Region: Hirschaid
Wirtschaft

Initiative pro Hirschaid: GEGEN Wurstfabrik, FÜR Bürgerversammlung

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Klaus Homann

1.007 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.007 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 25.10.2021
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

29.09.2021, 11:29

Quellen zu den Fakten ergänzt und einzelne Formulierungen zum besseren Verständnis geändert.


Neuer Petitionstext:

1. Fakten zur Planung

Die Marktgemeinde plant, im Randbereich des Kernortes Hirschaid ein Gebiet von 180.000 m² neu als Gewerbegebiet auszuweisen. Auslöser ist die Ansiedlung einer industriellen Fleischverarbeitung. 

In diesem Zuge wird eine neue Erschließungsstraße geplant und daran noch zusätzliche Gewerbeflächen angefügt.

Es ist die Errichtung einer Produktions- und Logistikanlage für Brühwürste angedacht, in der „Fleischrohlinge“ bearbeitet und die Produkte gekocht, gebraten, geräuchert und verschickt werden.

-der Gebäudekomplex allein nimmt 20.000 m² an Bodenfläche ein,

-die Produktions-Kapazität ist auf bis zu 71 to täglich ausgelegt, 

-die enthaltene Räucheranlage ist für 4140 to täglich ausgelegt,

-für den Kochvorgang sind 2 Stück Dampfkessel je 3,7 MW vorgesehen,

-es sind zwei Blockheizkraftwerke mit zusammen 1,102 MW Leistung geplant,

-der Strombedarf wird mit einer Leistung von 5 MW geschätzt,

-der Trinkwasserbedarf wird mit fast 600.000 Litern PRO TAG geschätzt (dies entspricht dem Bedarf von ca. 4.000 Einwohnern),-für die Kälteanlage sind 8 to Ammoniak vorgesehen,

-das Schmutzwasser wird „vorgeklärt“ und geht an die Kläranlage Hirschaid,

-es sind 250 Arbeitsplätze für Produktion und 150 Arbeitsplätze für Logistik geplant, zwei bestehende Standorte werden hierfür geschlossen, die Beschäftigten sollen in Shuttlebussen gebracht werden,

-zur Verkehrsanbindung soll eine Zufahrt mit Kreisverkehr am jetzigen Pendlerparkplatz entstehen.

2. Warum wir KEINE Wurstfabrik in Hirschaid wollen:

2.1 Flächenverbrauch

Das Ausmaß der Flächen sprengt mit 1874.000 ha jede Dimension!

Allein derdie GebäudekomplexGebäude dervon FleischindustrieProduktion nimmt(9.400 m²) und Logistik (10.800 m²) nehmen rund 20.000 m² an Bodenfläche ein. Dies ist schon mehr als das kürzlich in den Medien diskutierte “Riesen-“Logistikzentrum. Stadelhofen (12.000 m²) und das „Mega-“ Logistiklager Limbach (6.000 m²) zusammengenommen.Und: Fallen die Skater-Bahn und der Herschader Keller dem Flächenfraß zum Opfer?

2.2 LKW-Verkehr

Wir erwarten, dass eine Unmenge an LKW-Bewegungen auf Hirschaid zukommt.

Der Ort benötigt dies nicht!

Die Planung geht bis zu einem Kreisverkehr, der in die Zufahrt zur A73 mündet.

Eine weitere Zunahme des Verkehrsaufkommens auf den bereits ausgelasteten Zufahrten zu A73 und zur B505 ist jedoch nicht mehr hinnehmbar. 

Bereits jetzt ist die Durchfahrt durch Hirschaid mit Staus verbunden und regelmäßig von LKWs benachbarter Gemeinden garniert.

Den LKW-Verkehr außerhalb der Stoßzeiten abzuwickeln ist ein „Wunsch“ der Gemeinderäte, der nicht einmal von den Logistikfirmen der Nachbargemeinden erfüllt werden kann. 

Auch die Durchfahrt durch den Ort Richtung B505 wird nicht ausbleiben. Dies wird von den Planern suggeriert. 

Die Dimensionierung des Betriebes lässt dem hingegen auf überregionale Transportwege schließen, die klar auch über die 505 als Zubringer zur A3 führen und damit den Ort durchqueren. 

Dies ist tagsüber und gerade abends und nachts unzumutbar.

Außerdem: Wo und wie werden die LKW-Fahrer ihre Ruhezeiten verbringen?

Und: Sind sanitäre Anlagen für die LKW-Fahrer geplant?

2.3 Geruchsbelästigung und Grundwassergefährdung

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Gerüche des Betriebes - besonders durch Braten und Räuchern - an die Außenluft dringen. Dies insbesondere bei jeder Störung in der Abluftbehandlung. 

Weiter sind durch Lagerung und Verladung der erheblichen Mengen an Fleischabfällen Geruchsemmissionen zu erwarten.

Auch aus Abwässern die über das Kanalsystem quer durch Hirschaid fließen sind Geruchsemmissionen nicht ausschließbar. 

Filter, thermische Nachverbrennung, Einhaltung von Grenzwerten garantieren nicht, dass Hirschaid frei bleibt von Geruchsbelästigung.

Eine Gefährdung des Grundwassers (z.B. der Hausbrunnen) durch Chemikalien aus Reinigung, Desinfektion und Kühlung sowie durch organische Reststoffe kann nicht ausgeschlossen werden.

Trotz Vorklärung der Schmutzwässer ist beispielsweise zu befürchten, dass ein Teil der Schadstoffe im Kanalsystem versickern wird.

Auf dem Betriebsgelände wird zudem eine große Menge an stark wassergefährdendem Ammoniak verwendet. 

Die Platzierung einer Anlage mit derart großem Gefährdungspotential in Ortsrandlage ist bedenklich!

2.4 Arbeitsplätze

Es handelt sich bei dem Unternehmen um einen Industriebetrieb, dessen natürliches Ziel es ist, Arbeitskräfte auf das Nötigste zu begrenzen und die Lohnkosten gering zu halten. Die Arbeitnehmer sind meistens nicht am selben Ort gemeldet, sodass die Steuereinnahmen an der Gemeinde vorbeigehen.

Mit 2 ha Flächenverbrauch gerade 400 Arbeitsplätze zu schaffen ist sehr wenig.

Quellen:

www.hirschaid.de/seite/de/markt/5113/-/vorhabenbezogener_Bebauungsplan_Franken-Gut_West_mit_3_Änderung_und_Erweiterung_des.html

 https://www.fraenkischertag.de/gemeinde/bamberg/edeka-zieht-es-nach-hirschaid-art-39974

 https://www.bambergguide.de/2021/04/29/edeka-fleisch-und-wurstwaren-kuenftig-aus-hirschaid/

 https://www.franken-gut-fleischwaren.de/downloads/franken-gut-magazin/1-2/index.html


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 125 (108 in Hirschaid)


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