Medien

ARD-Radio via Satellit und Kabel: keine Entwertung der Empfangsgeräte durch Umstellung auf AAC!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Intendantinnen und Intendanten der ARD-Anstalten

1.031 Unterschriften

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

27.09.2021, 21:50

Inzwischen erhielt ich einige Schreiben der ARD an Kabelnetzbetreiber durch selbige weitergeleitet und bin auch Besitzer eines eigenen an mich gerichteten Schreibens. Letztlich steht in allen das gleiche – die Umstellung auf AAC wäre demnach alternativlos, „fast alle“ DVB-S2-„standardkonformen“ Geräte unterstützten AAC, die Industrie arbeite an Updates für die Geräte, bei denen dies noch nicht der Fall wäre.

An Kabelnetzbetreiber geht der Hinweis, sie mögen doch bitte nach entsprechenden Updates oder neuen Produkten Ausschau halten.

Und tatsächlich: es bewegt sich etwas. Bislang haben mindestens 3 Kopfstellenhersteller ihre DVB-UKW-Umsetzer AAC-tauglich gemacht – zumindest die aktuellen Modelle.

Über die ersten für AAC ertüchtigten Umsetzer schrieb ich bereits am 15.8.2021. Da ist ein Lizenz-Upgrade zu erwerben (die Kosten habe ich noch nicht erfragt), danach sind die Umsetzer laut Herstelleraussage AAC-tauglich – und zwar komplett, also auch für das gegenüber LC-AAC noch mehr Ressourcen erfordernde HE-AACv1 (AAC+SBR) und HE-AACv2 (AAC+SBR+PS). In beiden Fällen kommt u.a. noch zum LC-AAC eine aufwendige Abtastratenwandlung hinzu. Die Zahl der Umsetzungen reduziert sich nach allem, was bislang bekannt ist, dabei nicht. Diese Umsetzer hatten also lange vor den ARD-Plänen eine ausreichend leistungsfähige Hardware mit auf den Weg bekommen.

Nun sind 2 weitere Hersteller mit ihren UKW-Umsetzer-Upgrades an die Öffentlichkeit gegangen.

Der UKW-Umsetzer von Hersteller 2 verliert aufgrund der höheren Hardware-Anforderungen des AAC-Decodings 50% seiner Umsetzungen: statt 16 UKW-Programme aus MPEG 1 Layer II kann er danach nur noch 8 UKW-Programme aus LC-AAC erzeugen. Um die volle Zahl von 16 Umsetzungen zurückzuerlangen, muss also ein zweites Gerät hinzu gekauft werden.

Aber es geht noch weiter: es ist kein Mischbetrieb möglich, nach Installation des kostenpflichtigen Upgrades kann das Gerät nur noch aus LC-AAC umsetzen, aber nicht mehr aus MPEG 1 Layer II. Es wird also, um nicht-ARD-Hörfunk (Deutschlandradio, Privatsender) auf UKW umzusetzen, noch ein weiteres Gerät benötigt. Schon sind wir bei mehr als 5500 EUR Brutto-Gesamtkosten. Eine Summe, die vielen kleinen Netzen in 5 Jahren für Kopfstellentechnik insgesamt zur Verfügung steht – einfach mal so „zwischendurch“ und nur für die Rettung von UKW.

Die aufgrund ihres exzellenten Preis/Leistungs-Verhältnisses in kleinen Netzen sehr beliebten Umsetzer von Hersteller 3, die neben bislang 16 UKW-Programmen aus MPEG 1 Layer II auch je 16 DVB-C-Kanäle erzeugen können, werden auch eine Reduktion der Zahl möglicher UKW-Umsetzungen erfahren (8 - 12 werden angegeben, man optimiert offenbar noch), auch wird das AAC-Upgrade etwa vergleichbar viel kosten und auch in diesem Fall wird danach keine Umsetzung aus MPEG 1 Layer II mehr möglich sein. Die Konsequenzen gleichen sich.

Hersteller 3 hat darüber hinaus auch reine UKW-Umsetzer aus IP-Transportströmen im Produktsortiment, die in Großnetzen verwendet werden. Auch hier werden Upgrades angeboten, die mit entsprechender Reduktion der Umsetzungen einhergehen.

Den Technikherstellern kann man keine Vorwürfe machen und auch keine Bereicherungsabsicht unterstellen. Im Gegenteil: sie haben in kürzester Zeit eine eigentlich völlig unnötige Umstellung so gut es mit ihren Gerätesystemen möglich ist abzufangen versucht und sind ein finanzielles Wagnis eingegangen, denn für mich ist völlig unklar, wie diese Angebote angenommen werden.

Auch unklar ist für mich, ob es einmal eine funktionierende AAC-Programmverbreitung geben wird – derzeit sind die von der ARD gelieferten Signale fehlerbehaftet, es kommt zu Zeitschwankungen und Knackgeräuschen beim „Live-Decoding“ vom Transponder. Auch in 2 Kabelnetzen mit Direkt-Durchleitung konnte ich dieses Verhalten bestätigen – hinter Kopfstellensystemen unterschiedlicher Hersteller. Betroffen ist auch ein Größt-Netz.

Alle genannten Umsetzer aller 3 Hersteller wären übrigens mit der kompatiblen Variante 4 aus diesem Blog problemlos ohne eine Änderung in vollem Umfang funktionsfähig geblieben. Einfach nur neue Transponder oder Transportströme einstellen, Services erneut auswählen – fertig. Das wäre für deutsche Kollateralschäden-Liebhaber viel zu harmlos gewesen. Pragmatisch und realitätsbezogen? Geht nicht. Wir sind doch schließlich nicht in der Schweiz, wo man mit Reisbesen für CHF 5,80 Bahnreisende daran hindert, sich den Kopf beim aus-dem-Zugsfenster-Lehnen an Engstellen zu zertrümmern – und wo man trotz Halbierung der Transponderzahl den Hörfunk bei 256 kBit/s MPEG 1 Layer II belassen hat.

www.openpetition.de/petition/blog/ard-radio-via-satellit-und-kabel-keine-entwertung-der-empfangsgeraete-durch-umstellung-auf-aac/11

www.openpetition.de/pdf/blog/ard-radio-via-satellit-und-kabel-keine-entwertung-der-empfangsgeraete-durch-umstellung-auf-aac_variante-4-der-kompatibilitaetskonzepte-aktualisiert-mit-den-daten-des-aac-regelbetriebes_1627640253.pdf


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