17.05.2023, 17:11
Kommentar von Ekart Kinkel in der BNN vom 16.05.2023
Kritik an der Karlsruher Turmbergbahn: Die Vorwürfe wiegen schwer
Ein Gutachten kritisiert die Planung der Karlsruher Turmbergbahn. Gestoppt ist das Projekt dadurch aber noch lange nicht.
Erschleichung von Fördermitteln, falsche Kostenschätzungen und mangelnde Wirtschaftlichkeit. Die Kritik an den Gutachten für den geplanten Neubau der Turmbergbahn wiegt schwer. Und sie kommt dieses Mal nicht von den Anwohnern, sondern von einem externen Mobilitätsexperten.
Für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe steht am Ende des Planfeststellungsverfahrens nun auch noch die Überprüfung von mehreren Gutachten auf dem Programm. Denn nur wenn alle Vorwürfe ausgeräumt werden, kann das Projekt nach dem Verfahren wieder aufs Gleis gesetzt werden.
Kein Grund zum Jubeln
Grund zum Jubeln ist die Kritik für die Gegner des Millionenprojekts aber noch lange nicht. Dass Gutachten infrage gestellt werden, gehört ebenso zu einem Großprojekt wie die Offenlegung aller Daten und Fakten und die lange Bearbeitungszeit zwischen den verschiedenen Verfahrensschritten.
Und natürlich ist auch nicht das Gutachten richtig, dass die eigene Meinung widerspiegelt. Die Kritik an den Verkehrsbetrieben ist schließlich kein komplett unabhängiger Beitrag eines wahrheitssuchenden Wissenschaftlers. Sie wurde von den Projektgegnern in Auftrag gegeben mit dem erklärten Ziel, den Verkehrsbetrieben Fehler nachzuweisen.
Transparente Aufarbeitung ist gefragt
Ob das gelungen ist oder nicht, wird erst die gründliche Prüfung aller Gutachten zeigen. Die Verkehrsbetriebe sind gut beraten, wenn sie dabei wie bisher die größtmögliche Transparenz an den Tag legen. Sonst bleibt am Ende das schale Gefühl, dass ernst zu nehmende Vorwürfe einfach unter den Tisch gekehrt wurden.
bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/kritik-an-der-karlsruher-turmbergbahn-die-vorwuerfe-wiegen-schwer