05.01.2021, 19:16
Der Inhalt der Petition wurde auf den Abiturjahrgang 2021 erweitert. Selbstverständlich sind auch die Schüler:innen in der 12. Jahrgangsstufe massiv von den Folgen der COVID-19 Pandemie betroffen. Auch den diesjährigen Abiturient:innen darf daraus kein Nachteil in ihren Abschlussprüfungen erwachsen.
Neuer Titel: Kein "Notabitur 2022"! "Notabiture" 2021 und 2022!
Neuer Petitionstext: Wir fordern:
* dass das Abitur die Abiture 2021 und 2022 nicht zum "Not-Abitur" wird. zu "Not-Abituren" werden.
* dass ab 2021 die Q11 im Präsenzunterricht der Q12 gleichgestellt wird.
* dass das Abitur die Abiture 2021 und 2022 dringend der aktuellen Situation entsprechend angepasst wird. werden. Inhalte sowie Umfang müssen rechtzeitig überarbeitet werden.
Neue Begründung: Seit Beginn des Jahres befindet sich Bayerns Bildung in einer Ausnahmesituation.
Die Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche den Unterricht in der Schule verbringen, werden immer kürzer, vor allem die Abschlussklassen hat man man, soweit wie möglich, im Präsenzlernen belassen, um sie umfassend und bestmöglich auf die Abschlüsse, zum Beispiel auf das Abitur vorzubereiten. Während sich also die Q12 zum Beispiel lange Zeit permanent im Unterricht in der Schule befindet, befand, war die Q11 zunächst deutlich häufiger im Wechselunterricht, beziehungsweise Distanzunterricht in Hotspot-Regionen, wie auch die Acht- bis Zehntklässler:innen. Nun gilt die Q11 offiziell nicht als Abschlussklasse, es werden aber in diesem gymnasialen Jahrgang Abitur-relevante Lerninhalte vermittelt. Die erhobenen Noten sind, zumindest im Teil, Abschlussnoten.
Bereits jetzt ist abzusehen, dass aufgrund der aktuellen Entwicklung des Infektionsgeschehens sich die Situation auch weit in das Jahr 2021 hinein nicht verändern wird, es ist davon auszugehen, dass es immer wieder Wechsel-, ja sogar Distanzunterricht geben wird. Das stellt für die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 11 und 12 einen großen Nachteil dar. Der Ausschluss der Q11 Oberstufe von einem durchgängigen Präsenzunterricht könnte langfristige Folgen haben. Wie soll beispielsweise ein:e Schüler:in in einem Fach Geografie Abitur machen, wenn er:sie sich zum Beispiel im ersten Halbjahr der 11. Klasse nur vier Stunden im Präsenzunterricht befand?
Man darf darüber hinaus nicht vergessen, dass es bedingt durch die Corona-Pandemie immer wieder zu Ausfallzeiten kommt, Lehrstunden können nicht vertreten oder gar nicht nachgeholt werden. Hier trifft natürlich der seit Jahren im Freistaat grassierende Mangel an Lehrkräften auf die extremen Auswirkungen der pandemischen Situation.
Es muss frühzeitig verhindert werden, dass die Schüler:innen der aktuellen 11 und 12. Jahrgangsstufe Nachteile im Abitur erleben werden, oder das Jahr die Abiture 2021 und 2022 sogar zum „Not-Abitur“ wird. werden. Die bereits bestehenden Wissenslücken aus dem vorigen Schuljahr und noch zu erwartenden neuen Lerndefizite infolge eines anhaltenden Distanzunterrichts können im kommenden Schuljahr nicht mehr aufgeholt werden.
Zu vermeiden, dass die Schere noch weiter auseinander geht, ist primär ein Anliegen der Bildungsgerechtigkeit. Natürlich sind bildungsnahe Haushalte, wie häufig im Bereich der gymnasialen Schüler:innen, eher in der Lage, diese Defizite auszugleichen. Doch gibt es auch hier beispielsweise Jugendliche mit Migrationshintergrund oder welche, die erhöhten, individuellen Förderbedarf haben. So lag der Anteil der Schüler:innen an den bayerischen Gymnasien mit Migrationshintergrund in der zehnten Klasse im Schuljahr 2019/20 bei mehr als 10 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil der Schüler:innen an den bayerischen Gymnasien mit Migrationshintergrund in den fünften Klassen im Schuljahr 2019/20 betrug fast 20 Prozent, also noch doppelt so hoch!
Die Corona-Krise ist wie ein Brennglas, das existierende Defizite deutlich macht. Gerade im Bereich der Bildung ist aber die pandemische Krise längst zu einer schulischen Katastrophe geworden, mit noch ungeahnten Folgen für die Schüler:innen und Schüler.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 320 (301 in Bayern)