20.09.2015, 22:01
Liebe UnterstützerInnen der ZLB-LektorInnen, liebe FreundInnen exzellenter Medienauswahl,
unser Protest war zu sehen und zu hören, als gestern Nachmittag die stellv. Bürgermeisterin Dilek Kolat (SPD) ein „Denkmal“ für 20 Jahre ZLB enthüllte. Eine aus schwarzem Plastik geformte Schrift „20 Jahre ZLB“ kam zum Vorschein, auf einem anscheinend aus Sperrholz-Platten geformten Sockel, daneben auf drei Metall-Stangen wackelig fliegende Symbole, die mehr nach Laptops als nach sonst was aussehen (das aktuelle ZLB-Logo).
Dazu spielte die „IG Blech“, einige der Band-Mitglieder zeigten dezent, dass Sie mit unserem Anliegen sympathisieren. Getragen wurde unser Protest diesmal hauptsächlich von der Verdi-Betriebsgruppe, aber auch einige NutzerInnen hielten die Schilder „Kein Grund zum Feiern“ in die Kameras und den Festgästen entgegen.
In der Abendschau tauchte der Bericht ganz am Ende des zweiten Nachrichtenblocks auf: mediathek.rbb-online.de/tv/Abendschau/Nachrichten-I/rbb-Fernsehen/Video?documentId=30669646&topRessort=tv&bcastId=3822076
Viele Grüße
Eckart Müller
17.09.2015, 14:50
Liebe UnterstützerInnen,
am Samstag, 19.9., soll um 15:30 vor der Amerika Gedenkbibliothek (Blücherplatz 1, 10961 Berlin, U-Bhf Hallesches Tor) ein Denkmal enthüllt werden. Auch diesen Teil der Feier zum 20jährigen Jubiläum der ZLB sollten wir kritisch begleiten! Enthüllen wir ihre Lüge von der schönen neuen Bibliothekswelt!
Senatorin Dilek Kolat und die Presse werden auch unsre Sicht hören müssen, den WIR NutzerInnen sind die ZLB.
Kommt zu 15 Uhr an die Amerika Gedenkbibliothek und holt Euch das Flugblatt, um unsere Botschaft unter die Feiergesellschaft zu verbreiten: Wir wollen keine Billig-Bibliothek a la Manager Volker Heller! Stoppt das Outsourcing und den skandalösen Ausverkauf von öffentlicher Dienstleistung!
Bis Samstag hoffentllich,
EckartMüller
Initiator der Petition
P.S.: Das Flugblatt, dessen Text ich unten anhänge, kann man wohl ca. morgen als pdf auf der Verdi-Seite zlbbg.wordpress.com/aktuelles/ auch herunterladen.
P.P.S.: Keine Antwort haben wir auf unsere Petiton erhalten. Es scheint, als würde Kulturamtsleiter Dr. Konrad Schmidt-Werthern nicht zu seinem Wort stehen und 20.000 Stimmen einfach in die Tonne schmeißen. Mit Grüßen an die Regierenden sollten wir im nächsten Jahr bei der Abgeordnetenhauswahl zeigen, was wir von diesem Vorgehen halten.
Text des Flublattes, ViSdP: Jana Sellept, FB 05, Verdi
"Kein Grund zum Feiern!
[...]
Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) hat 20-jähriges Jubiläum. 1995 wurde sie aus der Berliner Stadtbibliothek und der Amerika-Gedenkbibliothek zu einer einzigartigen Bibliothek zusammengelegt. Eine Trennung in öffentliche und wissenschaftliche Bibliothek sollte bewusst aufgehoben werden.
„Zielvorstellung war eine öffentliche große städtische Bibliothek, die einen allgemeinen und wissenschaftlichen Grundbestand für die breite Bevölkerung stellt und darüber hinaus, aufgrund der landesbibliothekarischen Komponente, auch einen hochspezialisierten Bestand anbieten kann.“
*
Neoliberale Umgestaltung statt Weiterentwicklung dieses Erfolgskonzeptes ...
