21.11.2015, 16:35
Der VBB hat mit dem nachfolgenden Schreiben auf unsere Petition reagiert und zu einem Gesprächstermin am 11. Dezember 2015 eingeladen. Über das Gespräch wird danach berichtet:
18. November 2015
Regionalbahnanbindung Brieselang
Sehr geehrter Herr Achilles,
vielen Dank für Ihre Schreiben vom 25. Oktober und 4. November 2015 indem Sie auf Ihre Online-Petition zu den Fahrplanänderungen bei den Linien RB10 und RB14 hingewiesen haben. In Abstimmung mit dem ebenfalls angeschriebenen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg erläutern wir Ihnen gerne die Hintergründe dieser Veränderungen.
Mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Erfurt — Halle(Saale)/Leipzig im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8 wird ein neues Fernverkehrskonzept mit bundesweiten Auswirkungen umgesetzt. In diesem Zusammenhang ändern sich auch die Fahrpläne der ICE-Linie 28 Hamburg — Berlin — Leipzig — München und der IC-Linie 27 Hamburg - Berlin — Dresden — Prag. In Folge dieser Fahrplanänderungen müssen auch die Fahrpläne des Schienenpersonennahverkehrs im Abschnitt Ludwigslust-Wittenberge-Nauen-Berlin entsprechend angepasst werden. Hintergrund ist, dass die Züge des Nah- und Fernverkehr dieselbe Infrastruktur benutzen und die bisherigen Fahrpläne der Linien RE2, RE6, RB10 und RB14 mit dem neuen Fernverkehrskonzept nicht mehr vereinbar sind.
Das Ziel der Länder Berlin und Brandenburg sowie des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) die Linien RB10 und RB14 im optimalen Halbstundentakt verkehren zu lassen konnte nach langen Verhandlungen mit den beteiligten Verkehrsunternehmen und dem Infrastrukturbetreiber zumindest von Berlin-Spandau Richtung Nauen noch erreicht werden. Von Nauen nach Berlin-Spandau ließ sich ein Versatz von etwa 20/40 Minuten aus betrieblichen Gründen leider nicht vermeiden. Wegen der unterschiedlichen Fahrzeit der Züge zwischen Berlin-Spandau und Berlin Hbf erreichen die Züge Berlin Hbf etwa im Halbstundentakt. Zudem ermoglicht der neue Fahrplan auch eine Verlangerung der RB10 über Berlin Hbf hinaus über Berlin Potsdamer Platz nach Berlin Südkreuz.
Die unterschiedlichen Linienführungen innerhalb von Berlin bieten weiterhin abwechselnde Direktverbindungen über die Berliner Stadtbahn zum Flughafen Schönefeld (RB14) und neu durch den Berliner Nord-Süd-Fernbahntunnel nach Berlin Südkreuz (RB10). Es ist richtig, dass aufgrund der erforderlichen Fahrplanänderungen die Anschlüsse in Berlin-Spandau zu den Linien RE2 und RE4 nicht mehr in der bisherigen Form umgesetzt werden können. Durch das dichte Nahverkehrsnetz stehen jedoch auch weiterhin zahlreiche Fahrtmöglichkeiten mit den S- und U-Bahn-Linien innerhalb von Berlin zur Verfügung. Verbessert werden kann hingegen der Anschluss in Nauen zwischen der Linie RB10 und dem RE2 Richtung Wittenberge und Wismar.
Ein Halt der RE2 in Brieselang ist innerhalb des Fahrplans der Linie RE2 nicht umsetzbar, da sowohl in Wittenberge als such in Cottbus weitergehende Anschlüsse erreicht werden müssen. Zudem verkehrt die RE2 ohnehin in einem sehr dichten Abstand zur RB10. Weiterhin sollen mit der RE2 die weiter entfernten Bahnhöfe nördlich von Nauen mit attraktiven Fahrzeiten an Berlin angebunden werden. Mit zusätzlichen Halten der RE2 im Abschnitt Nauen —Berlin können diese verkehrlichen Ziele nicht erreicht werden.
Das Regionalverkehrsangebot im Nachtverkehr auf der Achse Berlin-Nauen liegt bereits heute welt über dem Standard anderer Linien in Brandenburg. Während selbst bei der nachfragestärksten Linie RE1 ab 21 Uhr nur noch ein Stundentakt angeboten wird, werden Richtung Nauen in der Regel noch zwei Verbindungen pro Stunde bis 1 Uhr nachts angeboten, danach folgt eine weitere Fahrt gegen 2 Uhr und am Wochenende zusätzlich gegen 4 Uhr. Eine Ausnahme besteht bei der Fahrt um 23:22 Uhr ab Berlin-Spandau, welche als Linie RE6 bereits in Finkenkrug Richtung Neuruppin abzweigt.
Wir bedauern, dass die Veränderungen im Fernverkehr zu den genannten Fahrplananpassungen fahren. Durch die intensiven Verhandlungen konnten die Einschränkungen für die Fahrgaste bereits auf ein Minimum reduziert werden, im Rahmen der Fahrplanerstellung waren aufgrund der vielfaltigen Rahmenbedingungen jedoch nicht alle Wünsche umsetzbar.
Zur Erläuterung dieser komplexen Thematik lade ich Sie zu einem Gesprach am 11. Dezember 2015 ...zu uns...ein.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Henckel
Geschaftsführerin