22.04.2016, 05:46
Pressemitteilung und Terminhinweis:
Endspurt für Bielefelder Ökostrom-Petition bei den "Nachtansichten"
Schaden an Kühlpumpe im AKW Grohnde durch Atomkraftgegner öffentlich geworden
Anfang 2014 forderte die Bürgerinitiative "Bielefeld steigt ein": "Ökostrom für die Stadtbahn". Kurz danach wurde diese Forderung von den Stadtwerken und seinem Verkehrsunternehmen moBiel umgesetzt. Was fehlt, ist der Zubau von erneuerbaren Anlagen: Ein Windrad pro Stadtbahnlinie, ein moBiel-Windpark, als ganz konkretes Beispiel der direkten Nutzung. 30 Jahre nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima fordert "Bielefeld steigt ein" in 2016 nun: "Ökostrom.STADT + Graustrom.ENDE". Es wurde eine Petition gestartet, die noch bis 30.4.2016 unterschrieben werden kann. Dies geht ganz einfach online auf bielefeld-steigt-ein.de/#unterschreiben
Zwei Beschlussvorlagen werden im Mai dann mit vielen Unterschriften an die Stadt Bielefeld übergeben und sollen eine Diskussion im Stadtrat anstoßen:
1. Die Stadt soll auf Ökostrom umsteigen (wie es die Landesverwaltung NRW zu Jahresbeginn getan hat).
2. Die Stadtwerke sollen Stromhandel und Erzeugung auf ausschließlich erneuerbar und aus kohlefreier Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Strom umstellen.
Ein prominenter Gast in Bielefeld, der Dokumentarfilmer Carl A. Fechner, unterstützte die Petition am Montag mit seiner Unterschrift und kommentierte die Forderungen mit: "Das ist aber wenig". Das städtische Umweltamt hatte zur Premiere seines Films: "Power to Change - die EnergieRebellion" (der auf dem besten Weg ist, der meistgesehene Dokumentarfilm des Jahres zu werden) in die Bielefelder Kamera eingeladen. Die Stadt Bielefeld ist nicht als Energierebell, sondern als meist unkritischer Atom- und Kohlestromnutzer bekannt, das Kamera-Kino übrigens schon auf einen Ökostrom-Anbieter umgestiegen.
Das AKW Grohnde, an dem die Stadt und seine Stadtwerke mit 16 Prozent beteiligt sind und zu dessen (Un)Sicherheit sie sich nur selten äußern, bleibt momentan wegen Undichtigkeiten und einem meldepflichtigen Ereignis für vorraussichtlich 2 Wochen abgeschaltet. Erst auf Nachfrage von Atomkraftgegnern der "Regionalkonferenz Grohnde abschalten" hatten E.ON und Umweltministerium Niedersachsen Stellungnahmen zu den ungeplant verlängerten Wartungsarbeiten veröffentlicht. Das Umweltministerium gab am 21.4.2016 bekannt: "Bei einer Prüfung ließ sich eine von vier Nachkühlpumpen nicht einschalten. Die Ursachenuntersuchung hat ergeben, dass ein mechanischer Pumpenschaden vorliegt." Die Gefahren von mangelnder Kühlung bei AKW sind bekannt. Um es mit den Worten von Carl A. Fechner zu sagen: "Der Betrieb von AKW ist unmoralisch".
"Bielefeld steigt ein" wird am 30.4. - quasi "bis zur letzten Minute" - Unterschriften für die Petition "Ökostrom.STADT + Graustrom.ENDE" sammeln und nutzt dabei das NRW-weit beworbene und von den Bielefelder Stadtwerken präsentierte Event "Nachtansichten". An folgenden Punkten wird mit einem per Fahrrad angetriebenen Petitionsmobil zum Sammeln von Unterschriften Station gemacht:
17:45 Uhr Historische Sammlung Bethel, Kantensiek 9
18:15 Uhr Kunsthalle Bielefeld
18:45 Uhr NAMU
19:15 Uhr Galerie 61, Neustädter Str. 10
19:45 Uhr Bielefelder Kunstverein, Welle 61
20:15 Uhr Theater am alten Markt
20:45 Uhr Altes Rathaus Bielefeld
21:15 Uhr Raumstation, Mittelstr. 9
21:45 Uhr Tor 6 Theaterhaus, Hermann-Kleinewächter-Str. 4
22:15 Uhr Artists Unlimited, Viktoriastr. 24
22:45 Uhr Historisches Museum Bielefeld
Danach Abschluss der Sammlung und Hochladen der letzten Listen auf die Online-Petitionsplattform.
Infos zur aktuellen Ökostrom-Petition:
bielefeld-steigt-ein.de
Infos von Bielefelder AtomkraftgegnerInnen:
www.bielefeld-steigt-aus.de
Mitteilung des Umweltministeriums Niedersachsen:
www.umwelt.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/umweltministerium-wiederanfahren-des-akw-grohnde-verzoegert-sich-143003.html
Viele Grüße,
André Plümer