13.11.2021, 18:57
Liebe Leute, heute erreichte mich als Reaktion auf den "Aufruf an die Bilelefelder Politik" eine erste Reaktion von der FDP (Jan Maik Schlifter). Dessen Vorwürfe (s. unten) kann und will ich so nicht stehen lassen. Anbei meine Antwort:
Sehr geehrter Herr Schlifter,
ich bedauere Ihre Entscheidung, nicht weiter angesprochen werden zu wollen, werde sie aber künftig berücksichtigen.
Allerdings mache ich darauf aufmerksam, und zwar mit Nachdruck, dass ich im Gegensatz zu den Lokalblättern WB und NW keinerlei Verdächtigen geäußert habe, sondern lediglich Fragen gestellt habe, die nicht nur meiner Meinung nach einer Klärung bedürfen. Und zwar genau durch die Institutionen, die – egal ob durch legales, halblegales oder Illegales Verhalten (das ist eben ganau zu klären) – nun vor vollendete Tatsachen gestellt sind. Und zwar gegen den überwiegenden politischen Willen.
Mir dafür Missachtung der Rechtsordnung oder Furor zu unterstellen, ist leider nicht nachvollziehbar.
Was meine Ausführungen zum Investor, dem Familien-Clan Hensiek, angeht, nehmen Sie bitte zur Kenntniss, dass es sich dabei nur um Informationen von deren eigenen Websites handelt. Ein Dossier mit weitergehenden Ausführungen liegt bei der Tizian zur Stellungnahme mit Frist bis Dienstag 16.11. vor. Dieses werde ich natürlich erst danach, unter Beachtung sämtlicher journalistischen Regeln, veröffentlichen.
Wenn Sie mir allerdings vorwerfen wollen, dass ich das werblich ausgepriesene Private-Equity-Geschäftsmodell über "tokenbasierte" Anteilsscheine überhaupt einmal der Bielefelder Öffentlichkeit vorstelle, dann spricht das wohl eher gegen Sie (Was haben Sie zu verbergen?) – aber gewiss nicht gegen mich. Zumal es sich dabei um ein Geschäftsmodell handelt, das aufgrund undurchschaubarer, unregulierter Kapital-Allokation geeignet ist, jede Kommune, jeden politischen Willen und alle institutionellen Regeln unserer Rechtsordnung zu unterminieren.
In diesem Zusammenhang darf ich mir als Journalist gewiss die folgende Frage erlauben:
Haben Sie oder Ihre Partei (FDP) in allen Parteigliederungen in den Jahren 2020 und 2021 von der Familie Hensiek oder irgendeiner deren zahlreichen Firmen Zuwendungen oder Parteispenden erhalten? Und wenn ja, in welchem Umfang?
Da diese Frage aufgrund der unübersichtlich Firmenverflechtung sicherlich nicht einfach nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten ist, gebe ich Ihnen dafür eine Frist bis Di, 23.11.21. Ich mache darauf aufmerksam, dass ich die Verweigerung einer Antwort nach journalistischen Regeln auch so formulieren darf, dass sie wie eine Bestätigung klingt.
Mit bestem Gruß,
Hans E. Latzke
Von: Maik Schlifter
Betreff: Aw: Aufruf an die politischen Parteien
Datum: 13. November 2021 um 14:16:15 MEZ
An: "Hans E. Latzke"
Sehr geehrter Herr Latzke,
Ich möchte Sie bitten, mich aus Ihrem E-Mail Verteiler zu nehmen. Ich bin immer offen für jede Anregung und jeden Kontakt, aber Ihre globalen Anschuldigungen, Verdächtigungen und halbgaren Behauptungen helfen uns nicht weiter, im Gegenteil, sie vergiften das Diskussionsklima. Jede Bürgerin und jeder Bürger hat meiner Meinung nach die Pflicht, sich wahrhaftig und mit Sorgfalt in Diskussionen einzubringen und nicht einfach wilde Vermutungen aufzuschreiben und zu verbreiten.
Ihre Angriffe und Verdächtigungen mit Zielrichtung Oberbürgermeister, „die Politik“ und auch Investoren sind völlig überzogen und an der Sache vorbei. Ich vermisse in Ihrer Argumentation und Ihrem Furor die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und der Rechtssicherheit sowie die Beachtung der Eigentumsordnung unseres Grundgesetzes.
Mit besten Grüßen,
Jan Maik Schlifter