2.173 Unterschriften
Der Petition wurde teilweise entsprochen
Petition richtet sich an: neu gewählte Oberbürgermeisterin, neu gewählter Rat der Stadt
In Göttingen gibt es Neubauprojekte von Investoren an prominenten Standorten: am Marktplatz in der Altstadt, an den Historischen Wallanlagen am Weender Tor und am historischen Bahnhof. Alle erfordern eine dem jeweiligen Ort angemessene Planung, da ein Gartendenkmal, Baudenkmale und der öffentliche Raum betroffen sind. Und sie erfordern einen für die Bürger transparenten Planungsprozess, den es bislang nicht gibt.
Die Historische Wallanlage Göttingens von 1765 ist nahezu vollständig erhalten und gilt als bedeutendes Gartendenkmal. Sie umschließt die Altstadt und ist auf der Außenseite mit Einzelgebäuden unterschiedlicher Funktion und Bauzeit umringt. Auf einem großen Areal zwischen Wall und Berliner Straße am Weender Tor soll nach der Planung eines Investors ein über 40 m langer Gebäudekomplex mit 7 Geschossen entstehen. Der erst 2019 beschlossene Bebauungsplan Nr. 250 schreibt jedoch 3 Einzelgebäude mit max. 4 Geschossen vor. Einen Planungswettbewerb hat der Bauausschuss am 08.07.21 abgelehnt und die Investoren-Planung mit knapper 7:5 -Mehrheit von SPD und CDU befürwortet.
Das Projekt darf in dieser Gestalt nicht realisiert werden, weil es in seiner Monstrosität den öffentlichen Raum am Stadteingang Weender Tor dauerhaft negativ prägen und den Wall verbarrikadieren wird. Er wird nicht mehr zu sehen sein und der beliebte Spaziergang auf dem Wall wird ein Gang durch eine „Schlucht“ zwischen zu hohen Gebäuden auf beiden Seiten werden. Da helfen auch keine „Abtreppungen“ bis auf 4-5 Geschosse Richtung Wall. Das Argument Lärmschutz greift auch schon bei 3-4 Geschossen.
(Illustration im GT-Bericht vom 10.07.21)
Begründung
Es ist gerade jetzt angesichts der geplanten Beschädigung des Walls an dieser Stelle als lebenswerter „Öffentlicher Raum für alle Bürger“ - nach etlichen Neubau-Sünden: u.a. Abriss des historischen Reitstalls der Universität für das „Carre“ (drohende gravierende Leerstände- und dann?) und Abriss eines Altstadtquartiers für das Gothaer Haus (langjähriger Leerstand- wie lange noch?) – nötig und an der Zeit für Transparenz, Information der Bürger und ihre Beteiligung, um Akzeptanz für Neubauten zu erzielen. Viele Leserbriefe im GT, Appelle von Architektenverbänden (BDA und AKNDS) haben bislang kaum Resonanz in Politik und keine in der Verwaltung hervorgerufen. Auch Proteste der Innenstadt-Bewohner am Wall sind erfolgt und sie sind ernst zu nehmen.
Im Wahlkampf wurde von der SPD versichert: zwar nicht eine Wettbewerbsjury, aber alle Göttinger sollen zu diesem Projekt mitentscheiden. Auch in der CDU stehen nicht alle Fraktionsmitglieder zu dem Bauausschuss-Votum; alle anderen Parteien sind dagegen. Es wäre gut, wenn die neu gewählte Verwaltungsspitze sich an Wahlkampf- Zusagen erinnern würde und - wenn schon ein zielführender Wettbewerb nicht gewollt ist – möglichst bald öffentlich gemacht wird, wie es weitergehen wird. 1 oder 2 Geschosse weniger als 7 für wenige Sozialwohnungen als Verhandlungsmasse mit einem Investor ist unsolide und hat weder etwas mit gutem Neubauen in der vorhandenen Stadtstruktur noch mit öffentlichkeitsorientierter Baukultur zu tun. Man kann und muss es an diesem sensiblen Ort „besser machen“.
Wir fordern die strikte Einhaltung des bestehenden Bebauungsplans und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im weiteren Planungsprozess. Wir wünschen uns einen zielführenden Dialog mit uns Göttinger Bürgern.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 15.09.2024Der Wettbewerb zum Wall/ Weender Tor ist entschieden
Am 10.09.2024 fand die Preisgerichtssitzung zu den 6 eingereichten Entwürfen statt.
Das Büro für die Wettbewerbsbetreuung berichtete eingangs über das Ergebnis der gut besuchten öffentlichen Ausstellung und Befragung am 05. und 06.09.2024. Das Meinungsbild in 275 abgegebenen Fragebögen war: eine kritische Grundstimmung zu den abgegebenen Entwürfen. Überwiegend negativ wurden Arbeiten bewertet, die keine Sicht auf den Wall zuließen, städtebaulich zu massig, zu geschlossen zur Berliner Straße, zu hoch und zu nah am Wall waren und deren architektonische Haltung als zu protzig, monoton, beliebig empfunden wurde. Wichtig waren den Besucher*innen die gute Integration des Grotefendgebäudes, eine... weiter -
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 15.08.2024Liebe Unterstützende,
lange gab es keine Neuigkeit mehr. Aus gutem Grund: der Wettbewerb zur "Weiterentwicklung des Weender Tors" läuft noch einige Wochen.
Wie bereits angekündigt, gibt es für Sie alle einen wichtigen und sicher interessanten
Termin:
die 6 Entwürfe werden der Öffentlichkeit vor der Preisgerichtssitzung am 10.09.24 präsentiert.
Am Donnerstag, 05.09.24, 15 - 18.00 Uhr und am Freitag, 06.09.24, 15 - 18.00 Uhr werden die anonymisierten Entwürfe in der Galerie "Alte Feuerwache" am Ritterplan 4 ausgestellt.
Das Büro D & K Consult als Wettbewerbsbetreuer bietet weitere Informationen zum Verfahren an unter:
t1p.de/14hl1.
Nutzen Sie bitte die Gelegenheit, die Entwürfe anzusehen und sich eine Meinung dazu zu bilden.
Wir... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 07.02.2024Bauausschuss-Sitzung am 08.02.2024, 16.30 Uhr im Göttinger Ratssaal
TOP 9: Städtebaulich- hochbaulicher Planungswettbewerb „Weiterentwicklung Weender Tor“.
Der Bauausschuss wird die Auslobungsunterlagen zum Wettbewerb beraten und einen Beschluss dazu fassen. Vorausgegangen war am 04.09.2023 eine Auftaktveranstaltung auf dem Grotefendareal, um die Öffentlichkeit zu informieren und zu beteiligen. Eine weitere Informationsveranstaltung am 05.12.2023 in der Galerie „Alte Feuerwache“ hatte zum Inhalt:
• Weiterer Ablauf des Wettbewerbsverfahrens
• Vorstellung von Diskussionsergebnissen der 1. Öffentlichkeitsbeteiligung; welche Wünsche/ Vorschläge berücksichtigt wurden, welche nicht und warum nicht.
• Erste Konzepte des Auslobungstextes wurden... weiter
Debatte
Göttingen braucht mehr Bäume & Parkanlagen, statt teure Immobilien, die mit zusätzlichen Büroflächen & Tiefgaragen immer noch mehr Autoverkehr in die Innenstadt ziehen. Zudem fehlen auch in dieser Planung schon wieder PV-Dachflächen & Mieterstrom...
Noch kein CONTRA Argument.