08.07.2013, 11:38
Seit dem 29. April 2013 hat die Bürgerinitiative Maininsel ohne Wohnturm bereits mehr als 4.000 Unterschriften gesammelt. Ihre Unterstützung bekunden damit elektronisch oder handschriftlich rund 3.000 Frankfurter sowie rund 1.000 ehemalige Bürger und Freunde der Stadt. Die gestern gesammelten gut 150 Unterschriften werden heute Abend hochgeladen. Die Initiative möchte die weitgehend naturbelassene Insel an der Alten Brücke erhalten und richtet sich gegen das dortige Bauvorhaben der Brückenturm Projektentwicklungsgesellschaft mbH. Diese von Architekt Christoph Mäckler und Immobilienmakler Rainer Ballwanz initiierte GmbH möchte auf der Insel gegenüber dem Portikus für vier Millionen Euro einen weiteren Turm mit vier Eigentumswohnungen einschließlich privater Dachterrasse und einem Restaurant errichten.
Die Bürgerinitiative hat ihre Argumente auch den Mitgliedern des Magistrats und den Stadtverordneten dargelegt und bereits aus mehreren Fraktionen positive Rückmeldungen erhalten. Bis die städtischen Gremien – frühestens nach der Sommerpause – über eine Genehmigung des Baus und einen Erbbauvertrag für das Grundstück entscheiden, wirbt die Initiative weiter um Unterstützung. Sie möchte das Vogelschutzgebiet auf der Insel erhalten sowie die mindestens zehn Bäume, die für den Turm gefällt werden müssten. Dass nahe der Insel vor hundert Jahren die letzte Brückenmühle abgerissen wurde, ist nach Ansicht der Bürgerinitiative keine historische Begründung für einen mehr als 30 Meter hohen Turmbau mitten im Hochwasserschutzgebiet. Die Stadt soll diese einzigartige Grünfläche nicht als privaten Wohngrund verpachten, selbst wenn die GmbH als unverbindliche Dreingabe im Untergeschoss des Wohnturms ein kleines Brückenmuseum verspreche.
„Gut, dass nun eine öffentliche Debatte über den sogenannten Brückenturm entstanden ist“ sagt die Sprecherin der Bürgerinitiative Cornelia Spohn. „Viele Menschen kommen ungefragt auf uns zu, wenn wir am Mainufer um Unterstützung werben, und unterschreiben unsere Petition. Wir hoffen, dass die gewählten Gremien der Stadt den Willen der Bürger und Bürgerinnen achten und sich für den Erhalt dieses Kleinods mitten im Zentrum entscheiden. Wir werden weiter Öffentlichkeit herstellen und freuen uns über jede Unterschrift, ob online auf openPetion.de oder handschriftlich.“