Region: Thüringen
Kultur

Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

1.115 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.115 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

17.01.2017, 23:22

Hans-Georg Boehm.
Edeffingerstr. 9
98970 Bad Mergentheim

Thüringer Allgemeine Zeitung
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99084 Erfurt

Offener Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Thüringen Udo Ramelow

Betr. Bericht “Ordensburg wird erneut verkauft“ von Klaus Jäger vorn 3.12. 2016

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, 12.1. 2017

nirgends in Deutschland ist die Dichte von Burgen und Schlössern so hoch wie in Thüringen. Das kleine Land war ein Flickenteppich von Fürstentümern. Dazu gehörten auch die Niederlassungen (Kommenden) des Deutschen Ordens. Landkomtur von Thüringen war auch, der Kardinal Christian Augusts Herzog von Sachsen-Zeitz, gest. 1725.

Nachzulesen im Buch, Politische Geschichte des Deutschen Ordens“ von Dr. Ch. Krollmann, von 1932, Seite 6.

Die schnelle Entscheidung des Finanzausschusses des Landtages in Thüringen kann ich mir nur so erklären, dass die betreffenden Personen über den historischen Wert der Immobilie „Burg Liebsedt“ keine Kenntnisse haben.

Zu entschuldigen wäre diese Entscheidung so, dass sie 40 Jahre ungewollt eingesperrt waren, wie die gesamte Bevölkerung ihres Landes. Liebstedt war auf ihrem Papier eine Immobilie wie jede andere, die für einen guten Preis verkauft werden soll.

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die einzig, erhaltene Durchgangsburg des Deutschen Ordens in Europa als Kulturgut zu erhal¬ten, wie die Johanniterburg Kühndorf, Privatbesitz aber zugänglich, oder die Runneburg, Stiftung Thüringen Schlösser und Gärten, usw.

Die Deutsche Burgenvereinigung wäre für ihre Entscheidung ein guter Ratgeber gewesen, damit die Burg für die Besucher frei bleibt und eine Freude daran hat, auch im Sinne des aufstrebenden Fremdenverkehrs im Land Thüringen. Glückwunsch!

In diesem Sinne bitte ich Sie, Ihre Finanzverwaltung zur Überprüfung dieser Entscheidung nochmals anzuhalten.
Die historische Bedeutung der Burg ermahnt zum verantwortungsvo1lem Umgang mit den Kulturgütern ihres Landes. Unwissen um den Wert und leider auch fehlender Wille, sie vor der Zweckentfremdung zu bewahren bedarf besonderer Sorgfalt.
Das Baudenkmal hat ihr Umfeld geprägt, dort wurde Geschichte geschrieben. Die Burg ist zu einem besonderen Objekt in der Region geworden. In ihrer Einmaligkeit und dem unermüdlichen Engagement der Ordensburg-Gilde e.V. ermahnt sie zu einer besonderen Verant¬wortung.

Die breite Öffentlichkeit in Thüringen wird von dieser Entscheidung des Finanzausschusses des Landtages verständlich wenig mitbekommen haben. Wenn die Bevölkerung des Landes aber von dieser Tatsache erfahren, wird man bestürzt sein, wie man mit ihrem noch vorhandenen einmaligem Kulturgut umgeht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Entscheidung zu ihrer Einstellung zur Geschichte ihres Landes entschieden wurde, oder doch?
Ich nehme auch an, dass Sie es wissen, was die Käufer mit der Burg vorhaben. Die Bevölkerung hat eigentlich ein Recht darauf, beim Verkauf dieser besonderen Immobilie zu erfahren, was damit in Zukunft geschehen soll.

Das Leben ist nicht nur Politik!

Hochachtungsvoll

Hans-Georg Boehm

Gründungsmitglied es Arbeitskreises Museen Schlösser
Sehenswürdigkeiten in Hohenlohe Franken, mit jetzt 95 Objekten.
Kuratoriumsmitglied der Dauerausstellung „Führungskultur“ der
Würth Industrie Service in Bad Mergentheim


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