Unter Vorwänden und ohne Alternativen geprüft zu haben, plant der Managementdirektor der ZLB, Volker Heller, einen Großteil der Buchauswahl zum 01.01.2016 an einen privaten Dienstleister, die ekz.bibliotheksservice GmbH (ekz) aus Reutlingen, auszulagern. Dadurch sollen die meisten Stellen für die eigene Buchauswahl und -bearbeitung abgeschafft werden. Der Auftrag an das Privatunternehmen ekz ist ohne Ausschreibung geplant.
Verflachung des Medienangebots mit öffentlichen Geldern
Durch die Übergabe eines Großteils des Erwerbungsetats an die ekz, die nur ein beschränktes Angebot liefern kann, werden Steuergelder verschwendet. Nebenbei müssen der lokale Buchhandel mit hohen Umsatzeinbußen und das Land Berlin mit weniger Steuereinnahmen rechnen.
20.000 Unterschriften gegen Privatisierung und Outsourcing in der ZLB
20.000 BürgerInnen, davon 15.000 aus Berlin, haben in einer Online-Petition gegen die Privatisierung der Medienauswahl in der ZLB protestiert. Am 13.07.2015 wurden die Unterschriften dem Stiftungsrat der ZLB übergeben, der die Petition bis heute ignoriert.
Gegen die Abschaffung eines qualifizierten Bestandsaufbaus in der ZLB!
Wir fordern den Kultursenator und seine Verwaltung auf, diese Pläne zu stoppen! Wir fordern eine breite Diskussion über die Zukunft der ZLB, öffentlich und transparent! Die meistbesuchte Kultureinrichtung Berlins darf nicht hinter verschlossenen Türen demontiert werden! Die Stimmen von über 15.000 BerlinerInnen dürfen nicht überhört werden!
Mehr Infos:
Zur Petition
:
bit.do/rettetdiezlb
Blog
der ver.di-Betriebsgruppe der ZLB:
www.zlbbg.wordpress.com
Die ver.di-Betriebsgruppe auf
twitter
:
@verdizlb"
06.09.2015, 22:28
Liebe UnterstützerInnen,
Aktivistin Claudia Stepaniuk hat einen Twitter-Account eingerichtet.
Gerade zum kommenden ZLB-Jubiläum ab Mitte September kann das sehr nützlich sein. Anbei Ihre Nachricht.
Viele Grüße
Eckart Müller
Initator der Petition
Liebe Leute,
die ZLB-Leitung plant Veranstaltungen rund um das Jubiläum der ZLB, denn die Bibliothek wird diesen Oktober 20 Jahre alt.
Das Programm findet ihr hier:
www.zlb.de/ueber-uns/aktuelles/20-jahre-wir-sind-die-zlb.html
Die Leitung meint, SIE sei die ZLB. Wir wollen zeigen, dass wir NutzerInnen und MitarbeiterInnen die ZLB ausmachen - und selber Ideen haben, wie die Zukunft der Bibliothek aussehen soll!
Wir wollen den offiziellen Veranstaltungen unsere eigenen Veranstaltungen entgegensetzen, die zeigen, dass wir die Umstrukturierung der ZLB nicht hinnehmen werden.
Infos zu Aktionen findet ihr unter: twitter.com/zlb2015
Wenn ihr Ideen für Aktionen habt, schreibt gerne an: zlb@riseup.net.
Es muss jetzt etwas passieren, sonst ist die ZLB, wie wir sie kennen, bald Geschichte. Gebt euch einen Ruck!
Es grüßt euch freudig,
Claudia Stepaniuk"
01.09.2015, 08:00
openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter von Abgeordnetenhaus von Berlin Berlin geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.
Bisher haben 5 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.
Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
www.openpetition.de/petition/stellungnahme/buechervernichten-in-berlin-bibliotheken-werden-kaputt-rationalisiert
27.08.2015, 01:59
Liebe UnterstützerInnen einer ZLB ohne Privatisierung und Rationalisierung,
so wie es scheint hat der Stiftungsrat der ZLB am letzten Donnerstag die Pläne zum Umbau, zum Kahlschlag, einfach durchgewunken. ekz-Besitzer Jörg Meyer dürfte sich in Reutlingen die Hände reiben, ab 1.1.2016 seine vorgefertigten Pakete nach Berlin schicken, die wir mit unseren Steuergeldern bezahlen.
