23.02.2024, 19:18
Liebe Eltern, Unterstützerinnen und Unterstützer,
hiermit schicken wir euch unsere aktuelle Pressemitteilung zum gestrigen Schulausschuss. Außerdem findet ihr im Anhang unseren neuen Flyer zum "G9 Gute Bildung braucht Zeit" Spendenaufruf. Wir setzen unsere Arbeit fort! An dieser Stelle möchten wir uns auch für eure bisherige Spenden herzlich bedanken.
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Pressemitteilung
Hamburg, 23.2.24
Hamburger Schulbehörde ignoriert den Elternwillen
Anhörung der Elterninitiative G9 Hamburg vor dem Schulausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft
In einer öffentlichen Anhörung am 22.02.2024 hat die Volksinitiative „G9 Hamburg“ vor dem Schulausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft ihren Gesetzesvorschlag präsentiert. In einer halbstündigen Präsentation konnten Dr. Gunnar Matschernus, Sammar Rath und Dr. Iris Wenderholm, gestützt auf wissenschaftliche Studien, die Nachteile des 8jährigen Wegs zum Abitur an Hamburger Gymnasien darlegen. Diese bestehen in der Benachteiligung von sozial schwächer gestellten Kindern, da elterliche und finanzielle Ressourcen für Nachhilfe weniger verfügbar sind, sowie in erhöhtem Stress durch eine komprimierte Stoffvermittlung. Neben der Gefährdung der psychischen Gesundheit leidet vor allem der intellektuelle und soziale Reifungsprozess, da die Zeit für eine Vertiefung des Wissens fehlt. Zudem droht Hamburg angesichts der von der Kultusministerkonferenz formulierten Vorgaben und der Angleichung des Abiturs gegenüber den Bundesländern zurückzufallen, die bereits wieder zu G9 zurückgekehrt sind. Es stellt sich außerdem die Frage, wie bei dieser eng gestrickten Stundentafel die Implementierung des Faches Informatik oder auch die Verwirklichung der BNE Ziele bis 2030 möglich ist. In einer dreistündigen Befragung durch den Schulausschuss konnte die Volksinitiative ihre Vorstellungen, auch was Inklusionsaufgaben an den Gymnasien angeht, weiter präzisieren. Der zentrale Kritikpunkt an G8, wie angesichts des derzeitigen exorbitanten Unterrichtsausfalls in einer komprimierten Schulzeit Lernlücken geschlossen und Gymnasiasten auf die künftigen Herausforderungen vorbereitet werden sollen, blieb durch die Schulbehörde unbeantwortet. Mit ihrer kompromisslosen Haltung ignoriert die Schulbehörde nicht nur den Elternwillen, der sich in den 15.000 gesammelten Stimmen der Volksinitiative manifestiert, sondern auch die Umfrageergebnisse des Forsa-Instituts (2019) und des NDR (2024), die eine Zustimmung von 76 % bzw. 75 % für die Rückkehr zu G9 an Hamburger Gymnasien belegen.
Die Vertrauenspersonen der Volksinitiative zeigten sich darüber verwundert, welche Brandmauer aus Kostenkalkulationen und Statistiken durch die Schulbehörde errichtet wurde, ohne auf das Anliegen der Initiative einzugehen – die Verbesserung der schulpolitischen Situation von fast 60.000 Hamburger Gymnasiasten.
Aus Sicht des Schulbaus sprach die Behörde vor allem über erhöhte Kosten aufgrund des durch eine Rückkehr zu G9 entstehenden Raumbedarfs, konnte aber die von Sabine Boeddinghaus (Die Linke) gestellte Frage nicht beantworten, welche Raumprobleme auf die Politik denn zukämen, wenn sich beispielsweise 10.000 Hamburger Eltern mehr bei der Schulwahl für G9 an den Stadtteilschulen entscheiden würden. Die Wahl hätten ja alle Eltern. Auch in einem solchen Fall wäre Schulbau Hamburg vor große Probleme gestellt, mit dem Schulbau Hamburg umzugehen hätte. Auch der Einwand der Initiative, dass in den anderen Bundesländern, die zu G9 zurückgekehrt sind, eine politische Lösung für die Kosten gefunden wurden, blieb unbeantwortet.
Wir prüfen jetzt die nächsten Schritte und sammeln Spenden, um unsere Arbeit für "G9 Gute Bildung braucht Zeit" fortzusetzen.
Wer uns unterstützen möchte beim Verteilen von Flyern zum offiziellen Spendenaufruf: bitte E-Mail an info@g9-hamburg.de.
Ihr könnt den Spendenflyer auch digital weiterverschicken (im Anhang)
Jede Spende unterstützt unsere Arbeit.
Elterninitiative G9 Hamburg
Postfach 762306
22070 Hamburg
www.g9-hamburg.de