Region: Bielefeld
Bild der Petition Hammer Mühle muss bleiben
Soziales

Hammer Mühle muss bleiben

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Pit Clausen
3.070 Unterstützende 2.605 in Bielefeld

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

3.070 Unterstützende 2.605 in Bielefeld

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

25.09.2021, 22:26

Liebe Leute,
der Rat von Bielefeld hat unser Anliegen zurück an den Stadtentwicklungsausschuss (der keine Kompetenz hat) zurück überwiesen.
Das ist schlecht, denn jetzt stehen wir wieder am Anfang. Der Grund ist der veränderte, geschönte Entwurf der Investoren, der vor allem B90/Grüne überzeugt hat.
Ich habe dieser Partei heute eine Stellungnahme geschickt.

@ Fraktionen und Partei B90/Grüne
Liebe Bürgermeisterin Gudrun Hennke,
Ich habe aus verschiedenen Quellen gehört, dass B90/Grüne die nunmehr dritte Planzeichnung des Investors Hensiek mit seiner Firma Tizian "gar nicht so schlimm", ja sogar "sehr gut" findet.

Wir von der Initiative "Rettet die Hammer Mühle" finden das nicht.

x Aufrisszeichnung – ein grandioser Fake
– maßstäblich passt das gar nicht, denn das Nebengebäude ist 2-stöckig plus Dach, der Neubau 5-stöckig. Hier liegt also bewusste Irreführung vor.

– Auch der Austausch des Porsches gegen Lastenfahrräder ist eine bewusste, sogar eine zynische Irreführung. Nach Angabe des Investors liegt die Miete bei 12 €/qm – also deutlich im Luxus-Bereich des Bielefelder Mietspiegels. Da passt der Porsche vor der Tür wirklich besser.

– Das kitschige Mühlrad an der Lutter hat keinerlei Nutzwert. Stellen Sie sich vor, die Bürgerwache am Siggi wäre durch einen 6-stöckigen Neubau ersetzt und für diesen Verlust hätten die Anwohner die Plastikfigur eines kaiserzeitlichen Polizisten mit Pickelhaube bekommen. Wie zufrieden wären Sie?

– Der Plan, die Lutter bis zur Hammer Mühle freizulegen, ist irrsinnig. Schon der Plan für die Freilegung ab dem Finanzamt sah die Vernichtung der Platanen-Allee vor. Bürgerwiderstand hat dafür gesorgt, dass sie erhalten bleiben SOLL. Ob es gelingt, ist allerdings fraglich. Jeder Biologe könnte Ihnen erklären, warum das nicht gelingen kann. Denn das Wurzelwerk der Bäume würde durch diese Baumaßnahme so geschädigt, dass sie nicht überleben. Dass die Lutter nach jetzigem Plan vor der Mühle versenkt werden soll, hängt damit zusammen, wenigstens diese zwei Bäume zu erhalten.

– Der neue Plan simuliert also den Erhalt der Bäume ohne jede Chance auf Erfolg – das geht technisch und biologisch nicht. Übrigens wäre eine Gastronomie über mögliche Brücken vor dem Neubau wirtschaftlich in der Tat nicht darstellbar.

x Zum Planungsverfahren
– Der so hübsche Plan vom Donnerstag, 23.9.21 ist die dritte Version, abgespeckt und als Fake aufgepimpt für grüne Lasten-Räder-Fantasien und Kindchen-Reflexe. Dass Sie darauf hereinfallen, verwundert mich. Noch mehr verwundert mich, dass auch das Umweltamt darauf hereinfällt.

– Wenn das Umweltamt JETZT bittet, den Neubau "reduziert" zu planen (was vorher nicht so war), wirft das Fragen auf: z.B. warum Umwelt- oder Bauamt ausgerechnet mit dem Investor über eine Planung verhandeln, die einen Abriss gegen den überwiegenden Willen der Bürger im Osten und auch der Koalition möglich machen könnten. Wer, bitte, bestimmt die Politik? Die Verwaltung oder die gewählten Vertreter? Dazu fordere ich einen Untersuchungsausschuss n. §57 (1) GO NRW, der Absprachen an den politischen Gremien und ihrem Willen vorbei aufdecken soll.

– "Fachlich" sind die Auswirkungen auf die Kaltluftzufuhr und auch die Hochwasserabfuhr letztlich noch für kaum eine Großstadt unter den aktuellen Herausforderungen des Klimawandels planerisch festgestellt. Ich kann Ihnen fachlich jedoch sagen, dass jeder Stadtplaner oder Geograph dieses Problem auf den ersten Blick zum Stadtplan Bielefelds erkennt. Schließlich ist das Lutter-Tal, auch wenn kaum erkennbar, der wesentliche Entwässerungsstrom der Stadt.

– Wir fordern daher eine umfassende Untersuchung zu diesem Projekt, was Flut-, Natur- und Klimaschutz betrifft. Und das von unabhängigen Stellen.

X Unwahrheiten und falsche Darstellung
– Die Ausführungen des Investors zur eigenständigen Kündigung des Pächters sind, wie von Stammgästen zu hören ist, falsch. Der jetzige Pächter hat sogar in 2020 noch investiert. Er ist vielmehr vom Investor zur Kündigung gedrängt worden.

– Zur Neu-Betreibung der Hammer Mühle verlangen wir keine wirtschaftlich tragfähige Investition von "Privat". Wir verlangen, dass die "Mühle" als Denkmal geschützt und renoviert wird, so wie die Bürgerwache am Siggi. Wir verlangen ein lebendiges, multikulturelles Stadtteilzentrum im Besitz der Stadt. Wir verlangen Klimaschutz, eine radfreundliche Stadtstruktur und auch Heimatgefühl. Wir wollen keine Neubau-Klötze.

Ein Entwurf für eine dezentralsisierte Neuplanung der Gesamtsituation liegt vor (NW 23.9.21). Dazu haben wir noch keine Stellungnahme erhalten.

– Vom Verein pro-Lutter habe ich bislang nur Schweigen erhalten. Evtl. können Sie ihn zu einer Stellungnahme bewegen. Allerdings kenne ich viele Mitglieder des Vereins, die über diese Entwicklung genauso entsetzt und empört sind wie wir Anwohner.

Ich wiederhole es gern noch einmal: die Stimmung hier ist explosiv. Ziehen Sie Ihre Schlüsse daraus.


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