nachrichtentext
Sehr geehrter Herr Paschinsky,

Ihre Petition "Verkauf der Ordensburg Liebstedt" vom 29.12.2016 ist auf der Petitionsplattform des Thüringer Landtags eingegangen. Über das weitere Verfahren und das Aktenzei­chen, unter dem Ihre Petition bearbeitet wird, werden Sie durch ein gesondertes Schreiben informiert, das Sie in den nächsten Tagen mit der Post erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

--
Landtagsverwaltung
___

THÜRINGER LANDTAG
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Tel.: +49 (0) 361 / 37 72076
Fax: +49 (0) 361 / 37 71050
www.petitionen-landtag.thueringen.de | petitionsausschuss@landtag.thueringen.de


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