Eine Reaktion auf unsere Petition mit den Unterschriften von über 20.000 Menschen, die wir am 13. Juli übergeben hatten, steht weiterhin aus. (Lieber Konrad Schmidt-Werthern, Herr Kulturamtsleiter - was ist Ihr Wort wert?)
Gleichzeitig will das Management Feierlaune wegen des 20jährigen Jubiläums der zwischen Ost- und Westberlin vereinigten ZLB verbreiten:
www.zlb.de/ueber-uns/aktuelles/20-jahre-wir-sind-die-zlb.html
Während der Stiftungsrat hinter verschlossenen Türen wohl den zerstörerischen Umbau der ZLB in seiner bisherigen Form beschloss, haben wir uns in der Cafeteria der zur ZLB gehörenden Stadtbibliothek getroffen, um uns auszutauschen und weitere Gegenaktionen anzudenken.
Ermutigt werden wir inzwischen auch durch den Kulturpreisträger und Kunsthistoriker Prof. Dr. Klaus Herding von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., der empört über die bekannt gewordene systematische Vernichtung von Kunstbüchern im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf eine geharnischte Protestnote nach Berlin schickte.
Ich möchte Euch an dieser Stelle nochmal für euer Interesse danken - es ist die Grundlage für weitere Aktionen. Wenn ihr einfach so etwas Gutes für die bisherige ZLB und deren MitarbeiterInnen und NutzerInnen tun wollt, könnt ihr als Erstes den FachlektorInnen der ZLB an den Schaltern euren Dank ausdrücken für ihre gute Arbeit, auf die wir nicht verzichten wollen. Sie sollten wissen, dass wir auf ihrer Seite stehen.
Viele Grüße
Eckart Müller
20.08.2015, 09:54
Liebe MitstreiterInnen,
wie zu erwarten war hat Herr Renner es abgelehnt, mich zur Sitzung des Stiftungsrates einzuladen.
Ich gehe heute also ins Cafè der ZLB in der Breiten Str. 30-36 in Berlin, 15:30.
Viele Grüße
Eckart Müller
Nur-Text
Nachricht 2 von 351 < >
Sehr geehrter Herr Müller,
Sie haben Herrn Dr. Schmidt-Werthern am 18.08. per E-Mail gebeten, zur ZLB- Stiftungsratssitzung am 20.08.2015 eingeladen zu werden.
Im Auftrag des Vorsitzenden des Stiftungsrates Herrn Staatssekretär Renner teile ich Ihnen mit, dass diese Bitte abgelehnt wird.
Die Stiftungsratssitzungen sind nicht öffentliche Sitzungen.
Ich bitte um Verständnis. Mit freundlichen Grüßen, Leese
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten
V C 1 Le
Brunnenstraße 188-190
10119 Berlin
Tel. 030 - 90 228 611
Fax 030 - 90 228 455
E-Mail: margitta.leese@kultur.berlin.de
18.08.2015, 18:20
ZLB-Sitzung am Do., 20.8.: Ferienzeit ist Mauschelzeit? Darauf einen Kaffee um 15:30 Uhr!
Liebe UnterstützerInnen der Petition zum Erhalt einer guten Buchauswahl an der ZLB,
Bitte kommt am Donnerstag gegen 15:30 in die ZLB an der Breiten Straße (Berliner Stadtbibliothek). Dort gibt es, so hörte ich, ein neu eingerichtetes Café, in einem ehemaligen Lesesaal. (Prima: Schon in der ehemaligen Musikabteilung der AGB kann man inzwischen dort kulinarisch genießen, wo vorher Bibliotheksbestände störten.)
