Region: Berlin
Bildung

Büchervernichten in Berlin? Bibliotheken werden kaputt rationalisiert

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Abgeordnetenhaus Berlin, Stiftungsrat der Zentral- und Landesbibliothek
20.498 Unterstützende 15.169 in Berlin

Bearbeitungsfrist abgelaufen

20.498 Unterstützende 15.169 in Berlin

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

09.05.2015, 17:25

1) Bitte Listen bis 12. Juni zuschicken! 2) Haben Sie Facebook? 3) Symposium: kleiner Kreis, interessante Diskussionen

Liebe BibliotheksfreundInnen,

1) falls Sie noch Unterschriften-Listen auf Papier zuhause haben und sie nicht selber hochladen können oder wollen, schicken Sie mir diese bitte Fr. 12. Juni zu. Die Adresse erfahren Sie, wenn Sie auf der Petitionsseite in der rechten Spalte unter "Kontakt", "Frage an Initiator/in" anklicken und mir eine Nachricht schicken.

2) Falls Sie an sozialen Netzwerken wie "Facebook" beteiligt sind, wäre ich Ihnen dankbar, Sie könnten die Petition hierüber weiter verbreiten.

3) Im Windschatten der sehr viel größeren Re:publica fand am Do. ein Symposium der "Stiftung Digitale Chancen" in der Seniorenresidenz "Pro Seniore" am Ku'damm 100 statt, Thema war "e-partizipation", gemeint war damit die politische Mitsprache über online-Petitionen etc.
Im fast durchweg älteren Publikum fiel als Jüngere eine Frau auf, deren Gesicht ich aus den letzten Monate kannte - und die sich in der Fragerunde als Frau Klein von der ZLB vorstellte. Durch sie konnte die ZLB-Leitung auch auf dieser kleinen Veranstaltung ihren Standpunkt vertreten.
Wir beide haben in den Pausen und am Rand der Veranstaltung die Gelegenheit zum Meinungs- und Informationsaustausch genutzt, interessant und durchaus kontrovers.

Die RationalisiererInnen, vermeintlichen ModernisiererInnen und GegnerInnen der Petition zielen in der Diskussion immer wieder auf den reißerischen Titel "Bücher vernichten", um uns vorzuwerfen, wir stellten sie und ZLB-Manager Volker Heller auf eine Stufe mit Bücherverbrenner Hitler und uns so ihrerseits zu diskreditieren. Ich möchte dies an dieser Stelle noch einmal zurückweisen. Ich finde den Vergleich albern.
Büchern und der Kultur insgesamt zu schaden oder zu nützen, dazu gibt es so viel mehr Möglichkeiten und Motivationen, Kulturvernichtung haben die Nazis genausowenig erfunden wie die Autobahnen.
Die Nazis mussten für ihre Kulturvernichtung gezielt unliebsame Bücher unliebsamer AutorInnen aus Bibliotheksregalen reißen, sich werbewirksam auf Plätze stellen, große Feuer anzünden, rumbrüllen usw. Was wir befürchten ist eine ganz anders ausgerichtete, tiefgreifende Veränderung des Buchbestandes fast ganz im Stillen, mit mehr Mainstream und weniger Möglichkeit zum Besonderen. Und natürlich wurden und werden beim (stetigen) Umbau des ZLB Bücher vernichtet. (Auch bei den schlimmen Schließungen der Bezirksbibliotheken...)

Heute müssen wir darüber mitreden dürfen, wie unsere Bibliotheken in Zukunft aussehen sollen. Natürlich muss modernisieren und verändern. Das neue Café in der Amerika Gedenk Bibliothek ist z.B. eine prima Einrichtung, wohl längst fällig. Für diese gute Einrichtugn sind allerdings Materialien einer ganzen Abteilung (Musik) ins Magazin gewandert, der freien Hand also entzogen, nur noch über die Bestellung erreichbar. Dabei ginge es, beides zu bekommen, ein Café UND eine vollausgestattete Musik-Abteilung, statt das Eine wegzudrängeln und durch das Andere zu ersetzen.

Wie? Bei den Richtigen mehr öffentliches Geld für attraktive und niveauvolle öffentliche Bildung erheben und investieren!

Nur Mut, liebe ZLB-Leitung, und nicht gleich einfallslos vor der schuldengebremsten Regierung oder schlankheitswahnsinnigen WirtschaftlerInnen und ManagerInnen buckeln!

Viele Grüße

Eckart Müller


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