Region: Berlin
Bildung

Die Ausbildung von ausländischen Lehrer_innen soll in Deutschland anerkannt werden!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Abgeordnetenhaus von Berlin

101 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

101 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

17.07.2017, 12:21

komma vergessen


Neuer Petitionstext: In Berliner Schulen fehlen über 2.300 LehrerInnen – und es werden immer mehr fehlen _[1]_. Dazu kommt: Bereits über ein Drittel der neu angestellten LehrerInnen hat keine klassische Ausbildung _[2]_. Die Stellen werden stattdessen mit QuereinsteigerInnen besetzt. Das sind Menschen, die zwar die fachliche Qualifikation mitbringen, aber keine pädagogische Ausbildung haben. Grundsätzlich befürworten wir diese Idee Idee- nämlich als Bereicherung zu den ausgebildeten Fachkräften und nicht um diese zu ersetzen.
Gleichzeitig bewerben sich jedes Jahr etwa 500 LehrerInnen mit ausländischen Abschlüssen um eine Stelle. Ihre Ausbildung wird jedoch nur in etwa 5% der Fälle genehmigt, selbst bei ausreichender sprachlicher, fachlicher und pädagogischer Qualifikation _[3]_. Alle anderen erhalten die Aussicht auf eine mögliche Einstellung, wenn „Ausgleichsmaßnahmen“ ergriffen werden – es gibt jedoch in Berlin keine Möglichkeit zur Weiterqualifizierung, wie etwa in Hamburg. Auch ein fehlendes zweites Fach ist oft ein Problem. Aushilfsverträge, Vertretungs- und Förderstunden, die oft schlechter bezahlt und nur befristet sind. Mit etwas Glück bekommen sie vielleicht eine Stelle an einer Internationalen Schule. Die Folge ist, dass viele überqualifiziert in anderen Berufen arbeiten. Hier geht nicht nur Potential verloren, auch für die AkademikerInnen, die oft eine jahrelange Ausbildung absolviert haben, ist dies nicht der gewünschte Lebensentwurf. Es geht sowohl um neu Zugewanderte als auch um Menschen, die seit vielen Jahren in Deutschland leben, ohne ihren Beruf ausüben zu können.
Deshalb fordern wir, dass ausländische Lehramtsabschlüsse in Deutschland einfacher anerkannt werden können – für mehr Vielfalt im Unterricht und gegen den Lehrermangel! Wir fordern eine realistische Lösung des Problems, das sich nicht an Gesetzen, sondern an den Voraussetzungen der Menschen ausrichtet.
Es gibt bereits eine Regelung zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse auf Landesebene (seit 2014: Anpassungsqualifikationsgesetz), diese ist jedoch für LehrerInnen mit vielen Hürden versehen. Wir fordern, dass diese abgebaut werden: für eine realistische, umsetzbare Lösung des Lehrermangels in Berlin!
Eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel, die Pflicht, zwei verschiedene Fächer zu unterrichten, abzuschaffen, sowie eine Möglichkeit zur Anpassungsqualifizierung anzubieten, damit sich LehrerInnen, wenn gewünscht, weiterbilden können, um den Anforderungen des deutschen Bildungssystems zu genügen.
Das Vorbild für unsere Forderung ist Hamburg: Seit 2012 kann man hier beantragen, dass ein ausländischer Abschluss auf die Gleichwertigkeit mit einem in Hamburg erworbenen Lehramtsabschluss geprüft wird. Danach können sie eine Zusatzausbildung („Anpassungsqualifizierung“) über 18 Monate absolvieren, die Seminare zu Didaktik und Pädagogik und selbstständige, durch kompetente LehrerInnen unterstützte Lehrtätigkeit umfasst. Das Gesetz ist ein voller Erfolg! Es hat dazu geführt, dass vielen ausländischen Lehrkräften ermöglicht wurde, in Hamburg in ihrem Beruf zu arbeiten. Hier werden bis zu 90% der Anträge bewilligt. 2016 stellten bereits 200 LehrerInnen einen Antrag _[4]_. Bisher ist der Stadtstaat jedoch das einzige Bundesland, das dies ermöglicht – Berlin soll das zweite werden, mit Ihrer Hilfe!



Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern