01.09.2018, 13:59
Nachstehender Text ging am 30.08.2018 als Pressemitteilung an die Medien.
Mit 36,6 µg NO2/m³ lag der durchschnittliche Juni-Messwert nur unwesentlich unter dem Grenzwert von 40 µg NO2/m³. Auch wenn der offizielle Grenzwert für Stickstoffdioxid in der Atemluft bei 40 µg/m³ liegt, gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass bereits Konzentrationen ab 20 µg/m³ gesundheitsschädlich sind. Es zeigt sich, dass gerade auch Straßen in unmittelbarer Nähe zu Schulen und Krankenhäusern stark belastet sind.
Die Messung erfolgte im Juni für genau 4 Wochen mit zwei Messröhrchen. Die Messröhrchen erfüllen die EU-Richtlinien in Bezug auf die Messgenauigkeit. Es handelt sich aber hier nicht um eine offizielle, behördliche Messung, sondern um eine Messung mit freiwilligen Helfern. Es werden dadurch keine Messungen der Landesämter ersetzt, die mit einem deutlich höheren technischen und finanziellen Aufwand betrieben werden und gerichtsfest sein müssen.
Die im Rahmen der Aktion ermittelten Werte sind mit den Werten der offiziellen Messstationen aber vergleichbar. An insgesamt sieben Standorten wurde unmittelbar in der Nähe amtlicher Messstellen gemessen und eine Abweichung von lediglich rund 5% zu den offiziellen Werten ermittelt. Die Messwerte, die das Labor Passam AG im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe ermittelt, bilden nicht den Jahresmittelwert ab, sondern den Durchschnittswert für den Zeitraum der Messaktion. Dieser liegt nach den Erfahrungen bislang durchgeführter Messungen aber meist nahe am Jahresdurchschnitt und lässt deshalb durchaus Rückschlüsse auf das gesamte Jahr zu. Entscheidend ist aber nicht die Messdauer, sondern der genaue Standort, an dem gemessen wird.
Der Bund Naturschutz Regensburg erneuert seine Forderung, dass eine Stadt von der Größe Regensburgs so wie z.B. das kleinere Würzburg eine zweite Verkehrsmessstation benötigt. München hat z.B. fünf Messstellen, darunter auch die dortige Landshuter Allee mit 122.000 bis 149.000 KFZ / Tag (Stand: 2010). Die Münchner Messstellen –wie auch in anderen größeren Städten Bayerns- sind z.T. sehr deutlich stärker verkehrsbelastet als die Messstelle „Rathaus“ in Regensburg mit Ihren mit Verlaub „mageren“ 12.000 KFZ / Tag. Eine stark verkehrsbelastete Straße wird in Regensburg nicht gemessen!
Dass die Regensburger Luft schon an der Messstelle „Rathaus“ bei NO2 vielfach nur „befriedigend“, an mehreren Tagen im Jahr nur „ausreichend“ oder sogar „schlecht“ ist, ist alarmierend “(siehe:https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/messwerte/stationen/detail/301/172/ ). Da beruhigt wenig, dass die Belastung an der Regensburger Messstelle von der Anzahl der Tage noch im „zulässigen Bereich“ liegt.
Handeln ist angesagt. Schon über 800 Regensburger Bürger und Bürgerinnen unterstützen daher die Aktion „besser Luft für Regensburg“ (Online-Unterschriften unter: www.openpetition.de/petition/online/initiative-bessere-luft-fuer-regensburg ).
Die gesamten Ergebnisse der bundesweiten NO2-Messakation „Decke auf, wo Atmen krank macht" ist unter www.duh.de/abgasalarm nachzulesen. Dort finden Sie eine große Deutschlandkarte und Tabellen, die einen Überblick über die Stickstoffdioxidbelastung in Deutschland vermitteln und eine aktuelle PM zur Juni-Messaktion. In der dortigen PM wird auch auf Messwerte bei Schiffsanlegern eingegangen.
Werben Sie bitte für weiter für OPEN-PETITION-Unterschriften, leiten Sie das Mail weiter, posten Sie. Die Unterschriftensammlung geht noch bis Anfang 2019 weiter
Danke!
Mit engagierten Grüßen
Raimund Schoberer
1.Vors. BN-Kreisgruppe Regensburg