Da die Sitzung gegen 16 Uhr stattfinden soll, können wir an dieser Stelle besprechen, wie wir weiter vorgehen wollen. Unter doodle.com/28m7q5m257ixv64n haben sich erwartungsgemäß nicht besonders viele von uns eingetragen. In den Ferien ist nicht gerade mit viel kritischer Öffentlichkeit zu rechnen.
Ich habe Kultur-Senatsleiter Dr. Konrad Schmidt-Werthern inzwischen um eine Einladung für die Sitzung gebeten, in der der weitere Weg hin zur ekz-Bibliothek besprochen werden dürfte. Ich möchte dort unsere Sicht der Dinge noch einmal anbringen und gegen die Privatisierung der Buchauswahl-Dienstleistung eintreten. Vielleicht werde ich mit einer Zusage überrascht…
Wer es auch versuchen möchte: konrad.schmidt-werthern@kultur.berlin.de
Bis Donnerstag dann
Eckart Müller
P.S.: In diesem Jahr dürfte noch das 20jährige Jubiläum des Bestehens der ZLB gefeiert werden (Anfang Oktober). Sicher können wir bei der Gelegenheit noch einmal darauf hinweisen, wie unser öffentliches Gut der Bibliotheken behandelt wird.
Wie es in den BEZIRKLICHEN Bibliiotheken zugeht, zeigt ein Bericht von Michael Roeder, der aufgedeckt hat, dass in Charlottenburg-Willmersdorf Hunderte Kunstbücher vernichtet werden, weil sie die Statistik der Ausleihzahlen stören: blog.klausenerplatz-kiez.de/archive/2015/08/17/bezirksbibliotheken__teil_14_b
Die Statistik selbst findet man unter www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/politik/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=5466&options=4 DORT "Bestand Kunst (K) Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek (706)" suchen.
10.08.2015, 15:21
Liebe UnterstützerInnen einer eigenen Buchauswahl an der ZLB,
-die nächste Sitzung des Stiftungsrates der ZLB soll am Do., 20.8.2015 stattfinden, wohl in der Breiten Str. 36. Es steht zu befürchten, dass hier die Rationalisierung und das Outsourcing der Buchauswahl weg von unseren LektorInnen hin zur privaten "ekz" in Reutlingen weiter festgeschrieben werden, trotz anderer Bekundungen.
Hat jemand Zeit zu kommen? Vielleicht können wir die Sache ja doch noch zum Guten wenden...
Bitte gebt unter doodle.com/28m7q5m257ixv64n an, ob ihr kommen könnt und wollt. (Hinweis: Die Sitzung ist nicht öffentlich, aber wir sind Öffentlichkeit.)
Wer sich bereits für die zurückliegenden Übergabe der Petition am Mo., 13. Juni eingetagen hatte, suche bitte sein Namensfeld und klicke erneut an.
-Die "Junge Welt" hat am Samstag eine Meldung weitergegeben von meinem Blog-Eintrag - hier noch einmal der Hinweis darauf per Mail: Hätte man versucht, den "Themenraum 'Planet B'" zur Energiewende mit der ekz zu bestücken, wäre man nur an gut die Hälfte aller Titel herangekommen. Unsere LektorInnen der Berliner ZLB haben hier den Qualitäts-Punktsieg für breitgefächerte Informationsbeschaffung davongetragen - so wie in der täglichen Arbeit ja schon lange.
-Auch das Online-Lexikon Wikipedia reflektiert die Auseinandersetzungen. de.wikipedia.org/wiki/Zentral-_und_Landesbibliothek_Berlin#Perspektiven_des_Medienangebots
Jemand hat inzwischen den Hinweis auf unsere Petitionsseite ergänzt - das wurde auch Zeit! Liebe WikipedianerInnen unter uns: Durch den hervorragenden Buchbestand der ZLB ist die Arbeit an so vielen guten Wikipedia-Artikeln viel leichter und besser möglich. Bitte beobachtet den Artikel zur ZLB und haltet ihn sachgerecht.
