01.06.2017, 23:12
Erhöhung der Eindeutigkeit und des Verständigkeit nach Feedback durch Unterstützer. Christian Sworowski
Neuer Petitionstext: Ende August 2016 beendete das Thüringer Bildungsministeriums (TMBJS) das Modellprojekt „Hort in kommunaler Trägerschaft“. Daraus ergab sich die Konsequenz, dass die Horte der Grund- und Gemeinschaftsschulen in die alleinige Trägerschaft des Freistaates übergingen. Für diesen Prozess wurde den Eltern und Schulen von Seiten der Regierungsvertreter immer wieder versichert, dass sich für die sehr diverse Jenaer Schullandschaft keine Nachteile ergeben werden.
Durch den Betriebsübergang von der Kommune Jena in die Trägerschaft des Freistaates zeigten sich bereits nach kurzer Zeit die fatalen Auswirkungen:
1. Für die Personalberechnung der Erzieher wurde durch das Land ein höherer Betreuungsschlüssel festgelegt (= 1/3 verschlechtertes Erzieher-Kinder-Verhältnis). statt bisher 1:20 wurde das Erzieher-Kinder-Verhältnis auf 1:25 erhöht).
2. In Jena über 800 820 Betreuungsstunden in der Woche nicht durch qualifiziertes Personal abgedeckt werden können. (= es fehlen mind. 21 Vollzeitstellen für HortnerInnen)
3. Es im Fall des Ausfalls einer HortnerIn keine Selteneheit ist, dass ein anderer Hortner über 40 Kinder allein zu betreuen hat. (= von qualitativer pädagogischer Betreuung der Kinder kann hier keine Rede mehr sein).
4. Der Grundsatz „Jede Klasse hat einen ErzieherIn“ aufgrund des fehlenden Personals zur Ausnahme verkommt.
5. Die Personalsituation im Hort keine Unterstützung am Vormittag erlaubt (z.B. bei Unterrichtsgängen, Fahrt zum Schwimmen, etc.).
6. Über 800 820 fehlende Betreuungsstunden in der Woche bedeuten, dass die Horte öfter in den Ferien geschlossen bleiben oder Öffnungszeiten verkürzen müssen, denn auch HortnerInnen müssen Überstunden und Urlaub abbauen können.
7. Mit der aktuellen Personalsituation nur bedingt eine kontinuierliche Hausaufgabenbetreuung im Hort möglich ist.
8. Die pädagogischen, musischen oder sportlichen Angebote durch HortnerInnen (z. B. AGs) ausfallen müssen, da eine allgemeine Aufsicht aller vor individuellen Angeboten einzelner gewährleistet werden muss.
9. Wegfallende Qualifikations- und Weiterbildungszeiten für das Hortpersonal die Qualität der Hortbetreuung nachhaltig schaden.
10. In der aktuellen Personalsituation ein regelhafter Austausch zwischen Eltern und HortnerInnen schwieriger wird.
11. Die HortnerInnen mit der geringeren Personalausstattung trotzdem versuchen, unseren Kindern die gleiche Qualität der Betreuung zu bieten und dabei jeden Tag mit fehlenden Personalreserven, zunehmenden Überstunden, fehlender Weiterbildungs- und Organisationszeit kämpfen.
12. Die dauerhafte Überlastung der HortnerInnen perspektivisch zu weiteren Ausfälle führen wird.
13. Die Heterogenität und Qualität der Jenaer Schullandschaft aufgrund der schlechteren Anstellungsbedingungen (verkürzte Wochenarbeitszeit = geringerer Lohn) und der damit einhergehenden schwierigeren Personalgewinnung dauerhaft geschädigt wird.
14. Die quantitativ schlechtere Betreuungssituation in den Horten bedeutet, dass zukünftig viele rhythmisierte Schulkonzepte personell kaum noch umgesetzt werden können
15. Für ein familienfreundliches Jena und den Wirtschaftsstandort Jena, die fehlende Hortbetreuung bedeutet, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschwert ist und damit ein Standortvorteil verloren geht.
Die Kreiselternsprecher der Jenaer Grund- und Gemeinschaftsschulen
Weitere Informationen findet man auch unter:
www.facebook.com/KreiselternvertretungJena