27.08.2015, 18:56
Liebe Unterstützer/innen unserer Petition,
über die Sommerferien hat uns die Antwort der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales erreicht. Berlin wähnt sich – so das Schreiben – mit seinem „besonderen und für andere Länder beispielgebenden System“ bereits auf einem guten Weg, um dem Beratungsbedarf von Familien mit einem ´besonderen` Kind gerecht zu werden. Sowohl in diesem Schreiben als auch bei der jüngsten Beantwortung einer schriftlichen Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus (Drucksache 17 / 16 796) setzt man vor allem auf die in den Pflegestützpunkten installierten Kinderbeauftragten und die Jugendämter.
Die Senatsverwaltung hat das Institut für angewandte Sozialforschung AGP mit einer Expertise beauftragt, in dessen Rahmen wir eines von mehreren Experteninterviews "bedient" haben - immerhin. Ob diese Expertise aufgrund unserer Petition in Auftrag gegeben wurde oder bereits vorher geplant war, entzieht sich dabei unserer Kenntnis.
Aktuell ist nicht einzuschätzen, wie die zuständigen Verwaltung(en) reagieren, falls die Expertise zu Handlungsempfehlungen kommt, die nicht die von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales zum Ausdruck gebrachte Haltung bestätigt, nämlich die vorhandenen Pflegestützpunkte und die Beratung in den Jugendämtern seien ausreichend. Wir sehen aktuell keine kritische Auseinandersetzung der Verwaltung(en), ob die vorhandenen Beratungsangebote angesichts der ausgewiesenen „Fallzahlen“ überhaupt den Bedarf decken (können), ob und wie ein gleichberechtigter Zugang für alle betroffenen Familien sichergestellt ist und mit welcher Qualität beraten wird.
Wir werden uns mit allen Initiativen, die die Petition mitgezeichnet haben, am 22. September 2015 treffen, um unsere weiteren Schritte zu beraten. Wir bleiben also dran!
Viele Grüße
Claudia Groth