Vielen Dank und viele Grüße
Eckart Müller
06.08.2015, 02:12
Liebe UnterstützerInnen,
die ekz, nach dem Willen des ZLB-Managements in Zukunft verantwortlich für den Großteil der Neuanschaffungen der Berliner Zentral- und Landesbibliothek, ist durchgefallen bei der Probe aufs Exempel!
Helga Luedtke, ehemalige Lektorin für Naturwissenschaften in einer Großstadtbibliothek und seit vielen Jahren Rezensentin für die ekz zu den Themen Klimawandel, Energieressourcen und Umweltpolitik,
hat sich die Medienauswahl unserer ZLB zum sogenannten „Themenraum THERE IS NO PLANET B. Energiewende“ vorgenommen (Auswahlbibliographie 02.06.-10.07.2015 Amerika-Gedenkbibliothek. Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Stiftung des öffentlichen Rechts. In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung u.a.; Lektorat: Ariane Moser-Beutel. ZLB 2015. 48 S.)
und mit dem verglichen, was die ekz hier zu bieten gehabt hätte (Print, digital, elektronisch):
„Nur 52% der angegebenen Titel wären – ohne das bisherige Bestandsmanagement, d.h. ohne die Arbeit des hauseigenen Lektorats – über das ekz-Standing Order transportiert worden.“
Die Ergebnisse der Untersuchung im Einzelnen:
Bücher deutsch: ZLB – Medienangebot (Auswahl-Bibliographie: „AB“) 99, davon 33 in mehreren Exemplaren, Die ekz GmbH hätte davon 53 im Angebot.
Bücher englisch: ZLB – Medienangebot („AB“) 8, davon 1 in mehreren Exemplaren, davon hat die ekz GmbH im Angebot: KEINS
DVD deutsch: ZLB – Medienangebot („AB“) 10, davon 2 in mehreren Exemplaren, davon hat die ekz GmbH im Angebot 6
DVD englisch: ZLB – Medienangebot („AB“) 1, davon hat die ekz GmbH im Angebot KEINE
e-books deutsch: ZLB – Medienangebot („AB“) 9, davon hat die ekz GmbH im Angebot 1
Hörbuch deutsch: ZLB – Medienangebot („AB“) 9, davon 1 in mehreren Exemplaren, davon hat die ekz GmbH im Angebot 7
Hörbuch englisch: ZLB – Medienangebot („AB“) 1, davon hat die ekz GmbH im Angebot KEINS
KJL Bücher deutsch: ZLB – Medienangebot („AB“) 22, davon hat die ekz GmbH im Angebot 17
KJL Bücher englisch: ZLB – Medienangebot („AB“) 3, davon hat die ekz GmbH im Angebot 1
KJL DVD deutsch: ZLB – Medienangebot („AB“) 1, davon hat die ekz GmbH im Angebot 0
insg. ZLB – Medienangebot („AB“) 163, davon hat die ekz GmbH im Angebot 85
Auf die Arbeit der LektorInnen zu verzichten, wäre also ein gravierender Verlust für das Niveau unserer Zentral-und Landesbibliothek!
Bitte schreiben Sie auch den Abgeordneten im Berliner Parlament noch einmal die Meinung zu den Plänen des Managements. Sagen Sie ihnen, dass sie sich für eine hochwertige ZLB-Arbeit einsetzen sollen statt für ein als Modernisierung verkleideter Raubbau an unseren Steuergeldern. Bitte versuchen Sie besonders auf die Abgeordneten der Regierungsfraktionen Einfluss zu nehmen, nehmen Sie sich ruhig auch die Abgeordneten Ihres Wahlkreises vor und erinnern Sie sie an die Wahl im nächsten Jahr.
Die Adressen sind auf der Startseite unserer Petition über die Grafik des Abgeordnetenhauses verlinkt, bitte klicken Sie sich durch (MUSTERBRIEF-VORSCHLAG s.u.).
Ich bitte Sie alle, trotz der Ferienzeit aufmerksam zu verfolgen, was der Stiftungsrat der ZLB in nächster Zeit macht.
