08.09.2023, 11:27
Öffentlicher Auftakt am 04.09.2023 zum Wettbewerb „Weiterentwicklung Weender Tor“ auf dem ehemaligen Grotefend-Areal
Der „Aktionstag“ startete mit einem kurzen Rundgang um das Grotefend-Areal.
In einer Halle auf dem Gelände stellten sich die Büros D & K drost Consult GmbH, Hamburg (Durchführung des städtebaulich-hochbaulichen Wettbewerbsverfahrens) und plan zwei, Stadtentwicklung/ Kommunikation, Hannover (Öffentlichkeitsbeteiligung) den zahlreich anwesenden Bürgerinnen und Bürgern vor. Nach der Begrüßung durch Frau OB ín Broistedt für die Stadt Göttingen und durch Herrn Maletzki als Vertreter des Investors und Auslobers Hanseatic Group wurden das Verfahren und die Grundlagen zum Wettbewerb erläutert und zur Diskussion gestellt. Viele Fragen gab es zur Mindest-BGF, zur Sichtbarkeit des Walls, zum Erhalt von Teilen des Grotefend-Gebäudes, zu Höhen des geplanten Neubaus. Kritik gab es an der Bürgerbeteiligung, die sich auf 3 Termine beschränkt, aber auch allgemeine Zustimmung zum jetzt – nach der Petition und dem heftigen Widerspruch aus der Bevölkerung - gewählten Verfahren eines zwar beschränkten, aber mit der Öffentlichkeit kommunizierten Wettbewerbs.
BGF: Warum nicht 7.500 m² (geltender B-Plan) statt 9.500 m² als Mindestfläche?
Wall: Eine Sichtachse ist nicht ausreichend; der Wall muss sichtbar und erlebbar sein.
Grotefend-Areal: Der vordere Trakt bleibt erhalten und in seiner Gestalt unverändert.
Höhen des Neubaus: über die Traufhöhe des Auditoriengebäudes sollte es nicht hinausgehen.
Es folgten für 30 Minuten in Gruppen Diskussionen, Anregungen, Ideenfindung an 4 Thementischen.
• Wege -und Blickbeziehung/ Wall
Große Einhelligkeit bei allen, dass der Wall deutlich besser sichtbar sein muss,
der Leinekanal freigelegt und dort entlang ein Fußweg über den Wall zum Waageplatz geführt werden sollte.
Es wurde darauf hingewiesen, dass im Innenstadtleitbild konkrete Aussagen zum Umgang mit dem Historischen Wall getroffen wurden, die möglichst berücksichtigt werden sollen.
• Städtebauliche Form
Ein Umgebungsmodell, dessen exaktere und maßhaltige (Höhenunterschied Wall-Berliner Straße, Gebäudehöhen) Form für den Wettbewerb erforderlich ist, gab die Möglichkeit, eigene Styropor-Entwürfe einzustellen. Beispielsweise gab es ein Konzept mit Erhalt des alten Grotefend-Gebäudes am Leinekanal, einem längeren Riegel mit davorgesetzter Baumreihe an der Berliner Straße mit Abstand zu den beiden Grotefend-Gebäuden und niedrigeren, kleineren Gebäuden zum Wall als Beitrag zu Lärmschutz, Sichtbarkeit des Walls und Gebäudehöhen, die sich am Bestand orientieren (s. Foto)..
• Gestaltung
Die Gestaltung soll „dynamisch“ sein, d.h. es soll mit Vor- und Rücksprüngen von Gebäudeteilen eine gewisse Kleinteiligkeit entstehen. Sie soll sich, anders als das „Monstrum“ von 2021, an der direkten Umgebung orientieren. Das neue Gebäude soll sich qualitätvoll und maßstäblich einfügen.
• Heinz-Erhardt-Platz
Gewünscht wurde ein öffentlich nutzbarer Platz, der verknüpft wird mit dem Einmündungsbereich der Weender Straße. Dieser Platz ist sowohl Bestandteil der Außenanlagen im Wettbewerb als auch von der Stadt separat vorgesehen als Wettbewerb im Zusammenhang mit der Sanierung der nördlichen Weender Straße.
Alle Fragen, Ideen, auch Kritik im Plenum und in den Gruppen wurden dokumentiert und sollen im Konzept der Auslobungsunterlagen berücksichtigt werden. Diese Unterlagen werden bis Anfang Oktober angepasst, im Oktober und November in einer Planungskonferenz der Projektbeteiligten und mit der Nds. Architektenkammer abgestimmt. An einem 2. Aktionstag am 05.12.2023 sollen sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Unter dem Stichwort „Was ist Ihnen wichtig?“ wurde neben ausliegenden Karten die Möglichkeit angeboten, sich per mail direkt an die Bearbeiter des Auslobungstextes zu wenden: Weendertor@drost-consult.de.
Es bleibt im positiven Sinne zu hoffen, dass alles, was der Abend erbracht hat, sich auch tatsächlich wiederfinden lässt.