22.10.2024, 11:34
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Zuge der neusten, weniger erfreulichen Entwicklungen der öffentlichen Zugänglichkeit unserer Empfangshalle unseres Bahnhofsgebäudes von Zweibrücken vergangener Wochen (vgl. Presseberichte lokaler Tageszeitungen), erlaubte ich mir einen Leserbrief zu verfassen, welcher leider jedoch meines Wissens bisher nicht veröffentlicht wurde.
Thematisch passend dieser unserer Petition, hier meine Gedanken:
„Geld regiert die Welt“ - dieses Sprichwort trifft heutzutage immer wieder und immer mehr den bekannten Nagel auf den Kopf. Unser denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude ist hier kein Einzelfall und doch steht es unter besonderer Beobachtung. Unter Bürgerprotest konnte - aus heutiger Sicht - ein Schließen der Bahnhofshalle vorerst verhindert werden; vier Jahre später löste sich die städtische „GeWoBau GmbH“ dann aus ihrem Zugzwang und leitete damit im November 2023 das Sterben des erblühenden Lebens ein: Angefangen mit einem Backshop und Kiosk, über die Dienstleistungen von „Deutscher Post“ und „VRN“ bis hin zur Kleiderkammer - Angebote des „DRK“ auf Ebene von Inklusion, die nicht nur angenommen wurden, sondern letztlich auch in der Stadt etabliert sind.
Als Initiator dieser Petition zur Erhaltung der öffentlichen Zugänglichkeit tut es mir besonders weh Aussagen wie diese lesen zu müssen: >> […] man habe ja ein Gebäude gekauft und keinen Bahnhof. << Der Mensch muss nur noch funktionieren und steht eben längst am Abgrund wirtschaftlichen Handelns! >> Öffentliche Toiletten müsse man deshalb nicht vorhalten. << Wer würde auch schon ein Objekt kaufen, welches keinesfalls Gewinne einfährt, ja sondern vielmehr noch Arbeit mit sich bringt.
Im vollsten Verständnis respektiere ich die Entscheidung Herrn Pragers und danke ihm außerordentlich für die Arbeit am Dienst des Menschen.
Und die Stadt Zweibrücken? Sie zieht sich erneut aus der Verantwortung und schaut zu… Dabei meine ich nicht Herrn Dr. Marold Wosnitza, der sich wie kein anderer Oberbürgermeister in seiner bisherigen Amtszeit für die Belange der Rosenstadt, insbesondere im Verkehrssektor Schiene engagiert und eingesetzt hat. Nein, die vielen Gremien, besetzt von den erst kürzlich gewählten Stadträt*innen, die ihre Aufgabe in der Weiterentwicklung städtischer Infrastruktur sehen. Vielleicht stellt es sich als eine Zukunftslösung dar, das Bahnhofsgebäude und andere der Öffentlichkeit zugewandte Einrichtungen Zweibrückens auf mehrere Schultern zu verteilen um Entscheidungen nicht nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten treffen zu müssen…
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, wünsche Ihnen eine gute Zeit und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Manuel Rumschinski
(Zweibrücken, den 22. Oktober 2024)