27.02.2021, 09:24
aktueller Abschiebefall Hessen: der Vorverlauf der überraschenden Abschiebung wurde aus der PM des Hessischen Flüchtlingsrats zur besseren Verständlichkeit noch ergänzt.
zweizusammengeschriebeneworte wurden getrennt :)
Neuer Petitionstext:
Liebe Mitmenschen.
1.) Immer noch werden Frauen, Mütter, Kinder, Jugendliche, Männer, Väter, Großmütter und Großväter aus Deutschland abgeschoben, aus ihren sozialen Bindungen gerissen, obwohl sie vielfach seit Jahrzehnten hier leben.
Kürzlich wurde ein Großeltern-Paar nach 28 Jahren in Deutschland nach Kosovo abgeschoben und damit von ihren Kindern und Enkeln getrennt, obwohl der Schutz der Familie im Grundgesetz verankert ist.
Aktuelles Beispiel: Seit 5 Jahren arbeitet Leyla Lacin bei dem ambulanten Pflegedienst. Mit ihrer Mutter Meryem lebt sie seit 2011 in Kassel. Beide sind tief in der Stadt verwurzelt. Die Behörde verweigert Leyla die Verlängerung der Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, so daß der Arbeitgeber ihr kündigen muß. siehe openpetition.de "Leyla, wir brauchen dich"
Fall von heute, 26.2.2021 vom Hessischen Flüchtlingsrat:
Omar F. – bestens integriert
"Omar"Erstmals ist in der vergangenen Woche ein Somalier aus Hessen nach Mogadischu abgeschoben worden. Omar F. wurde am Montag vergangener Woche völlig überraschend auf der Ausländerbehörde verhaftet, als er seine Duldung verlängern wollte, und im Abschiebeknast in Darmstadt inhaftiert. Am Mittwoch wurde er dann per Linienflug über Doha nach Mogadischu abgeschoben.
Omar F. arbeitete seit drei Jahren in Vollzeit als Maschinenführer bei einem Recyclingbetrieb, war sehr geschätzt bei Vorgesetzten und Kollegen. Manuel Götz, der Chef des Abgeschobenen, schildert die Stimmung in der Firma: „Wir sind hier im Betrieb alle völlig schockiert. Wir setzen alles daran, dass Omar wieder nach Deutschland kommen kann, würden sogar das Ticket bezahlen“. Auch in der Nachbarschaft war er beliebt, half seiner Vermieterin im Garten. Er hatte sich erfolgreich eine neue Existenz aufgebaut, lebte in einer eigenen Wohnung, hatte den Führerschein gemacht und ein Auto gekauft, war ein Musterbeispiel für gelungene Integration. Das alles wurde jetzt durch die Abschiebung zunichtegemacht.
Abgeschoben, kurz bevor er die Aufenthaltserlaubnis bekommen hätte
Omar F. kam im November 2013 nach Deutschland und stellte einen Asylantrag, der im Jahr 2017 abgelehnt wurde. Die Klage dagegen wurde im März 2020 abgewiesen.
„In wenigen Wochen hätte er Anspruch auf eine Beschäftigungsduldung gehabt, die ihn vor Abschiebung geschützt hätte – anscheinend wollte man hier seitens der Behörden in letzter Minute noch Fakten schaffen“, vermutete Scherenberg. „Es ist doch völlig absurd, jemanden, der fast acht Jahre in Deutschland lebt, hervorragend integriert ist und seit Jahren in Vollzeit arbeitet, abzuschieben, kurz bevor er von den Regelungen profitieren kann, die extra für Menschen wie ihn gemacht wurden.“ >> Zitat Ende
Sie gehen in den Kindergarten, in die Schule, sie machen eine Ausbildung oder haben sie erfolgreich absolviert, sie studieren, erwerbs-arbeiten, kümmern sich vielfach un_bezahlt um andere.
Sie leben hier verwurzelt, sind gut integriert, leben ein friedliches Miteinander und wirken für das Gemeinwohl. Jeden Tag.
Viele sind in BRD geboren, Deutschland ist ihre Heimat.
2.) Und dann gibt es viele, die vielleicht erst vor einigen Jahren mit all ihrem Wissen, ihren Fähigkeiten und Ambitionen für ein besseres Leben nach Deutschland gekommen sind, die deutsche Sprache gelernt haben, sich hier gut integriert haben, zur Schule gehen, Ausbildungen machen, erwerbsarbeiten, sich in Vereinen engagieren und und und - oder sich gut integrieren wollen und (noch) durch vielerlei gesetzliche Vorgaben systematisch daran gehindert werden.
Auch sie haben Freunde gefunden, Arbeitgeber und Kollegen, Familienanschluß und vielerlei solidarische Unterstützung aus der deutschen Bevölkerung erfahren, was für alle Seiten menschliches Wachstum fördert.
"Ein Mensch wird Mensch durch andere Menschen."
Auch diese Menschen werden durch zahlreiche Sondergesetze in einem permanenten psychischen Alarmzustand gehalten, immer in Angst davor, daß der Aufenthalt durch staatliche Vorgaben beendet wird, sie sogar in Abschiebehaft müssen, sie abgeschoben werden zurück in genau die Zustände, aus denen sie vormals geflüchtet oder immigriert sind.
Neue Begründung:
All das bedeutet tägliches tiefgehendes Leid der Direkt-Betroffenen und auch Leid für das Umfeld. Dieses menschliche Leid verursacht zudem immense Kosten, da die entsprechende Maschinerie viele Steuergelder braucht zur Aufrechterhaltung dieses Leids. Dieses Leid ist "Normalität", das wir als demokratische Gesellschaft nicht als normal akzeptieren dürfen.
Darum sollen die menschlichen Ressourcen auf allen Seiten FÜR die Humanisierung und Entrümpelung der betreffenden Gesetze und Vorgaben eingesetzt werden können, befreit werden, anstatt sich an unmenschlichen und in sich gewaltvollen Strukturen zu erschöpfen, zu erkranken, zu verzweifeln, zu verelenden oder abzustumpfen. Denn dies schadet Uns Allen zutiefst.
Dies zu verwirklichen ist gelebte Demokratie.
Informationen zu aktuellen Gesetzgebungen und Vorgehensweisen erhalten InteressiertebeispielsweiseInteressierte beispielsweise auf den Info-Seiten der Flüchtlingsräte ihres jeweiligen Bundeslandes.
Gesetze und Vorschriften sind von Menschen geMacht und können von Menschen verändert werden.
Darum bitte ich alle, diese Petition mitzuzeichnen, damit die Gesetze so verändert werden, daß Aufenthaltssicherheit und damit Leben-ohne-Angst die Regel wird und Abschiebungen nur im begründeten Ausnahmefall stattfinden dürfen.
Dafür bedarf es die entsprechenden "Entschlackungen" von Sondergesetzen und generell eine Humanisierung des Aufenthaltsrechts im Sinne der Menschenrechtskonvention. ES IST GENUG FÜR ALLE DA.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 50 (50 in Deutschland)