Viele Grüße
Eckart Müller, Initiator der Petition
MUSTERBRIEF-VORSCHLAG
"Liebe Frau Abgeordnete x, lieber Herr Abgeordneter y,
derzeit versucht das Management der Zentral- und Landesbibliothek unter der Federführung von Volker Heller, die Qualität der Medienauswahl drastisch herunterzufahren. Statt wie bisher durch eigene Fach-LektorInnen unsere Medien in Berlins wichtigster Bibliothek auswählen zu lassen, sollen in Zukunft für diese Aufgaben v.a. Angestellte der privaten ekz Bibliotheken-Service GmbH in Reutlingen/Baden-Württemberg mit Berliner Steuergeldern bezahlt werden.
Deren Medienauswahl ist aber standardisiert, unflexibel und nachweislich nicht so gut wie die bisherige. (Vermutlich ist das Outsourcing nicht einmal billiger.)
Dies wird auch bedeuten, dass Berliner BuchhändlerInnen wichtige Einnahmen verloren gehen und lokale Strukturen auch außerhalb der Bibliothek massiv geschädigt werden.
Bitte diskutieren Sie dieses für so gut wie alle Ihre Wählerinnen wichtige Thema mit Ihren KollegInnen.
Bitte nehmen Sie Einfluss auf den Kultursenator und die Senatsverwaltung.
Bitte sorgen Sie dafür, dass für neue Aufgaben in der Bibliothek, die z.B. digitale Veränderungen mit sich bringen, zusätzliche Stellen eingerichtet werden, statt mit Kahlschlag im Kerngeschäft der Medienauswahl die Fundamente unserer Bildung abzugraben.
Bitte lassen Sie sich nicht dadurch einlullen, die Petition www.openpetition.de/petition/online/buechervernichten-in-berlin-bibliotheken-werden-kaputt-rationalisiert sei unsachlich. Denn wenn das passiert, was das Management der ZLB plant, werden tatsächlich Bücher vernichtet. (Das hat nichts mit abwegigen Vergleichen mit der NS-Zeit zu tun.)
Für eine baldige Antwort dankt
X,
wahlberechtigt im Wahlkreis X“
16.07.2015, 01:08
Liebe UnterstützerInnen,
zum ersten Mal hat unser Bibliotheken-Thema ein breiteres Medienecho ausgelöst. Der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) hat zur besten Sendezeit 2:14 wertvolle TV-Minuten investiert, die auflagenstarke "Berliner Morgenpost" und der national sendende Deutschlandfunk berichteten (Link-Liste s.u.).
Das, und die Tatsache, dass nächstes Jahr Wahlen zum Abgeordnetenhaus anstehen, könnten vielleicht Bewegung in die Angelegenheit bringen. Ich bitte, in diesem Zusammenhang auch die Reaktionen der ParteienvertreterInnen auf der Startseite der Petition zu beachten. Man sieht recht deutlich, wer wie auf unserer Seite steht, zum Teil mit erstaunlichen Nuancen!
„Ende August“ werde im Stiftungsrat weiter über die Veränderungen beraten, so Kultur-Abteilungsleiter Dr. Konrad Schmidt-Werthern am Montag – nichtöffentlich: Wir sollten weiter darauf drängen, dass ein öffentliches Hearing zu den Verschlechterungen abgehalten wird. Mails mit dieser Forderung könnte man senden an: konrad.schmidt-werthern@kultur.berlin.de und/oder vorstand@zlb.de, z.Hd. Managementdirektor Volker Heller.
Hier die Links zu den Berichten, außerdem zum bebilderten Blog-Beitrag von openpetition (Danke an Monika Butterweck!).
www.openpetition.de/blog/blog/2015/07/14/petitionsuebergabe-in-berlin/
www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20150713_1930/Protest_gegen_einfalt_in_Bibliotheken.html
www.deutschlandfunk.de/berlin-proteste-gegen-zlb-reform.1769.de.html?dram:article_id=325397
www.morgenpost.de/nachrichten/article205470615/20-000-Unterschriften-gegen-externen-Anbieter-an-der-ZLB.html
Was der Zentral- und Landesbibliothek noch droht, ist in den Berliner Bezirksbibliotheken längst Praxis. Frauke Mahrt-Thomsen, früher Leiterin der Kreuzberger „Bona-Peiser-Bibliothek“ und Aktivistin des „Arbeitskreises Kritische Bibliothek“ hielt dazu eine Rede auf dem lauten Rosenthaler Platz, die ich hier dokumentieren möchte:
„Liebe Anwesende, liebe Freunde und Freundinnen einer lebendigen Bibliothekskultur in Berlin:
Das, was jetzt der ZLB blüht, wird schon längst mit den Bezirksbibliotheken gemacht!
Seit beinahe zwanzig Jahren werden die bezirklichen Bibliothekssysteme mit einer strangulierenden Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR), viel zu geringen
Mittelzuweisungen und periodischen Personalkürzungen in eine widersinnige Konkurrenzsituation gegeneinander gezwungen und unter existentiellen Druck gesetzt
(seit Anfang der neunziger Jahren wurden 2/3 der öffentlichen Bibliotheken in Berlin geschlossen).
Die KLR verlangt in erster Linie, Ausleih- und Umsatzzahlen zu produzieren, ohne Rücksicht auf die Qualität des Bestandes. Nach den r Jahrtausendwende verschärfte
sich der von Verwaltung und Rechnungshof ausgeübte Druck, den Bestandsaufbau per Standingorder vorzunehmen, durch pauschale Bestellungen bei der EKZ
oder gelegentlich auch bei einer lokalen Buchhandlung.
Seit über zehn Jahren kommt die von der Senatskulturverwaltung ausdrücklich begrüßte Praxis der Bestseller-Abonnements dazu, d.h. die von kommerziellen Interessenten ermittelten Listen der bestverkauften Bücher werden Woche für Woche in 2-3 Exemplaren von einem großen Teil der Bezirksbibliotheken gekauft. Die Spielräume für die FachkollegInnen vor Ort für eigene Kaufentscheidungen betragen schätzungsweise im Durchschnitt nicht mehr als 10%, tendieren stellenweise gegen Null. Es kommt zu einer wachsenden Dominanz der Mainstreamliteratur in den Regalen der Bezirksbibliotheken und aufmerksame LeserInnen berichten mir seit Jahren, dass sie interessante, kritische, historische-politische, anspruchsvolle (Sach-)Literatur immer weniger in ihren Bezirksbibliothek entdecken, wenn es diese Bibliotheken überhaupt noch gibt.
Eine andere negative Auswirkung der KLR sind die bereits seit langem in den Bezirksbibliotheken angewandten Makulierungs-Regeln: jedes 2-3 Jahre nicht ausgeliehene Medium muss ausgesondert werden, der inhaltliche Wert spielt keine Rolle, die Umsatz-Zahlen müssen stimmen. Selbst heimatkundliche Bestände werde von dieser Büchervernichtungs-Regel nicht ausgenommen, es sei denn, es gibt wie im Bezirk Wilmersdorf LeserInnen, die vor Ort massiv gegen eine derartige Praxis aufbegehren
Meinen Beitrag möchte ich mit einigen Worten von Ingeborg Bachmann beenden, aus einer Dankesrede, die sie im Jahre 1959 gehalten hat: "Wie der Schriftsteller die anderen zur Wahrheit zu ermutigen versucht durch Darstellung, so ermutigen ihn die anderen, wenn sie ihm, durch Lob und Tadel zu verstehen geben, dass sie die Wahrheit von ihm fordern und in den Stand kommen wollen, wo ihnen die Augen aufgehen. Die Wahrheit nämlich ist dem Menschen zumutbar." Ingeborg Bachmann äußert sich bewusst zu der gesellschaftspolitischen Verantwortung des Schriftstellers.
Ich möchte ergänzen, auch die Bibliotheksbeschäftigten sind sich oder sollten sich ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst sein, für die Qualität ihrer Bestände, für die Wahrung des kulturellen Erbes u